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München war im September Mittelpunkt der Diabetes-Welt – mit dem größten Experten-Kongress („EASD“, s. Seite 10). Und auf dem Odeonsplatz gab es den „DiabetesMarkt“ der Deutschen Diabetes Stiftung. Vor Ort waren auch die Aufklärungsaktion „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“ sowie Blogger der Blood Sugar Lounge.
In München präsentierte die Aufklärungsaktion Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7 ihre in diesem Jahr publizierten Aktionsdaten: 46 Prozent der Menschen, die am Risikocheck der Jahre 2005 bis 2014 teilnahmen und wussten, dass sie Diabetes haben, hatten einen Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) über 7 Prozent – und damit ein erhöhtes Risiko für Diabetes-Folgeerkrankungen.
Experte Prof. Stephan Jacob sagte: „Wir müssen unermüdlich weitermachen!“ Noch viel mehr Menschen müssten es gemeinsam mit ihrem Arzt schaffen, ihr Leben zu ändern, sich deutlich mehr im Alltag zu bewegen, sich gesünder zu ernähren. Defizite gebe es auch bei der medikamentösen Therapie – auch einer der Gründe, warum Menschen mit Diabetes ihre Therapie-Zielwerte nicht erreichen.
Prof. Rüdiger Landgraf von der Deutschen Diabetes Stiftung (DDS) konstatierte, wie schwer es ist, jahrzehntelang gelebte Gewohnheiten zu ändern – er schwärmte geradezu von Diabetikern, die es schaffen, ihr Berufsleben, ihren Sport, ihre Werte gut zu leben: „Eine Goldmedaille für jeden, der seinen Diabetes, seinen Blutzucker jeden Tag gut managt!“
Prof. Jacob plauderte nach der Pressekonferenz auf dem roten Sofa mit Bloggern der Diabetes-Community Blood Sugar Lounge: Der Blutzuckerlangzeitwert HbA1c, so Jacob, sei zwar wichtig, „er sagt aber nicht, wie sehr der Blutzucker geschwankt ist. Ein Wert unter 7 Prozent kann auch bedeuten, dass man viele Schwankungen hatte, häufig über- oder unterzuckerte.“
Der HbA1c-Wert reicht also nicht, um eine Aussage darüber zu machen, wie gut und sicher die Einstellung ist. Bloggerin Sarah (www.dia-beat-this.de) bestätigte, dass ihr Wert unter 7 Prozent liegt – aber leider viele Unterzuckerungen dabei waren, sie also nicht sonderlich zufrieden ist. Und Steffi (www.pepmeup.org) erinnert die HbA1c -Messung an die Schule: „Es ist wie eine Benotung.“ Jacob musste lachen: „Es reicht aber nicht wie in der Schule, dass man zwei Tage vorher anfängt zu lernen.“
Vor der HbA1c-Messung sollte man keine Angst haben – laut Jacob weiß ja jeder ungefähr, wo die Reise hingeht, „man sieht seine Werte vorher“. Ziel sollte sein, das HbA1c nicht als Note zu sehen, sondern als Erhebung, wo man steht mit seiner Blutzuckereinstellung. (Mehr Info inkl. Video auf www.blood-sugar-lounge.de)
von Günter Nuber
Chefredakteur Diabetes-Journal, Kirchheim-Verlag,
Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (11) Seite 13
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