- Aus der Community
Diabetes und die Zähne – ein Zusammenhang?
5 Minuten

Hallo ihr Diabetes Team Kollegen, na, wie geht es euren Zähnen? Meinen geht es zum Glück recht gut, Gott sei Dank. Ich bin und war zwar nie jemand, der den Zahnarzt Besuch gescheut hat, und auch meine 4 Weisheitszähne habe ich einigermaßen gut raus bekommen, aber es reicht mir dann auch, wenn der alljährliche Kontroll-Termin vorbei ist.


Klar, Füße und Augen sind ebenfalls wichtig, das wird auch jedem Diabetiker vermittelt, aber die Zähne? Also jetzt mal ehrlich, wie oft hat euch euer Diabetes Arzt, die Diabetes Beraterin, sonst jemand vom Fachpersonal oder gar eine Broschüre darauf hingewiesen, dass eure Blutzuckerwerte und die Einstellung eures Diabetes mitunter entscheidend für eure Zähne sind?
Bei mir hat das auf jeden Fall niemand gemacht und hätte ich nicht gerade mal eine ruhige Minute gehabt und mich näher über das Thema informiert, wüsste ich es sehr wahrscheinlich bis heute nicht. Doch dafür jetzt der Beitrag. Ein bisschen „Aufklärung“ und Wissenserweiterung haben ja noch nie geschadet. Außerdem finde ich es ziemlich cool, wenn ich mit anderen Betroffenen da draußen meine neu erworbenen Kenntnisse teilen kann. ☺
Ein erhöhter Blutzucker schadet unserem Zahnfleisch und unseren Zähne
Grundlegend dürfte das ja schon einmal nichts Neues sein, dass ein zu hoher Blutzucker Wert ja generell schlecht ist. Und wie wir alle wissen, ist die Fließgeschwindigkeit unseres Blutes, bei hohen Blutzuckerwerten, auf gut deutsch gesagt: eine Katastrophe. Deswegen sollte man ja auch versuchen, die Werte im Rahmen zu halten, da unsere Blutgefäße auf Dauer schlichtweg verstopfen würden. Selbstverständlich haben wir auch reichlich dünne, dicke, kleinere und größere Blutgefäße in unserem Mund, die unser Zahnfleisch so schön rosarot und gesund aussehen lassen. Ist jetzt der Blutzucker zu hoch, kommt es zu einer Unterversorgung von Sauerstoff und Nährstoffen. Das ist dann weniger hilfreich für unsere Zahnfleisch Gesundheit, denn durch diese Unterversorgung sind die Abwehrmechanismen gegen bakterielle Angriffe geschwächt. Daraus folgt, Keime können sich schneller vermehren und es kann zu parodontalen Erkrankungen kommen. Leider ist so eine Parodontitis nicht das Einzige, was passieren kann. So haben wir bei den hohen Werten eine verminderte Speichelproduktion. Durch z.B. Nahrungsaufnahme können Säuren im Mund nicht mehr gut neutralisiert werden. Dann greift die Säure den Zahnschmelz an und es kann, im schlimmsten Fall, zu Karies (= Loch im Zahn) kommen. Das will ja mit Sicherheit niemand von uns. 🙁
Fazit
- Hohe Blutzucker Werte sind schlecht für die Versorgung unsere Zahnfleisches mit Sauerstoff und Nährstoffen, dadurch kann eine Zahnfleischentzündung (Fachsprache: Gingivitis) und später eine Parodontitis (Entzündung des Zahnbetts) entstehen.
- Durch eine geringere Speichelproduktion (auf Grund von Flüssigkeitsmangel im Körper, durch zu hohe Blutzucker Werte) und gleichzeitige Nahrungsaufnahme kann unser Zahnschmelz angegriffen werden und es kann schneller Karies entstehen.
Natürlich könnte ich jetzt noch unzählige gruselige Bilder von schlimmen Folgeerkrankungen hier in diesen Beitrag packen, aber ich bin ja nicht der „Erklär-Bär“ und ich weiß, dass jeder von uns da draußen weiß, dass hohe Blutzucker Werte einer unserer größten Feinde sind. Deswegen machen wir lieber weiter mit den Dingen, die unsere Mund Gesundheit unterstützen können. Denn schließlich gibt es für jedes „Problem“ eine Lösung. ☺

