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Knapp 15.000 Diabetes-Experten aus der ganzen Welt reisten nach New Orleans zum amerikanischen Diabetes-Kongress, um alles über neueste Entwicklungen zu hören oder zu präsentieren. Ein wichtiges Thema war die Herzsicherheit bei Diabetes-Medikamenten.
Vor einigen Jahren, im Jahr 2008, hat die amerikanische Gesundheitsbehörde (Food and Drug Administration, FDA) bestimmt, dass Diabetes-Medikamente in großen Studien auf ihre Herzsicherheit untersucht werden müssen. Daraufhin folgten viele dieser kardiovaskulären Sicherheitsstudien, meist mit neutralem Ergebnis. Nun wurde bei dem Diabetes-Kongress in New Orleans, Louisiana, die große LEADER-Studie unter tosendem Applaus und Jubel vorgestellt. Derartige Begeisterungsausbrüche sind eher unüblich bei einem solchen Kongress.
Typ-2-Diabetiker, die sich den GLP-1-Rezeptoragonisten (siehe Kasten) Liraglutid (Handelsname: Victoza) täglich spritzen, haben laut der Studie ein geringeres Risiko für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall und Tod im Vergleich zu der Gruppe, die Placebo bekamen. Die Gesamtsterblichkeit der Teilnehmer sank um 13 Prozent, die kardiovaskulären Todesfälle reduzierten sich um mehr als ein Fünftel.
Ähnliche Ergebnisse wurden im vergangenen Jahr von einer anderen Medikamenten-Klasse vorgestellt: den SGLT-2-Hemmern (siehe Kasten). In der Studie wurde die Sicherheit von Empagliflozin (Handelsname: Jardiance) vorgestellt, bei dem ebenso wie bei Liraglutid die kardiovaskuläre Überlegenheit gegenüber Placebo nachgewiesen wurde. Beide Studien werden bei den Diabetes-Experten als Meilensteinstudien in der Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes gesehen.
SGLT-2-Hemmer: SGLT-2-Hemmer hemmen in der Niere die Wiederaufnahme von Zucker, der über den Urin ausgeschieden werden soll. So steigt die Zuckermenge im Urin, im Blut reduziert sie sich. SGLT-2-Hemmer sind in Tablettenform verfügbar.
„Das sind spannende Ergebnisse, da sie zeigen, dass Liraglutid nicht nur den Blutzucker und das Gewicht der Patienten senkt, sondern auch zur Vermeidung von kardiovaskulären Komplikationen und Todesfällen bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulären Risiko beitragen kann“, erklärte Dr. John Buse, Mitautor der LEADER-Studie und Sprecher beim Symposium.
In Deutschland werden diese Studienergebnisse vielleicht eine Kosten-/Nutzen-Debatte lostreten, in der diskutiert werden sollte, welches Medikament das Mittel der ersten Wahl beim Typ-2-Diabetes werden sollte. So oder so – diese Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung.
von Lena Schmidt
Redaktion Diabetes-Journal, Kirchheim-Verlag,
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Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (8) Seite 9
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