- Behandlung
Gundula Gause im Interview: Nachrichtenfrau mit Mission
5 Minuten
Sie gibt ihre Stimme, ihr Gesicht und ihren Namen für die gute Sache: Gundula Gause unterstützt die Woche des Sehens seit 2009 als Schirmherrin. Im Interview spricht die Fernsehjournalistin über ihre Motivation für dieses Engagement, über die Kraft der Bilder, Experimente mit der Simulationsbrille und Versäumnisse bei der eigenen Augenvorsorge.
Seit 2014 vereinen der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und die Deutsche Diabetes Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) ihre Kräfte im Bündnis Diabetes und Auge. Dabei verfolgen sie zwei Ziele: Zum einen soll Diabetespatienten die Wichtigkeit einer regelmäßigen augenärztlichen Vorsorgeuntersuchung deutlich gemacht werden, zum anderen soll die Lebenssituation von Betroffenen, bei denen ein Sehverlust eingetreten ist, verbessert werden.
DBSV und DDH-M sind gemeinsam aktiv, um Patienten, Ärzte und Diabetesberaterinnen über die Möglichkeiten einer Rehabilitation nach Sehverlust durch Diabetes aufzuklären. Zudem werden die Hersteller von Medizinprodukten für die Notwendigkeit von barrierefrei bedienbaren Blutzuckermessgeräten etc. sensibilisiert.
„Diabetes und Auge“ ist 2016 Aktionspartner der „Woche des Sehens“
Im Jahr 2016 ist das Bündnis Diabetes und Auge Aktionspartner der Woche des Sehens. Die Kampagne wird genutzt , um Menschen mit Diabetes mit Hilfe eines Faltblatts auf die Verhütung von Folgeerkrankungen des Diabetes am Auge, Therapiemöglichkeiten sowie barrierefreie Medizintechnik und Reha-Möglichkeiten aufmerksam zu machen.
Hier finden Sie das Faltblatt Diabetische Augenerkrankungen – Aktiv werden – Möglichkeiten nutzen als barrierefreies PDF-Dokument zum Download (4,7 MB).
Im Gespräch: Schirmherrin Gundula Gause – Nachrichtenfrau mit Mission
Sie gibt ihre Stimme, ihr Gesicht und ihren Namen für die gute Sache: Gundula Gause unterstützt die Woche des Sehens seit 2009 als Schirmherrin.
Im Interview mit dem Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen Gegenwart spricht die Fernsehjournalistin über ihre Motivation für dieses Engagement, über die Kraft der Bilder, Experimente mit der Simulationsbrille und Versäumnisse bei der eigenen Augenvorsorge.
Gegenwart: Bevor wir zur Woche des Sehens kommen: Viele unserer Leser und Hörer kennen Ihre Stimme aus dem „heute-journal“, aber sie haben Sie noch nie gesehen. Frau Gause, wollen Sie den Versuch wagen und sich zunächst einmal selbst beschreiben?
Gundula Gause: Sehr gerne. Ich bin eine schlanke, blonde Frau, 1,76 Meter groß – also ein ziemlich langes Elend, wie manch einer sagt. Ich bin eine Frau, die in der Mitte des Lebens steht, eine berufstätige Mutter, Jahrgang 1965. Und da ich regelmäßig Sport treibe, gehöre ich wohl eher zu den sportlichen Erscheinungen.
Gegenwart: Ihr blonder Bob, also kinnlange Haare mit Pony, gilt als Ihr Markenzeichen. Ist das richtig?
Gundula Gause: Das behauptet man. Mir persönlich sind meine Haare gar nicht so wichtig. Sie sind mal länger, mal kürzer, aber tatsächlich immer relativ blond. Mit meinem Bob fühle ich mich wohl. Deswegen bleibe ich mir da gerne treu.
Gegenwart: Sie sind seit 2009 Schirmherrin der Woche des Sehens. Warum engagieren Sie sich für diese Kampagne? Was ist Ihnen am Thema „Sehen“ so wichtig?
Gundula Gause: Wie für viele Menschen ist das Sehvermögen auch für mich einer der wichtigsten Sinne. Als Fernsehfrau arbeite ich für ein optisches Medium. Wir schaffen ein Produkt, von dem wir uns wünschen, dass es viele Menschen sehen können. Wir arbeiten an der Attraktivität der Bilder, wollen ein möglichst gutes und informatives Angebot produzieren. Wenn man aufgrund von Sehproblemen nicht in der Lage ist, dieses Angebot wahrzunehmen, tut mir das sehr leid. Und wenn ich durch meinen Beitrag als Kommunikationsfrau dazu beitragen kann, dass sich mehr Menschen um die Gesundheit ihrer Augen kümmern, dann freue ich mich sehr.
Gegenwart: Welche Einblicke haben Sie in den vergangenen fünf Jahren gewonnen? Was haben Sie über gutes Sehen und Blindheit erfahren?
