- Behandlung
Die Gefäße des Herzens schützen
6 Minuten
Menschen mit Diabetes wissen, dass Sie besonders auf die Gesundheit ihrer Blutgefäße achten sollten. Sonst besteht u. a. das Risiko, dass sich die Herzkranzgefäße zunehmend verschließen – was letzten Endes zum Herzinfarkt führen kann. Dr. Gehard-W. Schmeisl erklärt im Diabetes-Kurs, worauf zu achten ist.
Marianne P. (58 Jahre) hat schon seit Wochen besonders beim Treppensteigen (sie wohnt im 3. Stock eines Mehrfamilienhauses) ein Druckgefühl in der Brust – manchmal wie Brennen, sie dachte schon an Sodbrennen – aber es kommt nur bei Belastung.
In den letzten Tagen ist sie auch etwas kurzatmig – selbst bei geringer Steigung der Straße auf ihrem Weg zur Bushaltestelle. Ihrem Hausarzt, der sie schon Jahre wegen Typ-2-Diabetes, Bluthochdrucks und einer Fettstoffwechselstörung behandelt, kommt dies komisch vor und er macht einen Termin beim Kardiologen.
Herz-Ultraschall und EKG zeigen keinen auffälligen Befund. Erst im Belastungs-EKG sieht der Kardiologe Veränderungen, die auf eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße hindeuten.
Nach dem Herzkatheter in der Klinik spricht man von einer 2-Gefäß-Erkrankung. Die Ärzte erweitern zwei Engstellen und setzen mehrere Stents ein. Dringend geraten hat man ihr, nicht mehr zu rauchen.
In den letzten Jahren ist die Sterblichkeit bei einem Herzinfarkt auch bei Menschen mit Diabetes deutlich zurückgegangen. Trotzdem ist der Herzinfarkt mit über 60 Prozent noch immer die häufigste Todesursache bei Diabetikern. Sie sind auch länger im Krankenhaus und sterben dort häufiger als Menschen ohne Diabetes, weil oft noch andere Erkrankungen vorliegen. Die häufigsten Diagnosen neben dem Typ-2-Diabetes sind Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern. Aber auch z. B. eine Niereninsuffizienz kann vorliegen.
Meist nicht nur herzkrank
Für eine gute Betreuung ist die Zusammenarbeit der Ärzte verschiedener Fachrichtungen erforderlich, z. B. Herzspezialisten mit Nierenspezialisten, Neurologen oder Gefäßspezialisten. Das funktioniert nicht immer gut. Diagnosen werden so oft verschleppt, Erkrankungen weiterer Gefäße, z. B. im Gehirn oder den Beinen, werden nicht rechtzeitig erkannt. Der „herzkranke Diabetiker“ sei laut Professor Diethelm Tschöpe von der Stifung „Der herzkranke Diabetiker“ ein Beispiel für eine Unterversorgung in Zeiten der allgemeinen Überversorgung!
Was versteht man unter einer koronaren Herzkrankheit?
Eine koronare Herzkrankheit (KHK) entsteht durch Ablagerungen (Arteriosklerose) in den Herzkranzgefäßen (Koronarien). Millionen Menschen haben über viele Jahre keinerlei Beschwerden. Nehmen die Ablagerungen aber zu, wird der Gefäßinnenraum (Lumen) immer enger. Erst wenn das Gefäß schon zu etwa 70 Prozent verschlossen ist und akut plötzlich mehr Sauerstoff benötigt wird, z. B. beim Treppensteigen oder wenn man einem Bus hinterherrennt, treten Symptome auf. Dies bedeutet: Etwa 70 bis 75 Prozent der Engstellen in den Gefäßen (Stenosen) machen in Ruhe weder am Herzen noch an den Beinen oder am Gehirn Probleme, wenn nicht akut etwas geschieht!
