- Behandlung
Hoffnung für Typ-1-Diabetiker kurz nach der Diagnose?
2 Minuten
Kann niedrig-dosiertes Interleukin-2 die Zerstörung der noch verfügbaren Betazellen in der Bauchspeicheldrüse verhindern und deren Funktionsfähigkeit erhalten? Diese Frage wird das Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, in Zusammenarbeit mit der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München und dem Auftraggeber der Studie, dem Universitätsklinikum Assistance Publique – Hôpitaux de Paris, in der DIABIL-2 Studie überprüfen. Die Studie richtet sich an Kinder ab zwölf Jahren und Erwachsene mit Typ-1-Diabetes, deren Insulintherapie vor weniger als zwei Monaten aufgenommen wurde.
Der Erhalt der verbliebenen, funktionstüchtigen Betazellen ist für die bessere Einstellung des Diabetes und die Vermeidung von langfristigen Komplikationen von beträchtlicher Bedeutung. Dieses Ziel verfolgt die DIABIL-2 Studie, ein Therapieversuch, der eine Behandlung mit niedrig dosiertem Interleukin-2 bei Typ-1-Diabetikern kurz nach der Diagnose bewertet. Dieser Versuch wird unter Federführung von Professor David Klatzmann des Klinikums Hôpital de la Pitié Salpetrière (Paris) von einem europäischen Konsortium durchgeführt, dem Wissenschaftler des Münchner Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, und der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München angehören sowie weitere Kollegen aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Schweden und der Schweiz.
Das Gleichgewicht des Immunsystems wiederherstellen
Bei Interleukin-2 handelt es sich um einen natürlichen Botenstoff, der von bestimmten Immunzellen (den sogenannten „T-Zellen“) freigesetzt wird. Er sorgt für den reibungslosen Ablauf der Immunabwehr. Bei Typ-1-Diabetes werden die insulinproduzierenden Betazellen als fremd erkannt und angegriffen. Forscher haben nun in präklinischen Studien herausgefunden, dass Interleukin-2 in sehr niedriger Dosierung die protektiven regulatorischen T-Zellen selektiv stimulieren und so das physiologische Gleichgewicht des Immunsystems wiederherstellen kann. Bei der Therapie von anderen Autoimmunerkrankungen und in der Krebstherapie wird Interleukin-2 bereits erfolgreich angewendet.
Der Schlüssel liegt in der Dosierung
„Der Schlüssel bei der Behandlung mit Interleukin-2 liegt in der Dosierung“, so Professor Anette-Gabriele Ziegler, Direktorin des Instituts für Diabetesforschung. „Insbesondere in sehr niedrigen Dosierungen kann die gewünschte positive Immunregulation ausgelöst werden, ohne gleichzeitig auch die zerstörerischen Immunzellen zu aktivieren. Interleukin-2 kann daher helfen, die noch verbliebenen insulinproduzierenden Zellen zu erhalten und somit die Einstellung des Diabetes zu erleichtern.“
- Per Zufallsauswahl werden zwei Drittel der Teilnehmer von DIABIL-2 das Studienmedikament ein- beziehungsweise zweimal wöchentlich über ein Jahr in Form von subkutanen Injektionen erhalten. Ein Drittel der Studienteilnehmer bekommt ein Placebo verabreicht, das heißt eine Substanz ohne pharmakologische Wirkung. Weder die Teilnehmer noch die Ärzte wissen, welche Behandlung verabreicht wird.
- Teilnehmen können Kinder und Erwachsene im Alter zwischen zwölf und 35 Jahren, bei denen ein Typ-1-Diabetes diagnostiziert und deren Insulinbehandlung vor weniger als zwei Monaten begonnen hat. Voraussetzung ist außerdem der Nachweis von mindestens einem Inselautoantikörper.
- DIABIL 2 wurde im Rahmen des Siebten Rahmenprogramms für Forschung und Entwicklung gemäß der Finanzhilfevereinbarung Nr. 305380 finanziell von der Europäischen Kommission unterstützt.
- Informationen zur DIABIL-2 Studie gibt es beim:
Institut für Diabetesforschung,
Tel.: 0800/828 48 68 (kostenfrei),
E-Mail: prevent.diabetes@lrz.uni-muenchen.de
Quelle: Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig