Auf den Zahn gefühlt

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Auf den Zahn gefühlt

Putzen Sie regelmäßig, also mindestens zweimal täglich Ihre Zähne? Elektrisch oder manuell? Und wie oft wechseln Sie die Bürste? In puncto Dentalhygiene lässt sich einiges mit kleinen Dingen tun, um Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten.

Diabetes geht auch Zähne und Zahnfleisch etwas an. Ist die Blutzuckereinstellung auf Dauer schlecht, leiden auch sie darunter. Denn ständig erhöhte Werte bewirken, dass die ausreichende Blutversorgung des Zahnfleischs herabgesetzt ist. Es kommt zur Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Jetzt ist es ein Leichtes für Keime und Bakterien, sich hier anzusiedeln. Denn Abwehrmechanismen, die normalerweise als Schutzschild fungieren, sind geschwächt.

Nicht nur das: Auch die Speichelproduktion kann bei hohen Blutzuckerwerten herabgesetzt sein. Eine trockene Mundhöhle ist unangenehm, und der Zahnschmelz leidet, was zu Karies führen kann.

Bakterienschleuder Zahnbürste

Würde man die Borsten mal genau unter die Lupe nehmen, käme der Schreck: Denn rund 70 Prozent aller Zahnbürsten sind mit Krankheitserregern belastet. So kann manche Zahnbürste mehr Keime enthalten als beispielsweise Haushaltsbürsten. Hängen gebliebene Speisereste fühlen sich auf den feuchten Borsten sehr wohl und breiten sich aus. Je älter und ausgefranster, desto größer der Platz zur Ansiedelung.

Deshalb wird empfohlen, die manuelle Zahnbürste oder den Bürstenkopf der elektrischen spätestens nach drei Monaten auszuwechseln. Die Realität sieht leider anders aus: Im Schnitt verwenden Familien lediglich 2,3 Bürsten pro Jahr.

Bürste gewechselt – Infekt verschwunden

Manchmal wundert man sich, warum eine Entzündung im Mundraum nicht abklingt oder die Erkältung so hartnäckig treu bleibt. Auch das kann mit einer alten Zahnbürste zu tun haben, die prall gefüllt ist mit Bakterien. Es lohnt sich also, die Bürste auszuwechseln und auch sonst eine gründliche Mundhygiene zu betreiben. Wichtig ist dabei, mindestens zweimal täglich die Zähne zu putzen – am besten nach dem Essen. Dabei sollten die Borsten nicht zu hart sein, das kann zu unnötigen Zahnfleischverletzungen führen.

Wenig sinnvoll sind Mundduschen. Ist der Wasserstrahl zu stark, kann auch er das Zahnfleisch unnötig reizen. Nach der Anwendung fühlt sich die Mundhöhle zwar erfrischt an, aber gerade in die engen Zwischenräume gelangt sie kaum bis gar nicht. Hier sind nach wie vor Zahnseide und spezielle Interdental-Bürsten für die Zwischenräume die beste Wahl. So praktisch es nach dem Essen oft sein mag: Verzichten Sie auf Zahnstocher. Ihre Spitze kann abbrechen und im Zwischenraum hängen bleiben und das Zahnfleisch verletzen.

Optimal ist die Mundhygiene, wenn mit fluoridhaltiger Zahncreme geputzt wird, Zahnseide oder eine Interdentalbürste benutzt und mit Mundspülung abgeschlossen wird. Um die Zunge von Belägen zu reinigen, gibt es Zungenreiniger: Auch sie verbessern die Mundhygiene und helfen gegen Mundgeruch.


von Kirsten Metternich von Wolff
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (4) Seite 45

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