Diabetes und seine Unsichtbarkeit…🔍👀 ein Vorteil oder ein Problem?!

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Diabetes und seine Unsichtbarkeit…🔍👀 ein Vorteil oder ein Problem?!

Nun, Menschen mit Diabetes möchten ja oft, dass man Pumpen, CGM-Sensoren oder Pens nicht sieht oder bemerkt. Es soll alles diskret sein. Gerade Kinder und Jugendliche legen darauf besonders Wert, um nicht den Fragen der Mitschüler – oder gar Mobbing – ausgesetzt zu sein. Sie wollen „normal“ sein, dazugehören und nicht durch ihren Diabetes auffallen.

Caro mit blauer Brille

Klar soweit! So ging es mir schließlich jahrelang auch. Auch wenn ich eigentlich immer schon sehr offen mit dem Diabetes umgegangen bin und zu Zeiten, als ich noch Pens nutzte, keine Scheu hatte, diese auch in der Öffentlichkeit zu nutzen, war es doch wichtig, den Diabetes auch verstecken zu können.

Quelle: CaroGo

Als ich aber nach vielen Jahren mit Diabetes plötzlich einsehen musste, dass ich einen Burnout hatte, passierte etwas Erstaunliches. Mein Burnout war nicht im Kern auf den Diabetes zurückzuführen, dennoch sorgte auch der Diabetes dafür, dass mir einfach die Kräfte ausgingen. Als ich nun nach recht langem Leiden zu der Einsicht kam, es ist ein Burnout – ich brauche Hilfe –, kam mir folgender Gedanke als einer der ersten in den Kopf:

Ich will bitte nicht noch so eine unsichtbare Einschränkung haben!

Über diesen Satz musste ich im Nachhinein länger nachdenken. Der Burnout war hart und irgendwann auch sichtbar und ist inzwischen auch behoben – soweit man das auf lange Sicht kann.

Aber bis ich meinen Burnout als solchen erkannt habe, habe ich erst einmal eine ganze Zeit gekämpft und gelitten und mich gefragt: Sieht das denn niemand? Wann fällt dieser Körper denn einfach um, damit es jemand merkt? Während ich natürlich gleichzeitig versucht habe, weiterhin zu funktionieren… genau wie beim Leben mit Diabetes.

Mensch im Schneidersitz mit 6 Armen in denen eine Uhr, eine Lupe mit der Zahl 123, eine Dana-Pumpe, ein Füller, ein G6 und eine Wolke mit Nightscout Daten gahlten wird.
Pixabay bearbeitet von CaroGo

Dass Diabetes unsichtbar für alle Mitmenschen ist und gleichzeitig eine solche Belastung darstellen kann, war für mich eine Erkenntnis, mit der ich immer noch hadere.

Ich nutze ein DIY-Closed-Loop-System, ich habe oft nahezu perfekte Werte, also sollte die Belastung ja recht gering sein. Nein! Ist sie aber nicht.

Glas mit grünen Algorithmen , von hinten lehnen zwei Hände dagegen und scheinen durch

Denn… Diabetes wird auch von der besten Technik nicht geheilt und ist immer und ständig 24/7 bei dir. Man hat immer Zahlen und Werte im Auge. Auch, wenn dein Umfeld, wie Arbeitskollegen und Freunde, dies kaum wahrnehmen.

(Quelle: Pixabay)

Für mich macht diese Tatsache, dass keiner den Diabetes sehen kann, die Sache schwierig.

Denn wenn ich mir ein Bein breche, sieht jeder, dass ich eingeschränkt bin. Beim Diabetes sieht man dies nicht. Eine „Hypo“ wird schnell mal mit einem Snack weggefuttert. Wie es mir dabei und danach geht, sieht niemand. Aber hier bin ich vielleicht auch selber schuld, denn ich versuche ja immer, gut zu funktionieren, falle selten aus und bin selten krank. Wenn ich dann sage: „Puh, nach der ‚Hypo‘ geht’s mir aber schlecht, ich habe Kopfschmerzen und muss schlafen!“, werde ich ungläubig angeschaut… zumindest ist das gefühlt so. Ich habe das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen. Und das ist mir so unangenehm, dass ich lieber nichts sage und durchhalte.

Das ist sicherlich ein persönliches Problem, Schwächen nicht gut zulassen zu können, aber das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen, kann ich nicht abstellen. Geht es euch denn ähnlich? Kennt ihr diese Art Gefühle und den Druck, der dadurch entsteht?

Pankreas mit traurigem Gesicht und zwei Krücken

Manchmal wünsche ich mir, dass man die kaputte Bauchspeicheldrüse, wie ein gebrochenes Bein, sehen könnte und jeder wüsste, was es bedeutet, damit zu leben. Deshalb ist Aufklärung und Information auch wichtig – neben der Tatsache, dass Aufklärung zur besseren Früherkennung und Vermeidung von Komplikationen führt.

Quelle: Pixabay bearbeitet von CaroGo

Der November ist ja bekanntlich der Diabetes-Awareness-Monat. Der Welt-Diabetes-Tag am 14. November kann dazu beitragen, genau diese Awareness und Sichtbarkeit zu verbessern.

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  • loredana postete ein Update vor 1 Tag, 18 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 2 Tagen, 16 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

    • Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena

      Virtuelles Diabetes-Anker Community-MeetUp im Dezember

    • Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute

    • @lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.

    • @moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.

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