Das Herz: Motor zum Leben

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Das Herz: Motor zum Leben

Das Herz ist unser Motor. Es verbringt in jedem Menschen wahre Wunderleistung – solange es gesund ist. Wer Diabetes hat, sollte ganz besonders darauf achten, dass es intakt bleibt.

Der Fall
Peter M. hat einen kleinen Betrieb für Sanitär und Heizung und gerade seinen 52. Geburtstag gefeiert. Seit einigen Tagen bemerkt er eine zunehmende Luftnot, selbst wenn er nur leichte Sachen in den 1. Stock ins Lager tragen will. Ein zusätzliches Brennen in der Brust etwa in der Höhe der Speiseröhre ließ ihn zunächst eher an Sodbrennen wegen einer Unverträglichkeit denken; daran, einen Arzt aufzusuchen, dachte er nicht.

Sein Hausarzt hatte ihn mehrfach wegen seines Übergewichts von angeblich 40 kg, seines schlecht eingestellten Diabetes und seines starken Rauchens angemahnt! Trotz des sich kaum bessernden Brennens in der Brust schaute er sich um 20.30 Uhr das Fußball-Pokal-Endspiel zwischen Dortmund und München an – aber nur zwei Minuten! Bleich saß er auf dem Sofa, rang nach Luft und griff sich an die schmerzende Brust.

Als der Notarzt kam, war fast kein Blutdruck mehr messbar – das EKG im Krankenhaus und die Blutentnahme bestätigten später: Herzinfarkt!

42 Millionen Herzschläge in einem Jahr

Das Herz ist eine Art Motor, der sauerstoffreiches Blut (linker Vorhof und linke Kammer) und sauerstoffarmes Blut (rechter Vorhof und rechte Kammer) in ein weit verzweigtes Netz von Blutgefäßen und in die Lunge pumpt. Das Herz schlägt in der Minute etwa 60- bis 80-mal; etwa 100.000-mal am Tag, 42 Mio. Schläge in einem Jahr. Unglaublich, oder? In 24 Stunden werden etwa 7.000 Liter Blut durch den ganzen Körper gepumpt.

Man unterscheidet zwei Phasen:

  1. Die Systole: Der Herzmuskel zieht sich zusammen und wirft so Blut aus.
  2. Die Diastole: Der Herzmuskel erschlafft und saugt quasi Blut an.

Der kleine Lungenkreislauf

Es gibt einen kleinen Lungenkreislauf und einen großen Körperkreislauf: Wenn das sauerstoffarme (venöse) Blut in den rechten Vorhof und die rechte Herzkammer kommt, wird es von da in die Lunge gepumpt, wo es beim Atmen wieder mit Sauerstoff angereichert wird.

Nach Passage dieses kleinen Lungenkreislaufs kommt es im linken Vorhof und der linken Herzkammer als sauerstoffreiches Blut an. Von der linken Kammer aus geht es in der Systole – die linke Herzkammer zieht sich zusammen – wieder in den großen Körperkreislauf.

Der große Körperkreislauf

Zunächst gelangt das Blut über die Hauptschlagader (Aorta) in Arme und Gehirn nach oben und in Beine, Nieren, Leber, Darm etc. nach unten. Definitionsgemäß heißen alle Blutgefäße/Adern, die vom Herzen wegführen, Arterien. Wenn sie zum Herzen hinführen, heißen sie Venen(egal, ob sie sauerstoffreiches oder -armes Blut führen!).

Das vom Herzen in den großen Kreislauf gepumpte Blut gibt seinen Sauerstoff und auch Nährstoffe, die mit dem Blut transportiert werden, über die kleinsten Blutgefäße (Kapillaren) an das Gewebe ab – und nimmt über Venolen das sauerstoffarme Blut wieder auf; das wird schließlich zum rechten Herzen zurückgeführt.

Die eigene Blutversorgung des Herzmuskels erfolgt über diezwei Herzkranzarterien – eine rechte und eine linke Arterie. Die linke Herzkranzarterie teilt sich gleich nach ihrem Abgang aus der Hauptschlagader auf und gibt einen zusätzlichen Ast ab; viele kleine Arterien gehen von diesen Hauptästen ab und versorgen so den Herzmuskel mit Blut. Herzkranzarterien heißen sie, weil sie außen auf dem Herzen wie ein Kranz verlaufen.

