- Behandlung
„Der Forschung helfen!“
3 Minuten
Weil die moderne Medizin ihm hilft, ein normales Leben zu führen, hilft Robert Havermann der medizinischen Forschung, die das Leben vieler anderer Diabetiker verbessert.
Positive Haltung und maßgeschneiderte Therapie
Seit 1997 weiß Robert Havermann (37), dass er Typ-1-Diabetes hat. Damals war er 20. “Natürlich dachte ich zunächst an die vielen Veränderungen, die auf mich zukommen. Aber nach einem Jahr hatte ich alles gut im Griff und kann seitdem ein ganz normales Leben führen.”
Ganz normal? Nun, Mountainbiking, Kletterwände, Snowboarden ist ja nicht jedermanns Sache. Und: Havermann nimmt regelmäßig an klinischen Studien eines bekannten Instituts teil. Was es damit auf sich hat, lesen Sie hier.
Dank seiner positiven Haltung und einer maßgeschneiderten medikamentösen Therapie kann Havermann sein Leben voll und ohne große Einschränkungen genießen. Einzig sein ursprünglicher Berufswunsch, Pilot zu werden, ließ sich nicht mehr realisieren.
Klettern, Snowboard, Mountainbike
Beachtliches leistet er im Sport – nach wie vor sein liebster Zeitvertreib: Havermann mag es rasant. Zum Beispiel meistert er spielend bis zu zwölf Meter hohe Indoor-Kletterwände, absolviert spannende Moutainbike-Parcours oder anspruchsvolle Pisten beim Snowboarden. “Hier leite ich sogar seit vielen Jahren Reisegruppen. Der Diabetes ist dabei kein Thema.
Im Gegenteil – die Leute sind ganz überrascht, wenn ich auf der Hütte vor dem Essen meine Messinstrumente zücke und mir anschließend Insulin spritze.” Den souveränen Umgang mit der Krankheit verdankt Havermann seinem umfangreichen Wissen über Diabetes. Er versteht seine Krankheit und übernimmt mit seinem gesunden Lebensstil selbst die Verantwortung für sein Wohlbefinden.
Behandlungsschema: intensivierte Insulintherapie
Für Typ-1-Diabetiker ist grundsätzlich eine intensivierte Insulintherapie (ICT) sinnvoll. Havermann verabreicht sich selbst im Laufe des Tages zwei unterschiedlich wirkende Insulintypen: ein langwirkendes und ein kurzwirkendes Insulin. Damit wird versucht, die Insulinsekretion der Bauchspeicheldrüse bei gesunden Menschen nachzuahmen.
Dazu spritzt sich der Sportler für die Grundversorgung des Körpers täglich zweimal das langwirksame Insulin. Zusätzlich injiziert er sich vor Mahlzeiten ein kurzwirksames Insulin, dessen Dosierung er je nach Kohlenhydratzufuhr, Blutzuckerwert, Bewegung und weiteren Faktoren selbst bestimmt.
Über- und Unterzuckerungen vermeiden
Entscheidend dafür ist, die Kohlenhydratmengen und den Energieverbrauch durch die Bewegung korrekt einzuschätzen, um Über- und Unterzuckerungen zu vermeiden. Auch hier zeigt sich Havermann entspannt. “Ich achte einfach darauf, immer eine Ration Kohlenhydrate dabei zu haben, die mich über den Tag bringt. Über die Jahre habe ich genug Erfahrung gesammelt, um zu wissen, was ich brauche. Maßgeblich sind die Dauer und die Bewegungsintensität einer Unternehmung.”
So ist er mit einer Mischung aus Lakritze und Weingummi, die auch bei warmen Temperaturen ihre Form bewahren, auch für aufreibende Touren gewappnet – wichtig, wenn er allein unterwegs ist.
Über 250 Mitarbeiter arbeiten in Mainz und Neuss – darunter Experten mit verschiedenen medizinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten. Wer Profil bei der Forschung aktiv unterstützen möchte, kann sich in Neuss melden unter 0 21 31/40 18-1 80 bzw. info@profil-forschung.de
oder in Mainz unter 0 61 31/21 62-6 30 bzw. info-mainz@profil-forschung.de
Für die Studien an beiden Standorten sucht Profil permanent gesunde Teilnehmer sowie Typ-1- und Typ-2-Diabetiker, die am medizinischen Fortschritt teilhaben und helfen möchten, das Leben für viele Menschen mit Diabetes in Deutschland und auch weltweit nachhaltig zu verbessern.
“Der Forschung helfen”
Weil die moderne Medizin ihm hilft, ein normales Leben zu führen, hilft Havermann der medizinischen Forschung, die das Leben vieler anderer Diabetiker verbessert. Regelmäßig nimmt er an klinischen Studien des Forschungsinstitutes Profil teil – zum ersten Mal im Jahr 2000: “Getestet wurde ein inhalatives Insulin, also eine neue Darreichungsform des Insulins, bei der das Präparat über den Atem aufgenommen wird”.
“Bedenken hatte ich zu keinem Zeitpunkt, schließlich wird man als Proband bei Profil keinen unkalkulierbaren Risiken ausgesetzt. Man wird intensiv durch kompetentes medizinisches Personal betreut und erlebt aufgrund der engmaschigen Kontrollen keine Überraschungen”, sagt er.
Was motiviert Havermann?
Was ihn motiviert, sich immer wieder für neue Studien als Proband zur Verfügung zu stellen? Medizinischer Fortschritt kann nur durch umfangreiche klinische Studien gesichert werden, sagt er. Und: Sein persönliches Interesse an der technischen und medizinischen Entwicklung rund um den Diabetes treibe ihn an – was auch wertvoll für die eigene Therapie sein kann.
Auch die Aufwandsentschädigungen sind ein Anreiz für die Teilnahme. “Außerdem fühle ich mich dort einfach gut aufgehoben: Die Untersuchungen sind vor und während jeder Studie sehr gründlich. Man spürt die umfassende Erfahrung der Ärzte und Pflegekräfte. Außerdem sind alle sehr freundlich”, beschreibt Havermann seine Aufenthalte in der Forschungseinrichtung.
von Redaktion Diabetes-Journal
Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (6) Seite 36-37
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig