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Gesund im Mund – und ich trotze COVID-19!
4 Minuten
Die Corona-Pandemie hat vieles in unserem Leben verändert. Spannend finde ich, was sie neben den klassischen Themen wie dem Infektionsrisiko für Diabetiker noch in den Fokus bringt. Das ist zum Beispiel, welchen Zusammenhang es zwischen der Gesundheit im Mund und dem Diabetes gibt – und was das Ganze mit dem Risiko, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren, zu tun hat.
Diabetes und Parodontitis hängen eng zusammen
Ich selbst habe schon seit meiner Kindheit ein behandlungs- und reparaturbedürftiges Gebiss, trotz vernünftiger Zahnpflege. Auch der Zahnhalteapparat, also das Parodontium, war schon betroffen. Ob das tatsächlich durch den Diabetes kommt, kann ich nicht sagen, denn gerade hier spielen natürlich viele Faktoren hinein. Bekannt ist aber, wie die Bundeszahnärztekammer informiert, dass bei Diabetikern im Vergleich zu Nichtdiabetikern das Risiko, an einer Parodontitis zu erkranken, dreimal so hoch ist. Umgekehrt beeinflusst eine Parodontitis den Diabetes negativ. Allein schon deshalb ist es mir wichtig, mich gut um meine Zähne und mein Zahnfleisch zu kümmern. Außerdem lasse ich regelmäßig durch meinen Zahnarzt alles im Mund kontrollieren.

WHO: Parodontitis ist ein weltweites Problem
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet die Parodontitis als gravierende Erkrankung: Geschätzt 10 Prozent der Menschen weltweit sind von einer schweren Parodontitis betroffen. Auf ihrer Internetseite zitiert die WHO einen Artikel, in dem die Autoren schreiben, dass der größte Teil der Länder der Erde ein System etablieren muss, durch das Erkrankungen des Zahnhalteapparats und der Mundgesundheit allgemein erfasst werden.

Gleiche Risikofaktoren
Die WHO stellt auch einen klaren Zusammenhang zwischen Erkrankungen des Mundes, zu denen neben der Parodontitis in erster Linie die Karies gehört, und nichtübertragbaren Volkskrankheiten wie Herzkrankheiten, Krebs chronischen Atemwegserkrankungen und eben Diabetes (in diesem Fall Typ-2-Diabetes) her. So sind die Risikofaktoren die gleichen: Rauchen, Alkoholkonsum und ungesunde Ernährung mit hohem Zuckeranteil.
Parodontitis könnte COVID-19-Risiko erhöhen
Als das Virus SARS-CoV-2 anfing, sich zu verbreiten, begannen viele Mediziner, sich intensiv damit zu beschäftigen, auch Zahnmediziner. Es wurde schnell klar, dass es auch hier einen Zusammenhang gibt. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), Prof. Dr. Roland Frankenberger, teilt mit: „Es existieren mittlerweile Daten, dass in Gebieten, in denen die mangelnde Mundhygiene mehr Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis verursacht, auch vermehrt tödliche Verläufe einer Corona-Erkrankung zu verzeichnen sind.“ Eine gesunde Mundhöhle wirkt nach seiner Aussage als Barriere gegen alle möglichen Krankheiten und das gelte auch für COVID-19. Lernen musste ich dabei, dass eine Parodontitis zu einer Zahnfleischentzündung führt, die einer offenen Wunde von etwa 40 Quadratzentimetern entspricht.

Virus scheint im Mund stark anzudocken
Neuere Forschungen zeigen, dass die Stellen, an die die Viren wahrscheinlich bevorzugt andocken, in großer Zahl in der Mundhöhle zu finden sind. Und im Speichel ließen sich bei Infizierten hohe Viruskonzentrationen nachweisen, wie in mehreren Studien dargestellt wird (To et al. 2020, Chen et al. 2020, To et al. 2020). In einem Artikel, der gemeinsam u.a. von Diabetologen und Zahnmedizinern geschrieben wurde, wird ausdrücklich auf den problematischen Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und COVID-19-Risiko hingewiesen. Patienten mit einer Zahnfleischerkrankung seien wahrscheinlich einem erhöhten Risiko für eine COVID-19-Infektion ausgesetzt. Ein weiteres Problem dabei beschreiben die Autoren: Solche Risikopatienten sind sich, weil sie keine Symptome spüren, ihres Risikos meist nicht bewusst.
Stimmt meine Schutzbarriere im Mund?

Was bedeutet das nun für mich und möglicherweise auch für andere Diabetiker? Ich kümmere mich natürlich noch intensiver um eine gute Zahn- und Mundpflege. Um die Schutzbarriere im Mund gesund zu halten – und damit vielleicht auch mein Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion zu reduzieren. Ob ich im Moment eine Parodontitis habe, teste ich mit dem Selbsttest der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO): Es sieht gut aus!
Information der Redaktion: Wer wissen will, ob er eine Entzündung im Mund hat, kann das auch selbst testen. Mit einem Test auf das Enzym aMMP-8 (aktivierte Matrix-Metalloproteinase-8). Wichtig: Der Test für zuhause ersetzt natürlich nicht den Besuch beim Zahnarzt und die professionelle Zahnreinigung! Hergestellt wird der Test von dentognostics.
Der Kirchheim-Verlag hat 20 dieser Tests mit dem Namen PerioSafe Home im Wert von je 29,95 Euro zur Verfügung gestellt bekommen, um sie zu verlosen. Hier geht es zur Verlosung. Mitmachen könnt ihr bis zum 20. September 2020.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 3 Tagen, 12 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 5 Tagen, 7 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 3 Tagen, 7 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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