Jeder zweite Risikopatient will sich nicht gegen Grippe impfen lassen

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Jeder zweite Risikopatient will sich nicht gegen Grippe impfen lassen

Eine bundesweite, repräsentative Umfrage der Deutschen Apothekerverbände hat ergeben, dass die Hälfte der Grippe-Risikopatienten dieses Jahr nicht plant, sich gegen das Virus impfen zu lassen. Dabei sei die Impfung nicht nur sicher und gut verträglich, sie kann im Rahmen von regionalen Modellprojekten dieses Jahr auch erstmals in manchen Apotheken durchgeführt werden.

Die Grippeschutzimpfung wird vor allem für Risikogruppen empfohlen. Dazu gehören Menschen über sechzig, chronisch Kranke, Mitarbeiter von medizinischen Einrichtungen und jeder, der beruflich Kontakt zu vielen Personen hat. 45 Prozent der Angehörigen dieser Risikogruppen planen aber keine Grippeschutzimpfung. Das ist das Ergebnis einer bundesweit repräsentativen Umfrage, die im Auftrag der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände im August 2020 von forsa unter 1.002 Erwachsenen durchgeführt wurde.

Schutz vor Ansteckung für sich – und andere!

„Es ist erschreckend ist, dass fast jeder Zweite, der zu einer Risikogruppe gehört, auf die Grippeimpfung verzichten will“, sagt Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands. „Dabei ist die Impfung sicher und gut verträglich. Wer geimpft ist, schützt nicht nur sich, sondern auch andere vor Ansteckung. Das sollte Ansporn genug sein.“ Um eine Herdenimmunität zu erreichen, müssen etwa 75 Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft sein.

Der Umfrage zufolge planen aber nur 38 Prozent der erwachsenen Bundesbürger eine Grippeschutzimpfung, obwohl 54 Prozent laut Selbstauskunft zu einer Risikogruppe gehören.

Modellprojekte: Impfung in Apotheken möglich

Im Rahmen von Modellprojekten dürfen bestimmte Apotheken in einigen Regionen Deutschlands nach medizinischer Schulung ab diesem Herbst Grippeimpfungen durchführen. Ziel ist es, auch die Menschen zu erreichen, die nicht zum Arzt gehen wollen oder können.

Für die beginnende Impfsaison sind deutlich mehr Impfdosen verfügbar, als in den Vorjahren verbraucht wurden. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) stehen insgesamt 26 Millionen Impfdosen für die Bevölkerung bereit, davon 20 Millionen in der Regelversorgung und 6 Millionen als Notfallreserve. Nach einer Analyse des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) wurden im Jahr 2019 aber nur 14,0 Millionen Impfdosen für gesetzlich versicherte Patienten verbraucht, im Jahr 2018 sogar nur 13,4 Millionen.


Quelle: ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.

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