Schnell erklärt
- Arteriosklerose: Fett- und Kalkablagerungen an den Innenwänden der Gefäße, auch als Plaque bezeichnet
- Lumen: Innendurchmesser der Gefäße
- Stenose: Engstelle in einem Hohlraum, z. B. in einem Gefäß
- Plaque-Ruptur: plötzliches Einreißen arteriosklerotischer Ablagerungen mit der möglichen Folge eines Gefäßverschlusses
Dieses „akute Ereignis“ entsteht meist durch eine Plaque-Ruptur. Hierbei reißen arteriosklerotische Wandverkalkungen aus Fettablagerungen und Kalk plötzlich ein, sodass im Gefäßinneren eine raue Oberfläche entsteht. Hieran kann sich ein Blutgerinnsel bilden, das sich wieder auflöst oder das nach kurzer Zeit fortgeschwemmt wird – und einen Gefäßverschluss (Embolie) an einer anderen Stelle auslösen kann. Im schlechtesten Fall verschließt dieses Gerinnsel das gesamte Lumen akut. Dies entspricht einem Herzinfarkt aus „heiterem Himmel“, also ganz ohne Vorboten! Denn dieser Einriss kündigt sich nicht an.
Gefäße werden langsam immer enger
Neben diesem plötzlichen Einreißen einer Verkalkung gibt es aber noch einen anderen Mechanismus für Komplikationen bei einer KHK. In diesem Fall werden die arteriosklerotischen Veränderungen an den Gefäßinnenwänden immer dicker, das Gefäßlumen wird immer enger, und so kommt es schließlich bei einem Mehrbedarf an Blut bzw. Sauerstoff zu Beschwerden (siehe folgenden Kasten).
Typische Beschwerden einer koronaren Herzkrankheit (KHK)
- Angina pectoris (Engegefühl in der Brust), die auch ausstrahlen kann in den Bauch, die Arme, den Rücken und auch den Kiefer
- brennendes Gefühl im Brust-/Brustbein-Bereich, das oft als Sodbrennen verkannt wird
- Übelkeit und Brechreiz
- Nackenbeschwerden
- Luftnot (neu aufgetreten – schon bei geringer Belastung!)
- Schwäche und Müdigkeit einige Tage vor dem Infarkt
Typische Infarkt-Symptome bei Frauen
- Nackenschmerzen
- Übelkeit, Erbrechen
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit
Treten die genannten Beschwerden regelmäßig bei Belastung auf, spricht man von einer „stabilen Angina pectoris“. Frauen klagen auch häufig über Übelkeit, Brechreiz und Nacken- und Kieferschmerzen! Da die Beschwerden und Symptome der KHK nicht immer eindeutig sind und auch ein „normales“ EKG einen Infarkt nicht ausschließt, gibt es eine Reihe von Untersuchungen, die die Wahrscheinlichkeit einer KHK erhärtet oder ausschließt.
Bei Diabetes können Schmerzen fehlen
Insbesondere bei Diabetikern mit einer bereits bekannten Polyneuropathie (Nervenerkrankung) können Symptome einer KHK völlig fehlen, weil auch die Nerven des Herzens keine Schmerzen mehr wahrnehmen, wenn gleichzeitig eine autonome Neuropathie des Herzens vorliegt. Dies muss bei fehlenden Beschwerden bei Diabetikern mit bekannt hohem Risiko unbedingt berücksichtigt werden.
Wie stelle ich eine KHK fest?
Ein Ruhe-EKG ist durchaus sinnvoll, besonders im Hinblick auf bereits abgelaufene Herzinfarkte, die sich darin meist zeigen. Ein unauffälliges Ruhe-EKG schließt aber eine KHK nicht aus. Auch mit Herz-Ultraschall (Echokardiographie/Farbdoppler-Echokardiographie) können die Herzkranzarterien nicht direkt betrachtet werden. Es können also hochgradige Engstellen vorliegen und die Echokardiographie ist unauffällig! Es können allerdings eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) mit erweiterten Herzkammern, eine gestörte Funktion oder eine Wasseransammlung im Herz- oder Lungenbeutel (Perikard- oder Pleuraerguss) erkannt werden – alles mögliche Folgen eines Herzinfarkts.