Wie kann ich meine Zahn Gesundheit schützen?
Zähne putzen (mind. 2 mal täglich), Blutzuckerwerte im optimalen Rahmen halten, Zahnpflegekaugummis und Kontrolle beim Zahnarzt. So könnte meine Antwort lauten, darauf will ich aber nicht hinaus. Denn ich nehme ganz stark an, dass diese grundlegenden Möglichkeiten jeder kennt und auch versucht, sie umzusetzen. Ich kenne nämlich sonst niemanden, der gerne mit hohen Blutzuckerwerten herum läuft oder sich NICHT die Zähne putzt. Also weg von den Standard Tipps, her mit dem Geheim Tipp: Zahnreinigung.
Hat das schon einmal jemand von euch gemacht? Ja? Nein? Vielleicht? Ich habe es getestet, vergangenes Jahr. Und so toll sich dieses Wort im ersten Moment anhört (weil man sich bildlich ein strahlend weißes Gebiss, wie aus der Zahnpasta Werbung, vorstellt), so toll war es dann gar nicht. Aber nur, weil es mich persönlich von der Behandlung her nicht vom Hocker gerissen hat, hat es meinen Zähnen grundlegend gut getan. Bevor ich noch kurz etwas erwähne bzgl. des Themas Zahnreinigung, muss festgehalten werden, dass eine Zahnreinigung (eine professionelle beim Zahnarzt), NICHT dafür da ist, um die Zähne aufzuhellen. :D. Es ist also kein Bleaching und man sieht danach auch nicht aus wie jemand aus der Werbung! Ich weiß, das ist schade, aber man kann sich ja immer noch bei anderen Gelegenheiten mal um eine Zahnaufhellung kümmern.
Doch wofür ist die Zahnreinigung gedacht, wenn man danach nicht wirklich eine Veränderung sieht? Nun ja, eigentlich erfolgt die Zahnreinigung immer bei einem Zahnarzt und dauert in der Regel zwischen 30 und 45 Minuten. Und ja, man zahlt dafür Geld, ABER es gibt auch Krankenkassen, die die Kosten anteilig oder sogar in vollem Umfang (einmal pro Jahr) übernehmen. Also vorher bei der Krankenkasse informieren, den Zahnarzt fragen oder „im schlimmsten Fall“ selbst investieren.
Bei so einer Zahnreinigung werden die Zähne mal gründlich geputzt sowie das Zahnfleisch auf Vordermann gebracht.
Selbst wenn ihr blitz blanke Zähne habt, noch nie ein Loch o.ä. hattet, heißt das nicht, dass es in den Zahnzwischenräumen genauso glänzt. Auch wenn man das bei gründlichem Putzen nicht glauben mag. Doch es gibt Stellen in unserem Mund, die kennst du gar nicht und da kommt die Zahnbürste auch nicht mehr richtig ran.
Abschließend zum Thema Zahnreinigung: Eine Zahnreinigung kann durchaus etwas schmerzen, ich bin ehrlich. Ich habe mich nach den 45 Minuten auf dem Zahnarzt Stuhl leicht benebelt gefühlt, so, als ob mein Mund durch eine Waschanlage musste. Man sieht einem äußerlich nix an, also ihr könnt ruhigen Gewissens danach auf die Straße gehen. Und für alle Menschen mit einer Phobie vor Spritzen (so wie meine Wenigkeit) -> NEIN, es gibt keine Betäubung, braucht es aber auch nicht. So hart wird es nicht. 😀 Eure Zähne werden lediglich gründlich gereinigt, das an ungewohnteren Stellen. Und da die kleinen Borsten der Bürsten vom Zahnarzt vielleicht etwas fester sind, nimmt euer Zahnfleisch euch das im ersten Moment möglicherweise ein wenig übel. Aber nach spätestens zwei Tagen hat es sich dann auch wieder erholt. Eurer Mundgesundheit bringt dieser ganze Prozess definitiv etwas, so viel steht fest.
So, genug geredet und geschrieben. Unsere Zähne sollten also genauso gut behandelt und kontrolliert werden wie unsere Füße, Augen, Spritzstellen… und und und. Denn schließlich wollen wir doch noch laaaaange ein wunderschönes Lächeln mit möglichst vielen und gesunden Zähnen aufsetzen können, oder? ☺
Wie sind denn eure Erfahrungen mit Zahnreinigungen, hat das schon einmal jemand gemacht und kann aus seiner Perspektive darüber berichten? Und kennt ihr noch weitere Tipps und Tricks, um seine Zahn und Mund Gesundheit zu verbessern bzw. sie auf einem guten Level zu halten?
Ich freue mich über einen regen Austausch! 😉
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 18 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig