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Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) bezog heute in einer Pressemitteilung Stellung zum Coronavirus mit dem offiziellen Namen „SARS-CoV-2“, mit dem sich aktuell über 87.000 Menschen weltweit (bestätigt) infiziert haben und an dem bislang etwa 3.000 Menschen gestorben sind. Die meisten Erkrankungen verlaufen damit mild, bringen Symptome wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber, manchmal auch Durchfall mit sich.
„Da die Viruserkrankung in den meisten Fällen mild verläuft, sehen wir bislang auch für Menschen mit Diabetes nicht mehr Gefahr als bei einem herkömmlichen Grippevirus“, erklärt DDG-Präsidentin Professor Dr. med. Monika Kellerer. „Auch hier empfehlen wir die allgemeine, vom RKI empfohlene Vorsorge, die auch für die Influenza gilt.“ Also: Hände gründlich waschen, Hände weg vom Gesicht, die Husten-Nies-Etikette einhalten und ausreichend Abstand zu anderen Menschen einhalten.
Hat man sich als Diabetiker infiziert, ist eine gute Blutzuckereinstellung hilfreich für den Krankheitsverlauf, betont die DDG: „Auch im Falle einer Infektion mit dem bislang noch wenig erforschten Coronavirus SARS-CoV-2 gehen wir – analog zur Influenza – davon aus, dass man mit einem ausgeglichenen Stoffwechsel das Risiko für Komplikationen reduzieren kann“, so Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, stellvertretender Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik, Innere Medizin IV, des Universitätsklinikums Tübingen und DDG-Mediensprecher.
„Haben Diabetespatienten Begleit- und Folgeerkrankungen wie Herzkreislaufprobleme oder Organschäden, sollten sie aktuell jedoch besonders achtsam sein“, warnt Gallwitz. Denn im Fall einer Ansteckung mit dem Coronavirus drohe wegen ihres geschwächten Immunsystems und eventuell bereits bestehender Infektionen ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf – das gelte vor allem auch für Menschen nach einer Organtransplantation mit immunsuppressiver Therapie. Die DDG rät: Sie sollten sich von großen Menschenmengen, öffentlichen Verkehrsmitteln und Gebieten, in denen Infektionsfälle bekannt geworden sind, fernhalten.
Die DDG beruhigt: Lieferengpässe bei Diabetesmedikamenten müssen Patienten nicht befürchten. „Diabetesmedikamente wie Insulin werden vorwiegend in Deutschland, USA, Dänemark, Frankreich, Großbritannien – nicht jedoch China – hergestellt“, erklärt Kellerer. Auch künftig geht die DDG von keiner Medikamentenknappheit für Diabetespatienten aus. Die Ärztliche Direktorin des Zentrums für Innere Medizin I am Marienhospital in Stuttgart rät daher davon ab, große Vorräte an Medikamenten und Diabetesutensilien, die über die Versorgung von einem Quartal hinausgehen, für sich selbst zu bevorraten.
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