Hustensaft-Wirkstoff senkt Blutzucker

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Hustensaft-Wirkstoff senkt Blutzucker

Ein Wirkstoff, der in vielen Hustensäften enthalten ist, zeigt bei Typ-2-Diabetikern positive Effekte auf die Insulinproduktion und den Blutzuckerspiegel. Auch bei Typ-1 könnte er womöglich helfen.

Dextromethorphan, ein Wirkstoff in vielen rezeptfreien hustenstillenden Medikamenten,kann den Blutzucker bei Patienten mit Typ-2-Diabetes verbessern. Dies haben Forscher der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) in Zusammenarbeit mit dem Profil Institut für Stoffwechselforschung bei Untersuchungen von Mäusen und Menschen herausgefunden. Ihre Ergebnisse veröffentlichen sie in der Online-Publikation der Zeitschrift Nature Medicine.

Mehr Insulin, weniger Blutzuckerspitzen

Demnach regt Dextromethorphan die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse dazu an, bei erhöhtem Blutzuckerspiegel mehr Insulin abzugeben. Hierdurch wurde im Rahmen der Studie bei den Probanden der Blutzuckerspiegel verbessert, insbesondere wurden Spitzen in der Blutzuckerkonzentration verringert.

Die Experimente weisen darauf hin, dass Dextromethorphan die insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse stärkt und sie möglicherweise sogar vor einem Zelltod schützt. Dies könnte die Lage der Patienten langfristig verbessern: Denn häufig verschlechtert sich ein Typ-2-Diabetes im Laufe der Zeit, weil Betazellen zunehmend weniger Insulin abgeben oder ganz absterben.

Nutzen auch bei Menschen mit Typ-1-Diabetes?

Auch Typ-1-Diabetiker – bei denen die Betazellen durch eine Autoimmunreaktion sterben – könnten profitieren. Prof. Dr. Eckhard Lammert, Leiter des Instituts für Stoffwechselphysiologie der HHU, dazu: „Wir werden längerfristig unter ärztlicher Aufsicht untersuchen, ob die Gabe von Dextromethorphan bei Typ-1-Diabetikern während der Frühphase der Erkrankung eine Insulinfreiheit herbeiführen kann.“

Wichtiger Hinweis:
Wenden Sie Dextromethorphan-haltigen Hustensaft nicht eigenmächtig zur Blutzuckersenkung an! Die angeführten Erkenntnisse sind mit dem separierten Wirkstoff unter klinischen Bedingungen sowie ärztlicher Aufsicht entstanden und müssen zudem noch in weiterführenden Untersuchungen validiert werden.

von Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf | gh
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