Gundula Gause: Ich habe gelernt, dass sich viele Augenerkrankungen vermeiden lassen, wenn man Vorbeugung betreibt, das heißt, einmal jährlich zum Augenarzt geht und die Augen checken lässt. Eine leichte Sehschwäche nimmt man im Alltag vielleicht in Kauf, aber das kann der Beginn einer schwereren Erkrankung sein, die sich vermeiden lässt, wenn man frühzeitig zum Augenarzt geht.
Gegenwart: Der Graue Star ist weltweit immer noch die häufigste Erblindungsursache. Rund 20 Millionen Menschen, vor allem in Afrika, müssen ohne Augenlicht leben, obwohl die allermeisten von ihnen mit einer wenig aufwändigen Operation geheilt werden könnten. Welche Gedanken schießen Ihnen durch den Kopf, wenn Sie sich das bewusst machen?
Gundula Gause: Dass wir durch Spenden unbedingt unseren Beitrag leisten sollten, um Millionen von Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. Als Schirmherrin des katholischen Hilfswerks „missio“ war ich mehrmals in Afrika und bin genau diesen Menschen begegnet, die mit körperlichen Gebrechen, darunter auch Erblindung, zu kämpfen haben. Wenn man diese Armut sieht und sich klar macht, dass Menschen, die nicht sehen können oder eine Sehschwäche haben, zusätzlich geschwächt sind, dann denke ich: Wir müssen alles tun, was in unserer Macht steht, um diesen Menschen zu helfen. Es gibt internationale Organisationen, die Ärzte in alle Welt schicken, die bereit sind, den Menschen ehrenamtlich oder für kleines Geld zu helfen. Das können wir in dem immer noch reichen Deutschland durch Spenden unterstützen.
Gegenwart: Auch in Deutschland sind Fälle von vermeidbarem Sehverlust oder vermeidbarer Blindheit keine Seltenheit. Deswegen setzt die Woche des Sehens auf Aufklärung und Vorsorge. Hand aufs Herz, Frau Gause: Gehen Sie regelmäßig zum Augenarzt und lassen Ihre Augen checken?
Gundula Gause: Diese Frage ist ein kleiner Stich ins Herz der Schirmherrin der Woche des Sehens. Das muss ich professioneller managen. Ich gehe tatsächlich nur dann zum Augenarzt, wenn ich ein Problem habe. Ein kleines Bekenntnis: Ich müsste wirklich öfter und regelmäßig zur Vorsorge gehen. Das nehme ich mir wieder neu vor.
Gegenwart: Ein Anliegen der Selbsthilfe ist es, Berührungsängste abzubauen und zu zeigen, dass auch ein Leben mit Blindheit oder Sehbehinderung möglich und vor allem lebenswert ist. Wie hat sich Ihre Einstellung gegenüber blinden und sehbehinderten Menschen durch Ihr Engagement für die Woche des Sehens verändert?
Gundula Gause: Mein Engagement führt natürlich zu einer höheren Sensibilität gegenüber Menschen mit Sehbehinderung. Da man sich mit dem Thema befasst hat, weiß man, welche Probleme die Betroffenen haben, wie sehr sie etwa der Orientierung bedürfen. Den Lebensgefährten meiner Mutter, der ebenfalls betroffen ist, begleite ich intensiver. Ich bringe ihn zum Augenarzt, hole ihn ab und versuche, ihn zu beraten und zu unterstützen.
Gegenwart: Haben Sie sich schon einmal einem Selbsttest unterzogen und ausprobiert, wie es ist, ohne Augenlicht zurechtzukommen?
Gundula Gause: Ja, ich habe einen Hörfilm erlebt und war absolut beeindruckt. Auch für mich als Sehende war es wunderbar, den Film als Hörfilm zu verfolgen. Man bekommt eigentlich einen Roman vorgelesen und so entstehen Bilder im Kopf. Das ermöglicht betroffenen Menschen ein ganz neues Erleben und erhöht ihre Lebensqualität. Ich hatte auch schon eine Simulationsbrille auf der Nase und war doch erschüttert, wie stark die Beeinträchtigung ist. Man hat große Probleme, sich zu orientieren. Ja, solche Experimente erhöhen die Sensibilität.
Gegenwart: Zum Abschluss noch einmal zurück zu Ihrem Job als Nachrichtenfrau: Was würde es Ihnen bedeuten, wenn Sie im „heute-journal“ die folgende Nachricht bringen dürften: Die weltweite Kampagne „Vision 2020“ hat ihr Ziel erreicht. Unter der Federführung der Weltgesundheitsorganisation ist es gelungen, rund um den Globus vermeidbare Blindheit zu überwinden.
Gundula Gause: Das wäre natürlich eine der guten Meldungen, die wir Nachrichtenleute uns immer wünschen. Ja, das wäre großartig! Lassen Sie uns weiter gemeinsam daran arbeiten, dass dieses Ziel erreicht wird.
das Interview führte Irene Klein
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV),
Redaktion „Gegenwart“
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig