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Es war ein ganz normaler Wochentag. Wie jeden Tag stand ich um 5.30 Uhr auf, um mich für die Schule fertig zu machen. Ich fühlte mich schon im Bett ein bisschen komisch. Mir war ein bisschen schlecht, ein bisschen schwindlig und gleichzeitig hatte ich einen knurrenden Magen.
Ich schaute auf meine Pumpe: Dank Smartguardfunktion (Abschalten des Insulins bei niedrigen Zuckerwerten oder der Tendenz dahin) hatte sie das Insulin nach relativ rapidem Zuckerabfall für fast zwei Stunden ausgeschaltet. Der aus der anschließenden Gegenregulation resultierende Zucker: 260 mg/dl (14,4 mmol/l). Na toll!
Ich machte mir schnell mein Frühstück (den Haferbrei), den ich wirklich oft esse und der normalerweise einen schönen, leichten Anstieg und einen wunderbaren Abfall des Blutzuckers verursacht.
Nicht so an diesem Morgen: Ich fuhr mit dem Auto zum Bahnhof, fühlte mich leicht wackelig auf den Beinen und schob es auf die nächtliche Hypoglykämie. Im Zug ging es mir dann schleichend immer schlechter. Die Fahrt dauerte nur eine halbe Stunde, doch sie kam mir vor wie eine Ewigkeit. Mir wurde extrem übel, schwindlig und ich war plötzlich klitschnass geschwitzt. Dazu kamen Herzrasen und dieses ganz bestimmte Zittern „unter der Haut“, das für mich das typische Anzeichen einer Hypo ist.
Ein Blick auf die Pumpe sorgte für die erste Irritation: Der Sensor zeigte einen konstanten Wert von 250 mg/dl (13,9 mmol/l) an. Der Zucker fiel also weder ab, noch war er stark gestiegen. Trotzdem fühlte es sich an, als würde in mir ein Krieg zwischen Insulin und Glukose toben.
Endlich an der Haltestelle angekommen, stolperte ich aus dem Zug und atmete durch. Eine Klassenkameradin war hinter mir ausgestiegen und sprach mich an – ich konnte kaum reagieren, starrte sie bloß an und nickte, als sie mich fragte, ob wir uns setzen sollten. Sie stützte mich auf dem Weg zur Bank, denn meine Beine drohten jeden Moment unter mir wegzuknicken.
Sie half mir, das Papier des Traubenzuckerplättchens abzuwickeln und meinen Blutzucker zu messen: 180 mg/dl (10,0 mmol/l), der Sensorwert lag bei 230 mg/dl (12,8 mmol/l), also immer noch einigermaßen konstant. Ich zitterte am ganzen Körper, schwitzte kaltschweißig vor mich hin und hatte zum ersten Mal in meiner Diabeteskarriere das Gefühl, ich würde gleich bewusstlos werden.
Als ich endlich wieder einigermaßen stehen konnte, machte ich mich, gestützt von meiner Klassenkameradin, auf den Fußweg zur Schule. Der Weg verlangte mir alles ab, während das Zittern, Schwitzen und die Übelkeit nur ganz langsam nachließen.
In der Schule (20 Minuten nach den TZ-Plättchen) konnte ich den Blutzucker wieder selbst messen: 250 mg/dl (13,9 mmol/l), exakt der Wert, den auch der Sensor zeigte.
Noch Stunden später fühlte ich mich total ausgelaugt – als hätte ich die Hypo meines Lebens hinter mir. Auch das anschließende Essen zeigte kaum Wirkung. Nach dem zweiten Frühstück flutschte der Zucker in den Grenzbereich, sodass sich meine Pumpe wieder abstellte, und auch das Mittagessen plus der Hypo-BEs sorgte für keinen sicht- oder fühlbaren Zucker-Anstieg.
Mittlerweile bin ich überzeugt: Mein Körper kämpfte tatsächlich „unsichtbar“ gegen eine drohende Hypo. Wie das medizinisch zu erklären ist, kann ich mir nur sehr theoretisch und umständlich erklären. Eins weiß ich nun aber mit Sicherheit: Manchmal sollten wir uns trotz der vielen fortschrittlichen Technik einfach bloß auf unser Bauchgefühl verlassen!
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