Risikofaktoren für eine Herzerkrankung bei Diabetes

Zwei Arten von Herzproblemen

Eine Schädigung des Herzens speziell bei Diabetikern kommt über zwei Mechanismen zustande:

  1. Die Durchblutung des Herzens selbst ist gestört, z. B. durch eine Engstelle verursacht durch eine Verkalkung.
  2. Die Herzleistung nimmt ab (Herzschwäche, Abnahme der Pumpfunktion), so dass kein funktionierender Kreislauf aufrechterhalten werden kann. Dies führt oft zu einem Rückstau des Blutes in die Lunge mit Beschwerden wie Luftnot oder in die Beine mit Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme).

Herz- und Gefäßerkrankungen sind Haupttodesursache bei Diabetes

80 Prozent aller Diabetiker sterben den kardiovaskulären Tod, d. h. an Herz- und Gefäßerkrankungen – mit ca. 60 Prozent am häufigsten am Herzinfarkt.

Bei Typ-1-Diabetikern steigt das Risiko ebenfalls auf fast 80 Prozent, wenn sich erste Anzeichen eines chronischen Nierenschadens (Mikroalbuminurie) zeigen. Die Nierenveränderungen sind nicht nur Zeichen eines beginnenden Nierenschadens, sondern indirekter Hinweis für einen Schaden am Herz-Kreislauf-System. Eine Mikroalbuminurie sollte deshalb immer Anlass sein, nach einem bereits vorliegenden Herzproblem zu fahnden (dies gilt auch für Erektionsstörungen beim Mann!).

Die Arteriosklerose eines Diabetikers ist nicht anders als die eines Nichtdiabetikers. Aber sie schreitet extrem viel schneller voran, und sie betrifft in der Regel mehrere Gefäßgebiete gleichzeitig.


Nächste Seite: vor allem Frauen mit Diabetes haben erhöhtes Infarktrisiko +++ wichtig: rechtzeitige Diagnose und konsequente Therapie +++ Zu scharfe Blutzuckereinstellung kann negative Folgen haben!

Vor allem Frauen mit Diabetes haben erhöhtes Infarktrisiko

Etwa 35.000 von jährlich etwa 200.000 tödlichen Herzinfarkten treffen Diabetiker. Nach einer amerikanischen Studie (Haffner/San Antonio, Texas) hat ein Diabetiker ohne einen Herzinfarkt bereits eine genauso schlechte Lebenserwartung wie ein Nichtdiabetiker nach seinem ersten Herzinfarkt. Männer mit Diabetes weisen eine erhöhte Infarktsterblichkeit um das 1,5- bis 2,5-Fache im Vergleich zu Nichtdiabetikern auf. Hingegen ist das Risiko bei Frauen mit Diabetes 4-fach erhöht!

Darüber hinaus verlaufen viele Herzinfarkte stumm – bis zu 40 Prozent schätzt man, aufgrund einer Nervenschädigung des Nervensystems der inneren Organe(autonome Neuropathie): Das heißt, die Patienten merken nicht einmal, dass sie einen Herzinfarkt durchgemacht haben. Es liegen also häufig keine Schmerzen vor, ähnlich den fehlenden Beschwerden bei Durchblutungsstörungen an den Füßen bei peripherer diabetischer Neuropathie.

Wichtig: rechtzeitige Diagnose und konsequente Therapie

Also ist eine rechtzeitige Diagnose mit entsprechend konsequenter Therapie absolut überlebensnotwendig. Obgleich diese Befunde in mehreren neueren Studien bestätigt wurden, gibt es auch Zweifel daran, dass der Diabetes tatsächlich ein Risiko-Äquivalent der koronaren Herzerkrankung ist!

Liegt bei einem Patienten eine Herzerkrankung vor, besteht bei ca. 70 Prozent schon entweder ein Diabetes oder die Vorstufe davon, eine krankhafte Zuckerverwertung (pathologische Glukosetoleranz) – die Sterblichkeit ist allerdings schon im Stadium dieser pathologischen Glukoseverwertung deutlich erhöht.

