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Letzte Woche habe ich wieder meine Siebensachen gepackt und bin mitsamt meiner Tochter Emilia mit dem Zug in die Steiermark gerauscht. Ich habe euch bereits von meinem ersten Treffen mit Daphne berichtet. Diesmal wollten wir unser Gelerntes üben und perfektionieren.
Ein wesentliches Basic für die Ausbildung meines Diabetiker-Warnhundes ist das Beherrschen des Clickertrainings. Deshalb hieß es gleich nach der ersten Begrüßung von Daphne: die Bauchtasche mit den Leckerlis umgeschnallt und den Clicker in die Hand genommen. Und los ging’s zum ersten Trainingsspaziergang …
Puhh, das erforderte wieder volle Konzentration! Meine linke Hand schob den Kinderwagen mit Emilia, meine rechte Hand führte die Hundeleine. Beim Clickertraining kommt es beim Gehen darauf an, dass der Hund – also Daphne – immer korrekt an der Seite des Hundeführers geht. Er sollte nicht an der Leine ziehen. Wenn Daphne korrekt geht und nicht an der Leine zieht, wird „geklickt“ und dem Hund gleich ein Leckerli als Belohnung gegeben. Ich musste am Anfang öfter klicken, damit Daphne sich wieder an meine Gehweise und an mich gewöhnte. Klicken – Leckerli – Klicken – Leckerli – Klicken … Das hört sich alles recht einfach an. Es erfordert aber die größte Konzentration und Aufmerksamkeit! Meine größte Herausforderung war allerdings mein aufgewecktes Kind. Meine Konzentration war parallel immer auf Daphne und gleichzeitig auf Emilia gerichtet. Denn Emilia verlautete während unseres Spaziergangs entweder „Hamm, hamm“ (Hunger!) oder sie versuchte, aus dem Kinderwagen zu klettern. Wenn man seine Aufmerksamkeit nicht zu hundert Prozent auf den Hund richten kann, ist das Beanspruchung pur. Zumindest für mich! Ich war nach den ersten 30 Minuten Spaziergang total durchgeschwitzt (o.k., es lag sicher auch an den Temperaturen).
Die zweite Lektion, die wir wiederholten, waren die Befehle für Daphne. Wir wiederholten vier Befehle:
Ein Befehl kam praktisch gleich bei einem Waldspaziergang zum Einsatz. Daphne schnupperte sehr aufgeregt aufgrund der vielen Gerüche im Wald umher. Emilia ließ ich diesmal frei mitlaufen. Auf einmal ein Schrei! Emilia war über eine Wurzel gestürzt und lag jammernd am Boden. Ich sagte also zu Daphne Sit! und dann legte ich die Leine daneben und sagte gleich darauf Stay! Ich konnte dann schnell zu Emilia laufen und ihr helfen. Und Daphne wartete brav so lange, bis ich wiederkam.
Natürlich übten wir auch das Anzeigen von Unterzuckerungen. Es funktionierte blendend mit den mitgebrachten Speichelproben. Ich habe Speichelproben bei Blutzuckerwerten von 70 mg/dl (3,9 mmol/l) gesammelt. Daphne wird eine Probe bei dem Test versteckt hingelegt. Sie zeigt dann an, indem sie mir das Bringsel gibt oder bellt. Ich sage dann zu ihr: „Danke, ich gehe jetzt testen!“ Ich testete dann meinen Blutzucker. Bei Unterzucker oder ab einem Blutzucker von 70 mg/dl (3,9 mmol/l) bekommt Daphne dann gutes Dosenfutter als Extrabelohnung. Zwei Mal hat Daphne diesmal bei einem zu hohen Wert angezeigt. Der Blutzucker war 100 mg/dl (5,6 mmol/l). Alle anderen Proben passten aber perfekt! Bravo, Daphne! Sie macht Fortschritte, und ich auch …
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