Da in Ruhe meist alle Befunde bei einer KHK normal sind, werden verschiedene Belastungs-Tests wie ein Stress-EKG oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt: Alle Verfahren haben ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen. Welche Verfahren im Einzelnen eingesetzt werden, hängt von vielen Faktoren ab, z. B. auch vom Gewicht des Betroffenen, der Belastbarkeit und der Herzfrequenz. Nicht vergessen sollte man auch die Untersuchung der anderen großen Gefäße im Körper, z. B. der Halsschlagadern (Karotiden) und der Becken-Bein-Arterien, denn die Arteriosklerose findet sich oft überall!
Therapiemaßnahmen bei KHK
Nichtmedikamentöse Maßnahmen
Die KHK ist eine chronische Krankheit, die die Tendenz hat, fortzuschreiten. Eine Heilung im eigentlichen Sinn ist nicht möglich, trotz moderner Medikamente, Stents und Bypass-Chirurgie. Menschen mit KHK können jedoch bei richtiger Behandlung meist ein fast so normales, gutes und auch langes Leben führen wie Menschen ohne KHK. Voraussetzung ist in der Regel die Umstellung auf einen aktiveren Lebensstil unter Ausschalten möglichst vieler Risikofaktoren wie Rauchen, träger Lebensstil mit viel Sitzen/kein Sport, Fettstoffwechselstörungen.
Als Medikamente stehen laut Empfehlung der europäischen Gesellschaft für Kardiologie an erster Stelle:
- Acetylsalicylsäure (ASS; ggf. ADP-Hemmer) bzw. andere Blutgerinnungshemmer,
- Statine (CSE-Hemmer),
- Betablocker und Kalziumantagonisten zur Beschwerdelinderung,
- ACE-Hemmer und Nitrate als Versuch,
- ggf. z. B. Ranolazin, Ivabradin oder Nicorandil oder auch Nitro-Spray vor einer geplanten körperlichen Anstrengung.
Herzschmerzen ohne Verkalkung der Herzkranzgefäße
Rund 50 Prozent aller Patienten, die wegen Herzschmerzen und damit des Verdachts auf KHK eine Herzkatheter-Untersuchung erhalten, haben nach Information der Deutschen Herzstiftung keine bedeutsamen Verengungen der Herzkranzgefäße. Oft löst eine Fehlfunktion der kleinen Blutgefäße im Herzmuskel (mikrovaskuläre Dysfunktion) die Beschwerden und EKG-Veränderungen aus. Dies ist eine Funktionsstörung der sehr kleinen Blutgefäße am Herzen, die vor den großen Koronarien abgehen und den Herzmuskel mit Blut versorgen.
Diese ganz kleinen Gefäße können bei einer Herzkatheter-Untersuchung nicht dargestellt werden, sodass keine Diagnose erfolgen kann. Es gibt aber andere Verfahren wie ein Koronar-CT oder eine Stress-Echokardiographie, um dies zu untersuchen. Ursache sind auch hier die bekannten Risikofaktoren wie Bluthochdruck (Hypertonie), Rauchen, hohes LDL-Cholesterin („schlechtes“ Cholesterin), Diabetes mellitus Typ 2, Übergewicht (Adipositas), Vererbung und Stress.
Wenn Medikamente nicht mehr helfen
Solange trotz „schwerer koronarer Herzkrankheit“ Patienten mit ihren Medikamenten einigermaßen gut zurechtkommen, ist keine Behandlung durch einen Katheter-Eingriff oder eine Bypass-Operation erforderlich oder sinnvoll. Kommt es allerdings unter Belastung immer häufiger zu Beschwerden, sollte eine Gefäßaufdehnung über einen Herzkatheter (Ballondilatation) und ggf. eine Stent-Einlage bzw. bei Verengungen mehrerer Gefäße auch ein Bypass erwogen werden.
