Weltdiabetestag in Berlin: Medaille, Angehörige, Technik und mehr

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Weltdiabetestag in Berlin: Medaille, Angehörige, Technik und mehr

Tausende Besucher kamen im November zur Zentralveranstaltung des Weltdiabetestags nach Berlin. Viele Betroffene von Jung bis Alt und ihre Angehörigen wollten sich informieren über Diabetes. Das Thema technische Hilfsmittel zog die Zuhörer in die Räume, genauso wie viele Vorträge zu weiteren unterschiedlichsten Themen.

Selbstmanagement spielt bei Diabetes eine große Rolle. Das machte Andrea Ballschuh deutlich – sie moderierte die Veranstaltung zum Weltdiabetestag am 18. November in Berlin.

Dass das stimmt, beweist Horst Lommler, der in diesem Jahr mit der Mehnert-Medaille ausgezeichnet wurde. Der fast 80-Jährige, dessen Schwester zeitgleich Typ-1-Diabetes bekam, lebt seit 77 Jahren mit Typ-1-Diabetes, hat eine große Familie, war beruflich erfolgreich, ist ständig auf Reisen und musikalisch aktiv, wie Dr. Jens Kröger in seiner Laudatio berichtete. Kröger ist Vorstandsvorsitzender des Veranstalters diabetesDE – Deutsche Diabetes-­Hilfe.

Angehörige sind wichtig

Seine Ehefrau und eine seiner Töchter begleiteten ihn, als er die Medaille entgegennahm – was zum Motto des Tages passte: „Diabetes & Familie“. Denn diese spielt eine große Rolle beim Diabetesmanagement. Aber es ist nicht nur das: Angehörige haben die gleiche Belastung wie die Betroffenen, erklärte Kröger. „Deshalb ist es wichtig, dass auch Angehörige an einer Schulung teilnehmen“, sagte der Hamburger Diabetologe.

Technik hilft, normal zu leben

Unterstützung bei der Bewältigung des Diabetes bietet außerdem die Technik. Die Diabetologin Sandra Schlüter aus Northeim blickte in die Vergangenheit: Während die Entwicklung des Insulins das Überleben sicherte und das Erreichen einer normoglyk­ämischen Therapie zum Vermeiden von Organschäden das längere Leben ermöglichte, hilft die Technik, weniger belastet oder sogar normal zu leben.

Und in diesem Bereich hat sich viel getan: Beim Messen der Glukosewerte ging es von der Harn- über die punktuelle Blutzuckermessung bis zur kontinuierlichen Gewebezuckermessung heute. Insulininjektionen können heute mit smarten Insulinpens durchgeführt werden, die zum Beispiel zeigen können, ob und wie viel man gespritzt hat und deren Daten man auslesen kann. Insulinpumpen können heute nicht mehr nur Insulin abgeben, sondern auch mit Systemen zur Gewebezuckermessung kommunizieren. Und die Interaktion der Hilfsmittel, auch mit Computersystemen und Apps, nimmt weiter zu.


von Dr. med. Katrin Kraatz

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (12) Seite 12

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