- Behandlung
Diabetes-Schulungen helfen bei der Bewältigung der Erkrankung
3 Minuten
Die Diagnose Diabetes kann den Alltag gehörig durcheinanderwirbeln und Angst machen. Außerdem gibt es in puncto Behandlung, Ernährung und Lebensstil eine Menge zu lernen. Diabetes-Schulungen können beim Start in die Therapie helfen – hier erfährst du, wer diese Kurse anbietet und welche Inhalte darin vermittelt werden.
Es ist nicht leicht, die Diagnose einer chronischen Erkrankung zu verdauen, die einen bis ans Lebensende begleiten wird. Beim Diabetes kommt erschwerend hinzu, dass es bei der Therapie mit einer täglichen Tablette eben nicht getan ist: Ein ganz wichtiger Baustein der Behandlung sind schließlich Ernährungsumstellung und mehr Bewegung – Veränderungen, die sich nur schwer von jetzt auf gleich umsetzen lassen. Zu allem Überfluss kann ein Diabetes auch zu schwerwiegenden und beängstigenden Komplikationen führen.
Als sei dies noch nicht genug Input, gibt es auch zum Umgang mit Diabetes einiges zu lernen – etwa zur Blutzuckermessung, zur Wahl blutzuckerfreundlicher Lebensmittel oder dem täglichen Kampf mit dem inneren Schweinehund. Denn hat nun einmal nur selten Lust auf Sport und kalorienreduzierte Kost. Wie soll man es also anstellen, den Diabetes in den eigenen Alltag zu integrieren, ohne allzu sehr mit dem Schicksal zu hadern?
Echte Chance auf Remission durch frühzeitige Schulung bei Typ-2-Diabetes
Für Menschen mit Typ-1-Diabetes ist grundsätzlich gleich nach der Diagnose eine Schulung in einer Diabetesklinik oder diabetologischen Schwerpunktpraxis angesagt. Nur so können sie im Eiltempo lernen, wie man Glukosewerte bestimmt, Messwerte interpretiert, den Kohlenhydratanteil von Mahlzeiten berechnet und sich selbst die dafür passende Menge Insulin zuführt. Beim Typ-2-Diabetes hingegen ist anfangs meist noch keine Insulinbehandlung nötig. Häufig verordnet die Hausärztin oder der Hausarzt sogar gar keine Medikamente, sondern rät zunächst zu einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung.
Eine strukturierte Gruppenschulung steht bei der Diagnose Typ-2-Diabetes meist nicht auf der Liste der Ratschläge. Dabei ist es schwer, auf eigene Faust Gewohnheiten über Bord zu werfen und den Lebensstil umzukrempeln. Entsprechend gelingt es vielen Menschen nicht, die hausärztlichen Empfehlungen umzusetzen, ihr Körpergewicht zu reduzieren und sich mehr zu bewegen. Viele Experten sehen dies als ein großes Problem an. Denn zu Beginn der Erkrankung kann man noch echte Erfolge erzielen und hat sogar eine große Chance, dass sich der Typ-2-Diabetes wieder zurückbildet – im Fachjargon ‚Remission‘ genannt – und dass die Glukosewerte sich auch ohne medikamentöse Behandlung wieder normalisieren.
Diabetes-Schulungen sind wissenschaftlich fundiert und äußerst wirksam
Diese Chance sollte man sich nicht entgehen lassen. Fachleute setzen sich deshalb dafür ein, dass generell alle Menschen mit Diabetes Zugang zu Schulungen erhalten. Die verfügbaren Diabetes-Schulungsprogramme sind gut erprobt und haben sich in Studien als äußerst wirksam erwiesen. Dies sind die wichtigsten Effekte von Diabetes-Schulungen:
- Besseres Verständnis der Erkrankung
- Leichtere Umsetzung der Therapieempfehlungen im Alltag
- Verringertes Risiko für akute Komplikationen und Folgeerkrankungen infolge der besseren Stoffwechsellage
- Geringere seelische Belastungen infolge des Diabetes
Überweisung zu Diabetes-Schulungen in einer nahegelegenen Einrichtung
Aus genau diesen Gründen empfehlen die aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien, dass allen Menschen mit Diabetes möglichst unmittelbar nach der Diagnose eine Schulung angeboten werden soll. Wenn die gewohnte hausärztliche Praxis selbst keine Diabetes-Schulungen durchführt, lohnt es sich nachzufragen und um eine Überweisung zur Diabetes-Schulung zu bitten. Viele hausärztliche Praxen arbeiten für diese Zwecke mit Diabetespraxen oder Kliniken in der näheren Umgebung zusammen, die Diabetes- Schulungen anbieten.
Moderne Lernmethoden statt Frontalunterricht
Statt trockenem Frontalunterricht gibt es in einer Diabetes-Schulung übrigens praxisnahes Training mit vielen Übungen und Beispielen. Außerdem erhalten die Teilnehmenden viel Raum für individuelle Fragen und Bedürfnisse. Sie können z. B. darüber sprechen, welche Ziele sie in Bezug auf ihren Diabetes verfolgen wollen und wie sie Therapie im Alltag gestalten können, ohne dass die Lebensqualität leidet. Für beide Diabetestypen gibt es Basis-Schulungen, Folge-Schulungen und Schulungen für spezielle Anlässe oder besondere Situationen. In einigen von ihnen sind auch Termine vorgesehen, an denen Angehörige mit in die Praxis kommen und über ihre speziellen Fragen und Sorgen sprechen können.
Diabetes-Schulungen sind Kassenleistungen, anerkannte Diabetes-Schulungsprogramme werden daher von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hat hierzu eine Liste entsprechender Diabetes-Schulungsprogramme zusammengestellt. Übrigens: Auch Online-Schulungen sind immer stärker im Kommen! Als digitale Formate ohne Anfahrtswege sind sie häufig einfacher mit Berufs- und Familienleben vereinbar.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 9 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 3 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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