- Behandlung
Genmutationen schützen vor Komplikationen
2 Minuten
Finnische Forscher haben zwei Genmutationen entdeckt, deren Träger ein reduziertes Risiko für die Entstehung von Diabeteskompliaktionen an Nieren und Augen aufweisen.
Bei einem Diabetes kann es generell zu verschiedenen Folgekomplikationen kommen, allerdings sind manche Patienten gefährdeter als andere. Die Ergebnisse einer finnischen Studie legen nun nahe, dass der Grund für ein reduziertes Risiko für zwei spezifischen Komplikationen – der diabetischen Retinopathie (Netzhauterkrankung) sowie der diabetischen Nephropathie (Nierenerkankung) – auf das Auftreten zweier Genmutationen zurückzuführen sein könnte.
Die beide Diabetes-Folgeerkrankungen resultieren aus Schäden an kleinsten Blutgefäßen, den Kapillaren. Diese werden vor allem durch dauerhaft zu hohe Blutzuckerwerte verursacht, obgleich auch genetische Faktoren dabei eine Rolle spielen. Vorangegangene Experimente an isolierten menschlichen Zellen sowie an Versuchstieren deuten darauf hin, dass das Vorkommen von Vitamin B1 innerhalb einer Zelle dafür sorgt, dass diese weniger Schäden durch erhöhte Blutzuckerwerte davonträgt.
Datenbank-Analyse bestätigen Zusammenhang
Deshalb hat ein finnisches Wissenschaftlerteam nun die Auswirkung von Punktmutationen an den Genen untersucht, die für den Transfer von Vitamin B1 hinein in Zellen verantwortlich sind. Dabei gingen sie von der Hypothese aus, dass diese Mutationen das individuellen Ausmaß dieses Transfers beeinflussen und damit auch das jeweilige Risiko für die beiden Diabeteskomplikationen.
Um diese Annahme zu be- oder widerlegen, analysierten die Forscher Einträge aus der weltweit umfangreichsten Datenbank mit Daten von Typ-1-Diabetikern. Die Ergebnisse zeigten, dass zwei Punktmuatationen auf dem Gen SLC19A3 in sehr engem Zusammenhang stehen mit dem Auftreten einer Retinopathie sowie dem gmeinsamen Auftreten von Retinopathie und Nephropathie; die Träger dieser Genvariante wiesen also seltener diese Folgeerkrankungen auf. Diese Ergebnisse bestätigten sich auch in einer anschließenden Wiederholung dieser Analyse mit Daten einer weiteren Datenbank.
Erklärungsansatz für unterschiedliches Komplikations-Risiko
“Unsere Ergebnisse lassen vermuten, dass das SLC19A3-Gen eine Rolle bei der Entstehung der diabetischen Retinopathie und diabetischen Nephropathie spielen. Sie bieten zudem einen Erklärungsansatz, wieso manche Menschen mit Typ-1-Diabetes eher dazu neigen, Komplikationen zu entwickeln als andere”, so der an der Studie beteiligte Forscher Iiro Toppila.
Nun müsse als nächster Schritt weitere Untersuchungen folgen, um die exakten biologischen Abläufe zu verstehen, die von diesen Punktmutationen bedingt werden. Dann könnten diese Erkenntnisse womöglich auch einen therapeutischen Nutzen bringen.
Universität Helsinki | Gregor Hess
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bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 1 Stunde
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 22 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).