Blaue Flecken oder doch mehr?

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Community-Beitrag
Blaue Flecken oder doch mehr?

Warum bekommen Frauen immer so schnell blaue Flecken? Diese Frage haben sich bestimmt schon viele Menschen gestellt. Allein, dass die Frage im Raum steht, zeigt, dass dieses Phänomen nicht selten ist. Und auch ich habe mir nie wirklich Gedanken über meine blauen Flecken gemacht. „Da bin ich halt gegen den Tisch gerempelt“ oder „Naja, die kommen und gehen ja“. An einem blauen Fleck ist ja erst mal nichts Schlimmes. Oder doch?

Die Ausgangslage

Im Frühjahr 2021 stand mal wieder mein großer Quartalscheck an. Typischerweise macht mein Arzt dann immer das große Blutbild und checkt auch, ob mit meinen Nieren-, Leberwerten etc. alles in Ordnung ist. Normalerweise ist das für mich keine große Sache. Dieses Jahr bekam ich nach dem Termin einen Anruf von der Praxis mit dem Hinweis, dass meine Thrombozyten-Werte ungewöhnlich sind. Mein Arzt bat mich darum, die nächsten Tage noch einmal vorbeizukommen, um einen genauen Wert zu ermitteln.

Den Fehler, den ich in der Zwischenzeit machte? Google! Zu hohe Thrombozyten-Werte können auf eine Menge von Dingen hinweisen. Bluterkrankheit, AIDS, Leukämie, Gen-Mutationen… Der Schock saß erstmal tief.

Check-up Nr. 2

Den zweiten Wert, den wir gemessen haben, war schon niedriger, aber trotzdem nicht optimal, also ab zum Hämatologen/Onkologen. Nach zwei Terminen und gefühlt unendlicher Wartezeit zwischen den Terminen informierte mich mein Arzt, dass meine Thrombozyten-Werte stark schwankend seien, was eben manchmal die Blutgerinnung beeinflusse, ohne dass aktuell die Ursache zu erkennen wäre. Also nicht in dem Stadium, in dem man das Ganze behandeln müsste. Das war erst einmal eine Erleichterung, aber…

Quelle: pixbay

…nur, weil es nicht lebensbedrohlich ist, ist es nicht weniger belastend

Seitdem der Verdacht im Raum stand, habe ich natürlich meine blauen Flecken besser beobachtet und festgestellt, dass die meisten nicht von meinem Ungeschick kamen, sondern sich oft um die Einstichstellen des Katheters bewegen. Das in Verbindung mit der Aussage vom Arzt „Wir können da nicht viel machen“ ist natürlich eine explosive Mischung. Ich liebe meine Pumpe, der DIY-Loop gibt mir unglaubliche Freiheit, aber auf der anderen Seite schadet es mir auch. Wir reden hier nicht von ein paar unschönen Stellen, sondern Hämatomen, die meistens mit Schmerzen und Frust einhergehen.

Quelle: Nadja Gehr

Wie geht es weiter?

Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich ein bisschen im Stich gelassen. Ja, es hätte schlimmer kommen können! Gerinnungsstörungen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und blaue Flecken sind ja nur das, was man nach außen sieht. Im schlimmsten Fall können diese ein Anzeichen dafür sein, dass mit dem Körper etwas nicht stimmt.

Ich bin sehr dankbar, dass das bei mir nicht der Fall ist. Trotzdem muss ich jeden Tag mit meinem eigenen Körper und mit diesen, teilweise schmerzhaften, blauen Flecken leben.

In der Zwischenzeit bin ich schon selbst am Experimentieren gewesen! Weg von Teflon-, hin zu Stahl-Katheter. Auch wenn das heißt, dass ich meine geliebte Patchpumpe erstmal im Schrank verstauen musste. Mit mäßigem Erfolg leider.

Quelle: Nadja Gehr

Diabetes ist in jeder Facette schon schwierig und ein riesiger Teil meines Alltags. Jetzt nochmal einen Stein in den Weg gelegt zu bekommen, das, was so viele Jahre gut funktioniert hat, es nun nicht mehr tut, ist für mich sehr schwierig.

Natürlich hätte ich gerne eine sofortige Lösung. Da es diese leider nicht gibt, muss ich wohl weiter experimentieren, bis ich den neuen perfekten Weg für mich finde.


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  • gingergirl postete ein Update vor 6 Tagen, 18 Stunden

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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