Gleiche Risikofaktoren, aber anderes Risiko bei Frauen
Männer und Frauen unterscheiden sich in ihrem Risiko für das Auftreten einer KHK. Grundsätzlich bestehen zwar die gleichen Risikofaktoren wie bei Männern, aber Frauen sind meist bis zur Menopause vor einer KHK geschützt. Da der Blutdruck nach der Menopause schnell steigt, erfordert er dann besondere Aufmerksamkeit. Nehmen Frauen die Pille und rauchen, haben sie ein vierfach erhöhtes Herzinfarkt-Risiko. Ein Diabetes erhöht bei Frauen das Risiko für einen Herzinfarkt um das Sechsfache, bei Männern um das Vierfache.
Wie kann man einer KHK oder ihrem Fortschreiten vorbeugen?
Ein immer häufiger bewegungsarmer Lebensstil, das Beibehalten einer hochkalorischen, unserer Tätigkeit oft nicht angepassten Ernährung, der übermäßige „Genuss“ von Alkohol und das Rauchen sind bei genetischer Veranlagung mit die Hauptursachen für eine KHK – Gefäßveränderungen starten oft schon sehr früh bei entsprechendem Risikoverhalten. Nur bei Änderung dieser Gewohnheiten ist die zusätzliche medikamentöse Therapie langfristig sinnvoll. Neuere Therapieverfahren und eine moderne Bypass-Chirurgie können unterstützen, besonders im Akutfall. Ob dies auch langfristig die Prognose verbessert, lässt sich derzeit noch nicht sagen.
So schützen Sie Ihr Herz
| gesunder Lebensstil | Maßnahmen |
| regelmäßige Ausdauerbewegung | empfohlen werden 5 x pro Woche 30 Minuten Ausdauerbewegung (flottes Gehen, Laufen, Radfahren etc.) und eine insgesamt aktive Lebensweise (Treppensteigen, Spazierengehen, Wandern, Gartenarbeit) |
| Mittelmeerküche |
|
| Normalisieren des Gewichts | |
| nicht (mehr) rauchen | |
| kluger Umgang mit Stress |
|
| nach: „Herz in Gefahr“, Deutsche Herzstiftung 2019 | |
Zusammenfassung
Die Sterblichkeit durch einen Herzinfarkt ist in den letzten Jahren auch bei Menschen mit Diabetes deutlich zurückgegangen – vor allem durch die besseren und schnelleren Möglichkeiten in der Akut-Versorgung. Eine rechtzeitige Diagnose von Veränderungen an den Herzkranzgefäßen, aber auch an anderen Blutgefäßen, wie den Halsschlagadern und den Beinarterien, ist jedoch im Hinblick auf das Verhindern von schwerwiegenden Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Amputationen notwendig. Dies erfordert eine bessere Zusammenarbeit von Ärzten verschiedener Fachdisziplinen – besonders im Krankenhaus.
Ein rechtzeitiges Erkennen z. B. einer familiären Fettstoffwechselstörung gehört ebenfalls dazu. Allgemeinmaßnahmen wie Sport- und Ernährungsumstellung etc. sind zwar sinnvoll, ersetzen aber nicht eine gezieltere medikamentöse Therapie, auch z. B. des Diabetes selbst mit SGLT-2-Hemmern und GLP-1-Rezeptoragonisten.
Autor:
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (9) Seite 30-33
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carogo postete ein Update vor 1 Tag, 7 Stunden
Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?
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cesta postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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kw antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)
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cesta antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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cesta antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Wochen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 3 Wochen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.
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Das wüsste ich auch gerne.
Liebe Carogo,
anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
VLG
Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion
@gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?