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Ja, ich darf das essen. Aber ist es auch wirklich schlau?
4 Minuten
Ich weiß, dass vielen von uns reflexartig die Hutschnur hochgeht, wenn sie die beiden Wörter „Essen“ und „dürfen“ auch nur zusammen in einem Satz sehen. Weil solche Sätze häufig von Menschen kommen, die keine Ahnung von Typ-1-Diabetes haben, unsere Form der Stoffwechselstörung munter mit Typ-2-Diabetes in einen Topf werfen und ihr geballtes Halbwissen dann gern mit erhobenem Zeigefinger kundtun: „Das darfst du aber gar nicht essen, da ist doch Zucker drin!“
Leben nach starrem Spritz- und Essplan? Was für ein Horror!
Eines vorweg: Ich kann solche Leute auch nicht leiden. Ich mag mir von niemandem vorschreiben lassen, was ich essen und wovon ich die Finger lassen soll. Mein Diabetes hat mich nicht heimgesucht, weil ich zu viel genascht oder sonst irgendetwas in meiner Ernährung falsch gemacht habe. Und glücklicherweise gibt es Insulin, mit dem man heutzutage sogar ziemlich fein hantieren kann, damit der Körper Glukose ordentlich verstoffwechselt.
Ganz anders als in den Tagen, als Typ-1-Diabetiker keine andere Wahl hatten, als einem starren Spritz- und Essplan zu folgen: zum Beispiel morgens um Punkt acht Frühstück mit genau 40 Gramm Kohlenhydraten – ob man nun großen oder kleinen oder gar keinen Hunger hat. Vormittags ein Snack mit 10 Gramm Kohlenhydraten, damit der Blutzucker nicht absackt. Mittags, zwischendurch am Nachmittag und abends ebenfalls genau vorgeschriebene Rationen. Was für ein Horror!
Es ist wirklich ein Segen, dass wir Typ-1-Diabetiker heute mit modernen Insulinen, mit ICT und Pumpentherapie sowie mit neuen Messmethoden die Freiheit haben, uns ganz normal zu ernähren. Wir können essen, was und wie viel wir wollen und auch wann wir wollen. Und wenn wir keinen Hunger haben, dann essen wir auch mal nix. Wie alle anderen auch.
„Alle anderen“ sind nicht unbedingt gute Vorbilder
Und jetzt kommt das große ABER. „Alle anderen“, die da so pauschal als Maßstab herangezogen werden, ernähren sich nämlich nicht unbedingt immer vorteilhaft. Sie essen zu viel industriell verarbeitete Lebensmittel, zu viel Zucker, zu viele Kohlenhydrate, zu wenig Gemüse, zu wenig Frisches… und man muss sich nur in der Öffentlichkeit umsehen, um die Konsequenzen zu studieren: Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes – jede Menge „Lifestyle-Erkrankungen“, wohin man auch blickt.
Nee, das sind nun wahrlich keine Vorbilder für mich. Doch leider habe ich den Eindruck, dass manche Typ-1-Diabetiker die Freiheit, die ihnen ihre Insulintherapie gibt, missverstehen und daher ein wenig überstrapazieren. Sie machen dieselben Fehler wie die breite Masse, die sich eben nicht „normal“, sondern ungesund ernährt. Pizza und Nudeln satt, hier noch ein Törtchen und zwischendurch zu McDonalds – und zur Erklärung heißt es mit leicht trotzigem Unterton: „Ich habe ja Typ-1-Diabetes, ich muss darauf nicht verzichten!“ oder „Dafür gibt es doch Insulin!“

Ich habe die Freiheit, dieselben Fehler zu machen wie alle anderen
Ich kann den Trotz, der vermutlich dahintersteckt, gut verstehen. Meine Mutter erzählt von mir, dass ich als Baby gleich nach „Mama“ und „Papa“ das schöne Wörtchen „doch!“ als drittes Wort gelernt habe. Ich sage auch heute noch gern „doch“, wann immer mir jemand Vorschriften machen oder mich irgendwie einschränken will.
Für besonders schlau halte ich es trotzdem nicht, beim Essen immer darauf zu pochen, dass ich DOCH alles darf, was andere auch dürfen. Das Insulin gibt uns nicht nur die Freiheit, normal zu leben, sondern auch beim Essen dieselben Fehler wie die Mehrheit der Bevölkerung zu machen.
Machen wir uns mal nichts vor: Auch unter uns Typ-1-Diabetikern gibt es viele, die mehr als nur ein paar Kilo zu viel auf den Rippen mit sich herumschleppen. Und wenn ein Typ-1-Diabetiker für seine Mahlzeiten aberwitzige Mengen Insulin spritzen muss, dann hat er vermutlich eine Insulinresistenz, die längst als Typ-2-Diabetes eingestuft worden wäre, wenn er denn nicht die Diagnose Typ-1-Diabetes erhalten hätte.
Neulich lief im NDR ein sehr guter Beitrag, der genau zeigt, was ich meine. Die Reporter begleiteten eine stark übergewichtige Typ-1-Diabetikerin, die erst mit einer Ernährungsberatung wieder ein Gefühl für gutes Essen entwickelte. Und dazu gehört nun einmal auch, dass man auf manches verzichtet, das dem Körper nicht gut tut.
Ja, ich darf das. Aber schlau ist es nicht. Mein Körper braucht was anderes.
Doch was auf den ersten Blick wie ein Verzicht aussieht, ist eigentlich ein Riesengewinn. Ich habe dank unserer modernen Therapiemöglichkeiten die Chance, normal zu leben und meine Glukosewerte auch dann im Griff zu behalten, wenn ich nach meinem eigenen Rhythmus esse, anstatt tagein, tagaus stumpf einen festen Spritz-Ess-Plan abzuarbeiten.
Ich „darf“ natürlich naschen oder mal mit Pizzanudelneiskremkuchenpommes über die Stränge schlagen. Aber im Alltag tut es mir gut, solche Sachen eher auszuklammern. Anders als die vermeintlich so „normalen“ Nicht-Diabetiker studiere ich ja permanent meine Glukoseverläufe und sehe deshalb sofort, was diese Exzesse anrichten. Ebenso sehe ich, wenn ich mich gesund ernähre (also industriell verarbeitete Lebensmittel vom Speiseplan streiche, nicht im Vorbeigehen irgendein Teilchen beim Bäcker mitnehme, Kohlenhydrate reduziere, viel Gemüse esse und meine Mahlzeiten selbst zubereite), schöne Glukoseverläufe, die mir sagen: Meinem Körper geht es gut. Und weiß dann still für mich: „Ja, ich darf alles. Aber schlau ist alles deshalb noch lange nicht.“

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stephanie-haack postete ein Update vor 1 Tag, 18 Stunden
Wir freuen uns auf das letzte virtuelle Community-MeetUp des Jahres! 🎄Morgen, Donnerstag, um 18 Uhr. Alle Infos findet ihr hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-dezember-2/
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bloodychaos postete ein Update vor 6 Tagen, 1 Stunde
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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ole-t1 antwortete vor 5 Tagen, 20 Stunden
Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.) -
bloodychaos antwortete vor 5 Tagen, 15 Stunden
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
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rolli-xx antwortete vor 4 Tagen, 1 Stunde
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).
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loredana postete ein Update vor 1 Woche
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
