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Unser Kolumnist Dr. Hans Langer macht sich Sorgen, dass die immer weiter sinkende Zahl an männlichen Ärzten sich negativ auf den gesamten medizinischen Betrieb auswirken könnte.
Die Spezies Mann scheint bei uns Ärzten langsam auszusterben. In unserer Klinik haben wir von 19 Ärzten nur noch 4, die der Gattung Mann zuzurechnen sind. Alles andere sind Kolleginnen. Das liegt wohl daran, dass immer weniger Männer Medizin studieren. Wenn mein Chef an seiner Universität Vorlesungen hält, dann sitzen mehr als 70 Prozent Frauen im Hörsaal – was ihn absolut nicht stört. Das kann ich mir sehr gut vorstellen bei dem alten Frauenversteher.
Mir jedoch ist das nicht egal. Frauen bekommen schließlich die Kinder, und so haben wir in unserem Team regelmäßig schwangere Kolleginnen, die keinen Dienst tun dürfen und verständlicherweise nicht mehr so belastbar sind. Und wenn die Frauen dann Fachärzte sind, wollen sie oft keine Praxis übernehmen … und schon gar nicht auf dem Lande. Wie soll das auch gehen mit zwei oder drei Kindern?
Die Lösung wäre: Es müssen einfach mehr Männer Medizin studieren. Dies können sie jedoch nicht, da man für das Medizinstudium einen Abiturnotendurchschnitt von 1,0 braucht. Und welcher Mann schafft das schon? Wir Männer scheitern quasi an unserer eigenen Dummheit oder vielleicht auch an der Faulheit, wenn die Abiturienten andere Dinge im Kopf haben als Lernen und Schule.
Meine Freundin Gabi meint, dass man für das Medizinstudium eine Männerquote einführen sollte mit einem eigenen Notendurchschnitt. Und lachend fügt sie dann immer hinzu, dass der Notendurchschnitt für Männer, die Medizin studieren wollen, bei knapp über 3,0 liegen sollte. Da kann ich nur wenig lachen, aber ein Funken Wahrheit ist schon dran.
Vielleicht habe ich ja das Glück, dass verantwortliche Mitarbeiter vom Bildungsministerium einmal als Patient in meine Diabetesklinik kommen. Da werde ich dann den Vorschlag machen mit der Männerquote für angehende Mediziner.
von Dr. Hans Langer
Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 9 60 70 0,
Fax: (06131) 9 60 70 90, E-mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (11) Seite 90
5 Minuten
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