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Als ich noch im Studium war, hieß es oft, dass wir in mitten eines Digitalisierungsprozesses stecken. Und wenn dieser Prozess nach und nach abgeschlossen ist, so soll es für alle (= Menschheit) vom Handling leichter werden, da ja dann alles miteinander verknüpft ist. Bis heute klingt das wie Musik in meinen Ohren! Doch die ernüchternde Wahrheit ist, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern in vielen Teilen der Digitalisierung weiter hinten hängt. Am meisten fällt mir das auf, wenn es bspw. um behördliche Sachen geht. Aber wo ich seit den letzten Jahren einen mega Fortschritt sehe, ist in der Medizin. Und tatsächlich sind diese Änderungen wirklich eine große Unterstützung im Alltag im Leben mit (Typ-2-)Diabetes! Hier ein paar Beispiele…
Ich weiß nicht, ob Du das kennst, aber ich bin absolut keine Telefon-Maus. Ich bin eher so Team „WhatsApp-Nachricht“ oder Team „E-Mail“. Schon früher: Allein beim Gedanken irgendwo anrufen zu müssen, habe ich das To-Do bis zum Gehtnichtmehr hinausgezögert. Und wenn es dann soweit war, hoffte ich, dass es auch ganz schnell wieder vorbeiging. Doch das miese daran war, dass meine Methode „Augen zu und durch“ nicht immer funktionierte.
Gerade bei Terminvereinbarungen bei Ärztinnen und Ärzten erwies es sich als besonders schwer, da viele Praxen – oder zumindest die, die ich besuchte – schwerer zu erreichen waren als der Papst. Hier brauchte man oft einen langen Geduldsfaden. Und wenn ich eins nicht habe, dann ist es wohl Geduld. Gerade auch im Berufsleben empfinde ich es oftmals als lästig, wenn man während der Pause seinen Warteschleifen-Marathon hinter sich bringen muss. Denn sind wir mal ehrlich: Die Pause könnte man definitiv besser nutzen. Und besonders schlimm wird’s dann auch, wenn man selbst am Front-Desk in der Praxis steht und darauf wartet „bearbeitet“ zu werden. Und plötzlich fängt das Telefon an zu klingeln, doch niemand nimmt ab. Ich sag‘s Dir – mein inneres Helfersyndrom schreit da ganz laut und würde am liebsten selbst das Telefon bedienen…
Doch wie bereits eingangs erwähnt, gibt es hier einen modernen Fortschritt! Und zwar habe ich jetzt schon öfters gesehen, dass man mittlerweile bei vielen Fachärztinnen und -ärzten Termine online vereinbaren kann. Halleluja! Entweder direkt über die Website oder über Portale, wie u. a. Doctolib.
Dieses „Online-Termin-Vereinbarungs-Handling“ ist einfach super easy, weil:
Meines Erachtens ist dieser Fortschritt perfekt und effizient für beide Parteien! Und das Beste: Bei manchen Apps kann man sich sogar auf eine digitale Warteliste setzen lassen und wird per Push-Nachricht oder E-Mail benachrichtigt, wenn ein anderer Termin früher frei geworden ist. Ziemlich cool, was? So habe ich es tatsächlich geschafft meinen MRT-Termin binnen von 10 Tagen zu bekommen, obwohl man eigentlich viele Wochen warten muss. Doch jetzt, da ich dieses Wissen teile, ist wohl auch dieser Vorzug demnächst passé, hm? #Späßchen
Laut diverser Nachrichtendienste soll seit dem 1. Juli 2023 das E-Rezept eingeführt worden sein. Wie man dieser Aussage entnehmen kann, bin ich mir da nicht zu 100 Prozent sicher. Aber was ich mit Sicherheit weiß: Wenn es soweit ist, würde es mein Leben enorm bereichern. Stell’ Dir mal folgendes Szenario vor: Einfach nur noch die Krankenversichertenkarte ins Lesegerät bei der Apotheke stecken und wie aus Magie erscheint das Rezept auf dem Screen. Ganz ohne Papier und nerviges Hin- und Herfahren. Natürlich braucht der Arzt auch weiterhin jedes Quartal die Krankenversichertenkarte, was einen kurzen Praxisbesuch auch in Zukunft unumgänglich macht. Aber wie cool wäre es bitte, wenn man zwischenzeitlich die Option hätte, einfach anzurufen und gemütlich zur nächsten Apotheke zu schlendern? Das ist definitiv #nextlevel!
Ein weiteres Highlight im Rahmen einer guten Patientin-Unterstützung – besonders im Falle von Diabetes – sind für mich Dokumentations-Apps, wo man bspw. seine Blutzuckerwerte digital eintragen kann.
Viele von Euch werden sich vielleicht nun denken „Wie denn sonst?“. Doch ich kenne es tatsächlich auch noch anders. Nicht von mir selbst, aber von meinen Omas. Diese hatten nämlich Ihre Blutzuckerwerte noch in kleinen Notizbüchern dokumentiert und dieses Büchlein stets mit sich geführt. In diesem Moment wird mir auch klar, warum die Tasche meiner beiden Omas immer so schwer war… Ich meine das Blutzucker-Messtagebuch, Insulin sowie Spritzen, den Diabetes-Pass usw.!
Auch hier: Ein riesiges Lob an die Digitalisierung, die es uns ermöglicht, heutzutage alles im Smartphone zu speichern und somit 24/7 verfügbar zu haben – ganz ohne langfristige Rückenprobleme!
Natürlich kann an ganz vielen Stellschrauben noch was gedreht werden. Doch ich bin wirklich froh, dass es überhaupt eine so gute technische Entwicklung gibt. Alle drei oben aufgeführten Punkte sind wirklich patientenfreundlich und eine wahre Unterstützung (sowie ein Zeit-Saver) im Alltag.
Wo siehst Du noch Entwicklungspotenzial? Was würde Dich im Alltag in Bezug auf Deine Diabetes-Erkrankung unterstützen? Schreib‘s gerne in die Kommentare!
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