Hat mein Hund noch Chancen, ein Diabetikerwarnhund zu werden?

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Hat mein Hund noch Chancen, ein Diabetikerwarnhund zu werden?

Im Januar 2020 habe ich darüber berichtet, dass mein Hund Oskar, ein Magyar Vizsla (Jagdhund), möglicherweise die Gabe besitzt, meine Blutzuckerwerte oder besser gesagt die Schwankungen des Blutzuckers zu erkennen. Damals erhoffte ich mir noch, dass man dieses „Erkennen“ im Laufe der Zeit mit bestimmten Handlungen verknüpfen könnte. Tja, Stand heute, August 2020, ist Oskar elf Monate alt und mitten in der Pubertät. Diese begann bei ihm bereits zum Ende des fünften Monats hin. Etwas frühreif, der junge Herr, aber ich hoffe stets darauf, dass er dann mit dem Spuk auch schneller durch ist. Wenn nicht – prost Mahlzeit!

Quelle: Olli Peters

Dann werde ich 2021 neben grauen Haaren und Achterbahn fahrenden Blutzuckerwerten wohl auch noch ganz viele neue, tiefe Falten dazubekommen.

Quelle: Olli Peters

Aktuelle Eckdaten – 11 Monate Pubertier

Doch vorweg die alles entscheidenden Eckdaten zu „Oskarlicious“, wie ich ihn gerne nenne. Oskar wiegt mittlerweile 34kg und bringt damit ordentlich Masse mit. Er hat von seiner Größe her längst seinen großen Papa überholt und weist eine Schulterhöhe von ca. 67cm auf. So richtig genau kann man ihn nicht messen, denn Oskar hat bis heute „Hummeln im Hintern“ und kann nicht still stehen. Seine Teufelhörner hat er, seitdem er 5,5 Monate alt war, beiseitegelegt und ist des Öfteren auch kooperativ und ganz wundervoll. Wäre da nicht die Pubertät.

Ja, auch sowas gibt es bei Tieren, und sie ist, zumindest was Oskar betrifft, in vollem Gange. Demnach sind seine Ohren, wie bei menschlichen Teenagern auch gerne einmal, „auf Durchzug“. Er kennt seinen Namen nicht mehr, schaut mich oft an, als wäre ich eine fremde Person, oder wirft mir Blicke zu, die man folgendermaßen deuten könnte: „Wer bist du? Was willst du? Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?“ Natürlich kann ich dies nicht, denn Erziehung und Konsequenz sind in seiner aktuellen Phase wichtiger als alles andere.

Quelle: Olli Peters

Und jeder, der eine vage Vorstellung hat, was passiert, wenn ein 34kg schwerer, kraftvoller Hund aus dem Nichts einer Katze hinterherjagt (mit mir an der Leine), der weiß, wie dies aussieht. Nämlich nicht gut für mich. Gar nicht gut! 😉

Merkmale eines tollpatschigen, mäkeligen Jagdhundes

Grundsätzlich möchte ich das fördern, was Oskar, dem Jagdhund, liegt. Das ist natürlich, wie sollte es auch anders sein: das Jagen. Jetzt habe ich keinen Jagdschein, möchte auch keinen Jagdschein machen und habe noch viel weniger Lust, mit meinem Hund jagen zu gehen. Aber das Vorstehen (sprich das natürliche Anzeigen einer potentiellen Beute) liegt Oskarlicious einfach in den Genen. Da brauche ich grundlegend gar nicht erst zu versuchen, einfach ein „AUS!“ an den Tag zu legen. Ist ihm ziemlich egal, erst recht in der Pubertät.

