- Behandlung
Experten weisen auf erhöhtes „weibliches“ Schlaganfall-Risiko hin
3 Minuten
Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) macht im Vorfeld des Internationalen Frauentags am 8. März darauf aufmerksam, dass bei Frauen spezielle Risikofaktoren für einen Schlaganfall bestehen und insbesondere Frauen mit Diabetes gefährdet sind. DSG-Experten empfehlen deshalb allen Frauen, ihre Risikofaktoren zu überprüfen und gezielt vorzubeugen.
Die Hormone spielen bei Frauen als Schlaganfallrisikofaktor eine entscheidende Rolle. So ist das Risiko für einen Schlaganfall in der Schwangerschaft beispielsweise per se erhöht – circa 30 von 100.000 Frauen sind davon betroffen. Das Risiko ist dann besonders groß, wenn in der Schwangerschaft typische Risikofaktoren für einen Schlaganfall hinzukommen. „Frauen mit Kinderwunsch, die übergewichtig sind und Bluthochdruck haben, sollten sich von ihrem Arzt beraten lassen“, so Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der DSG.
„Manchmal kann es schon vor einer Schwangerschaft sinnvoll sein, Medikamente einzunehmen, um einer Schwangerschaftsvergiftung – einer sogenannten Präeklampsie – vorzubeugen.“ Bei Frauen, die bereits an einer Präeklampsie erkrankt waren, ist das Risiko für einen Schlaganfall noch höher als bei solchen mit den typischen Risikofaktoren. Hauptkennzeichen einer Präeklampsie sind Bluthochdruck, verstärkte Eiweißausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen.
Hohes Risiko durch Antibabypille und Migräne mit Aura
Bei jungen Frauen kann das Schlaganfallrisiko auch erhöht sein, wenn sie die Antibabypille zur Verhütung nehmen. „Das Risiko ist mit den neueren Präparaten, die weniger Östrogene enthalten, geringer geworden, es bleibt jedoch immer noch erhöht“, sagt Professor Dr. med. Armin Grau, 1. Vorsitzender der DSG. Dieses Risiko steigt mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen und Rauchen deutlich an.
Frauen haben auch häufiger als Männer eine Migräne mit Begleitsymptomen, eine sogenannte Migräne mit Aura; diese ist ebenfalls ein Risikofaktor für Schlaganfälle. „Wenn Frauen unter Migräne mit Aura leiden und die Pille nehmen, haben sie ein rund siebenfach erhöhtes Schlaganfallrisiko und wenn sie dann noch rauchen, erhöht sich das Risiko sogar um den Faktor zehn“, erläutert Grau. Der Experte rät Frauen, die die unter Migräne mit Aura leiden, keine Antibabypille einzunehmen und auf keinen Fall zu rauchen. „Wobei vom Griff zur Zigarette natürlich ganz allgemein abzuraten ist“, so Grau.
Auch eine familiäre Schlaganfall-Vorbelastung kann – besonders in Kombination mit der Einnahme des hormonellen Präparats – gefährlich werden. „Betroffene sollten mit ihrem Frauenarzt über alternative Verhütungsmethoden sprechen“, rät Grau.
Frauen mit Bluthochdruck: mindestens zweimal im Jahr zur Kontrolle
Neben den Hormonen spielen bei Frauen die klassischen Risikofaktoren für einen Schlaganfall wie Übergewicht, Diabetes mellitus, Vorhofflimmern Bewegungsmangel und Bluthochdruck auch eine große Rolle. Letzterer ist bei Frauen mittleren Alters eine der häufigsten Ursachen für einen Schlaganfall.
Betroffenen rät Professor Schäbitz Folgendes: „Es empfiehlt sich, den Bluthochdruck mindestens zweimal im Jahr kontrollieren zu lassen. Wenn er chronisch erhöht ist und sich durch eine Änderung des Lebensstils – etwa durch Abnehmen und durch regelmäßige Bewegung – nicht verbessert, sollten blutdrucksenkende Mittel eingenommen werden.“ Zudem sei eine Stressreduktion eine bewährte Bewältigungsstrategie.
Nach den Wechseljahren kommt bei einigen Frauen ein weiterer bedeutender Risikofaktor hinzu – das Vorhofflimmern. Sie leiden viel häufiger unter der Herzrhythmusstörung als Männer. Der Experte empfiehlt Frauen, das Vorhofflimmern konsequent behandeln zu lassen. So könnte das Schlaganfallsrisiko effektiv um bis zu 70 Prozent gesenkt werden.
Häufigkeit und Schwere von Schlaganfällen bei Diabetikerinnen höher
Eine besondere Risikogruppe sind Frauen mit Diabetes: Ihr Erkrankungsrisiko ist gegenüber Männern mit Diabetes um 27 Prozent erhöht und auch die Schwere des Schlaganfalles ist bei Frauen mit Diabetes deutlich ausgeprägter. Menschen mit Diabetes leiden häufig unter Risikofaktoren, die die Entstehung eines Schlaganfalls begünstigen – wie Bauchfett, Bluthochdruck und Störungen des Kohlenhydrat- und des Fettstoffwechsels.
Diese Faktoren treiben gemeinsam die Arteriosklerose voran, bei der sich die Schlagadern verengen und verstopfen. Die Arteriosklerose, also die schrittweise Verkalkung der Arterien, ist neben zu hohem Blutdruck die Hauptursache für Schlaganfälle. „Es ist wichtig, den Diabetes früh zu erkennen und zu behandeln, nur so können Folgeerkrankungen – wie der Schlaganfall – möglichst wirksam vermieden werden“, meint Schäbitz. Eine gute Prävention kann gerade bei besonderen Risikogruppen viel bewirken.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig