- Behandlung
Herr Doktor, wir haben ein Problem
2 Minuten
Was sind die Ziele von Ärzten bei der Therapie des Typ-2-Diabetes? Was wünscht sich der Patient beim Management des Diabetes? Bei einer Talkrunde für die medizinische Fachpresse in Frankfurt (Veranstalter: Novo Nordisk) wurde klar: Die Herangehensweise der Patienten und Ärzte sind recht unterschiedlich.
In einer Online-Befragung sind 1.012 Typ-2-Diabetiker – alle mit einer Therapie mit einem Basalinsulin (Langzeitinsulin) und manche zusätzlich mit Tabletten behandelt – sowie 300 Ärzte nach ihrer Einschätzung der Diabetestherapie gefragt worden. „Perceptions of Control“ heißt die Studie von Novo Nordisk.
Unterschiede in der Beurteilung zwischen Ärzten und Patienten
Dr. Martin Grundner aus Hainburg sagte bei dem Fachpresse-Gespräch in Frankfurt: „Ziel der Studie war es zu schauen, wie nicht nur die Patienten und Ärzte den Erfolg oder die Anforderung einer Therapie beurteilen, auch, wie überhaupt die Einstellungsgüte beurteilt wird. Was sagen Patienten, wann ihr Diabetes gut eingestellt ist? Was sagen die Behandler, die Ärzte, wann der Diabetes ihrer Patienten gut eingestellt ist?“
Weiterhin ging es darum, Therapiehindernisse zu erkennen: „Was hält Patienten davon ab, den nächsten vorgeschlagenen Therapieschritt auch zu nehmen? Was hält Ärzte davon ab, einen nächsten Schritt vorzuschlagen?“ so Grundner weiter.
Die Fragestellungen
Wie wichtig sind Ihnen bei der Beurteilung Ihrer Diabeteseinstellung Faktoren wie Ernährung, Langzeitblutzucker und Insulinmenge?
Für 81 Prozent der Befragten war es ausschlaggebend, ob sie sich gut ernährten. Für 79 Prozent war ein guter Langzeitzuckerwert entscheidend. Für 78 Prozent war die Insulinmenge wichtig.
Nach welchen Faktoren entscheiden Sie, ob der Diabetes gut eingestellt ist?
Während die Häufigkeit der täglichen Insulingabe für 79 Prozent der Patienten wichtig war, war dies nur für 32 Prozent der Ärzte ausschlaggebend. Ebenso war die tägliche Insulinmenge für viele Diabetiker für die Qualität ihres Managements hinweisgebend, jedoch nur für 29 Prozent der Mediziner. Für fast alle Ärzte war die Häufigkeit von Unterzuckerungen am entscheidendsten, jedoch nur für 69 Prozent der Patienten.
Welche Faktoren hindern Sie daran, den Blutzucker gut einzustellen?
Über 70 Prozent der befragten Patienten gaben an, dass Stress und andere gesundheitliche Beschwerden sie daran hindern. Weiterhin hindern sie Nebenwirkungen der Therapie und familiäre Verpflichtungen sowie mangelnde Unterstützung durch Selbsthilfegruppen.
Wie ist die Wahrnehmung der Diabeteskontrolle bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, die trotz einer Therapie mit Basalinsulin nicht die gewünschten HbA1c-Werte erreichen?
Patienten, die nicht die gewünschten Langzeitblutzuckerwerte (HbA1c) erreichten, empfanden dies als starke Belastung in Bezug auf verschiedene Aspekte ihres Lebens. Dies beinhaltete die Produktivität bei der Arbeit, die tägliche Leistungsfähigkeit und ihr physisches und psychisches Wohlbefinden.
Wenn Sie darüber nachdenken, ob der Diabetes gut eingestellt ist, an welche Zeitspanne denken Sie?
Ärzte und Patienten sind auch unterschiedlicher Ansicht, welche Zeitspanne entscheidend ist: 51 Prozent der Patienten beachten die letzten 24 Stunden/letzte Woche, Ärzte wiederum nannten die letzten drei Wochen oder länger. Im Vergleich hatten Ärzte einen fokussierten klinischen Blick auf die Diabeteskontrolle. Sie definierten Kontrolle anhand von Langzeitblutzuckerwert, Häufigkeit/Stärke von Unterzuckerungen und medizinischen Komplikationen aufgrund des Diabetes, berichtete Dr. Grundner.
Verbesserung der Kommunikation
Es ist in jedem Fall wichtig zu erkennen, wie unterschiedlich die Einstellung und Herangehensweise der Patienten und der Ärzte bei dem Thema Diabetestherapie ist. Dies sollte beim nächsten Arztbesuch bedacht und vielleicht auch mit dem Behandler besprochen werden. Dem Arzt sollte die Belastung der Patienten bei der Behandlung bewusst sein, um darauf reagieren zu können.
von Lena Schmidt
Redaktion Diabetes-Journal,
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz
Tel.: 06131/96070-0, Fax: 06131/9607090
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
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bloodychaos postete ein Update vor 1 Tag, 20 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 16 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.