Das Jagen ist demnach ein komplexer, aber vollkommen natürlicher Trieb, seine Bestimmung sozusagen. Bei ihm ist dieser Trieb gefühlt etwas stärker ausgeprägt als bei seinen Geschwistern, aber nun gut. Habe ich eben mit Oskar den Jackpot aus dem Wurf gewählt. Dafür kann ich aber auch sagen: Ich habe den Hauptgewinn zuhause sitzen. Auch nicht schlecht. Mir anzuzeigen, wo die Beute ist, sich anzuschleichen, zu jagen, zu packen und schlussendlich zu apportieren. Das wäre Oskars Traum! Meiner nicht. Zumal ich derzeit schon extreme „Defizite“ in Bezug auf das Anschleichen vermerken kann. Was das betrifft, verhält sich Oskar eher wie der Elefant im Porzellanladen und würde derzeit definitiv nichts fangen, dafür ist er viel zu laut, unruhig und zu stürmisch.

Quelle: Olli Peters

Unter Jagd mag der ein oder andere auch an „Mord“ denken, allerdings käme Oskar nie auf die Idee, seine Beute oder Tiere umzubringen. Blöderweise könnte sowas natürlich bei einer (erfolgreichen) Jagd passieren, aber es wäre nicht seine Absicht. Darin liegt auch nicht sein „Spaß“. Sein Spaß ist das reine Jagen und erfolgreich präsentieren. Fressen? Niemals!

Dafür wäre er zugleich auch viel zu sehr ein Gourmet, der sich beispielsweise schon viel zu fein ist, eine Apfelspalte inkl. Stiel zu essen. Könnte ja piksen im Maul. Ihr erkennt: Mit meinem Oskar habe ich mir eine kleine Diva angelacht. 😉

Was passiert, wenn er keine Diabetikerwarnhund-Ambitionen entwickelt?

Doch zurück zum alles entscheidenden Thema „Diabetikerwarnhund – Ambitionen oder nicht?“.

Dazu kann ich, Stand heute (August 2020), sagen: Nein. Diese hat er nicht. Aber ich kann auch gleich vorwegnehmen, dass dies nie das für mich alles entscheidende Thema war und auch nicht der Grund, wieso Oskar jetzt bei mir ist. Denn für sein Leben bei mir gab und gibt es seit eh und je nur den einen Grund: Ich wollte einen Hund. Schon immer. Jetzt habe ich einen und er ist für mich perfekt. Egal ob mit Ambitionen zum Diabetikerwarnhund, ob mit Hummeln im Hintern, mäkelig, tollpatschig oder mit Ohren auf Durchzug.

Es ist mir, solide gesagt, egal, ob er eines Tages Ambitionen entwickelt, die ich fördern könnte, oder ob er so bleibt, wie er ist. Bis auf die Pubertät, die darf gerne vorübergehen, das wäre super! Seine Elterntiere hingegen haben mir damals zuverlässig bei jedem Treffen (mit schwankenden Blutzuckerwerten) angezeigt, dass da etwas nicht passt. Demnach gebe ich dem Frechdachs auch gerne noch etwas Zeit, um da tatsächlich ein alles entscheidendes Fazit auszusprechen.

Oskar hat eine feine Nase, also wenn er eins kann, dann riechen. Auch zwischen 15 Socken findet er die eine, die er suchen soll. Demnach bin ich mir sicher, dass es möglich wäre, ihn auf einen Geruch zu „konditionieren“.
Doch gut Ding will und muss in seinem Fall auch Weile haben, schließlich ist er derzeit auch noch viel zu vollgedröhnt mit Hormonen.

Quelle: Olli Peters

Es bleibt also weiterhin spannend, wie unsere Geschichte weitergeht und in welche Richtung. Ich werde berichten und freue mich wie immer über eure Hunde-Spürnasen-Diabetes-Erfahrungsberichte und den Austausch mit euch in Bezug auf diese Thematik. Teilt gerne eure Meinung mit allen unter diesem Beitrag, ich freue mich jetzt schon darauf, von euch zu lesen!


Die Entwicklung zum Diabetiker*innen-Warnhund kann man durch gezielte Übungen und Belohnungen ein wenig unterstützen. Anja hat damit Erfahrungen gemacht: Dein Hund zeigt Dir eine Hypo an? Super!! 5 Tipps, wie Du ihn dafür belohnen kannst…

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