Vorbeugende Maßnamen
  • Untersuchung der gefährdeten Organe und Arterien mit nicht eingreifenden Verfahren (z. B. Pulsstatus, Dopplerindex/Knöchel-Arm-Index, Duplexsonographie, Echokardiographie, Belastungstests/-EKG, Belastungsechokardiographie)
  • Körpergewicht: Zielgewicht festlegen, individuelle Ernährungsempfehlung (mehr Salat, Gemüse, Obst)
  • Blutzuckereinstellung überprüfen (HbA1c, Blutzucker nüchtern und zwei Stunden nach dem Frühstück)
  • Blutfettwerte überprüfen (Senkung des LDL-Cholesterins)
  • Blutdruck überprüfen (< 140/90 mmHg)
  • regelmäßige Überprüfung der Nierenfunktion (Kreatinin im Blut, Albumin im Urin, Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate, GFR) berechnen)
  • regelmäßig mäßige körperliche Bewegung
  • falls erforderlich, frühzeitig Medikamente mit gesicherter herzschützender Wirkung einsetzen (z. B. ASS, ACE-Hemmer, AT-1-Blocker, Betablocker, Statine)

Die moderne Diabetestherapie

Eine moderne Diabetestherapie besteht in einer Senkung auf möglichst normnahe Blutzuckerwerte sowie in der konsequenten Behandlung der zuvor genannten individuellen Risikofaktoren, die häufig schon Jahre vor Bekanntwerden des Diabetes diagnostiziert werden könnten. Dies erfordert diabetologisch sowie kardiologisch und angiologisch qualifizierte Ärzte, die konsequent zusammenarbeiten. Schwere Unterzuckerungen und auch eine Gewichtszunahme sollten dabei unbedingt vermieden werden (Auswahl der richtigen Medikamente!).

Bis heute gibt es keine eindeutigen Beweise dafür, dass Diabetesmedikamente den Verlauf günstig beeinflussen. Trotzdem scheint eine rechtzeitige, gute Einstellung des Blutzuckers sowie speziell auch der Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen günstig zu wirken.

Zu scharfe Blutzuckereinstellung kann negative Folgen haben!

Neue Studien zeigen allerdings, dass eine zu scharfe Blutzuckereinstellung negative Folgen haben kann: häufige Infarkte sowie häufigere Unterzuckerungen. Diese Ergebnisse sind wahrscheinlich besonders auf die häufigen Unterzuckerungen zurückzuführen (Studien: ACCORD, ADVANCE, VADT).

Denn: Eine schwere Unterzuckerung führt reaktiv zu einer Stimulierung des Nervus sympathikus (der das Herz antreibt!) mit Ausschüttung von Stress-Hormonen wie Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol. Hierdurch schlägt das Herz schneller, es wird mehr Sauerstoff verbraucht: Eine verminderte Durchblutung der kleinen Herzgefäße kann die Folge sein (Angina pectoris). Außerdem können so gefährliche Herzrhythmusstörungen eingeleitet werden!

Medikamente, die ohne Unterzuckerungen einhergehen, sind also gerade bei Diabetikern mit schon möglichen Schäden am Herzgefäßsystem zu bevorzugen!

Zusammenfassung
Im Hinblick auf die Blutzuckereinstellung gilt: Je länger der Diabetes bekannt ist und je ausgeprägter Gefäßschäden schon vorliegen, umso weniger intensiv sollte die Blutzuckereinstellung sein – d. h. schwere Unterzuckerungen sollten vermieden werden.

Die neueren inkretinbasierten Therapien in Kombination mit Metformin sollten bevorzugt eingesetzt werden, um auch eine weitere Gewichtszunahme zu vermeiden, aber auch Insulin, wenn erforderlich, adäquat und rechtzeitig eingesetzt. Sulfonylharnstoffe sollten, wenn möglich, vermieden werden. Begleiterkrankungen müssen konsequent und rechtzeitig behandelt werden.
Ihr Diabetologe, Ihr Hausarzt und evtl. auch ein Kardiologe unterstützen Sie dabei!


von Dr. Gerhard-W. Schmeisl
Internist/Angiologe/Diabetologe, Chefarzt Deegenbergklinik sowie Chefarzt Diabetologie Klinik Saale (DRV-Bund)

Kontakt:
Deegenbergklinik, Burgstraße 21, 97688 Bad Kissingen, Tel.: 09 71/8 21-0
sowie Klinik Saale, Pfaffstraße 10, 97688 Bad Kissingen, Tel.: 09 71/8 5-01

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (8) Seite 30-33

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • mayhe antwortete vor 2 Tagen

      Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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