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Letztens hatte ich einen Termin bei der Frauenärztin, da ich, seitdem ich mit der Einnahme der Pille begonnen hatte, Probleme mit meinen nächtlichen Werten hatte: Ca. ein bis zwei Stunden nach der Einnahme der Pille sprangen die Werte auf 200 bis 400 mg/dl (11,1 bis 22,2 mmol/l). Nachdem ich das durch mein CGM-System gut beobachten konnte, aber kein richtiges Muster zu erkennen war und keine anderen Faktoren dafür verantwortlich sein konnten, machte ich den Termin.
Durch einen Arztwechsel in der Praxis hatte ich dieses Mal eine andere Frauenärztin vor mir. Diese meinte als Allererstes, dass ich die Pille gar nicht hätte nehmen dürfen, ohne vorher etwas zu unterschreiben, denn aufgrund des Diabetes müsse man mit der Pille besonders vorsichtig sein.
Gut, dachte ich mir, letztendlich wusste ich davon nichts und konnte es jetzt auch nicht mehr ändern. Ich hatte mich zuvor auch nicht mit dem Thema Diabetes und Pille auseinandergesetzt. Die Ärztin meinte, ich solle die Pille sofort absetzen und sie würde sich erkundigen, welche Pille geeignet ist, und sich dann bei mir melden.
Bis dahin war ja noch alles in Ordnung. Danach meinte sie, wenn ich schon da wäre, könnte man auch die jährliche Vorsorgeuntersuchung machen. Als ich mich gerade umgezogen hatte, fragte sie dann, wie es denn kommen könne, dass man in meinem Alter schon Diabetes bekommen könnte. Was ich denn falsch gemacht hätte? Von diesem Moment an war mir das Ganze erst recht noch weniger angenehm, als so ein Besuch beim Frauenarzt ja eh schon ist.
Na gut, dachte ich mir, ging nach Hause und wartete auf ihren Rückruf. Nach zwei Wochen rief sie zurück; in dem Moment war ich leider nicht erreichbar und sie hinterließ mir eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter: Sie hätte sich erkundigt, ich solle bitte zurückrufen.
Um ihr noch eine Chance zu geben, rief ich am nächsten Tag in der Praxis an. Die Sprechstundenhilfe meinte, die Ärztin würde sich noch einmal bei mir melden. Nachdem drei Tage später immer noch kein Rückruf erfolgt war, versuchte ich es noch einmal. Wieder sprach ich mit der Sprechstundenhilfe und bekam nur als Auskunft: „Die Ärztin wird sich schon bei Ihnen melden.“
Das ist jetzt schon über zwei Monate her, und da fragt man sich natürlich, ob es so schwer ist, Diabetes, Periode und Pille unter einen Hut zu bringen. Da ich die Pille aufgrund von starken Periodenbeschwerden eingenommen habe, habe ich für mich erst einmal beschlossen: O.k., dann nimmst du erst mal keine Pille und lebst einmal im Monat mit den Problemen.
Und falls ich wieder an einem Punkt angekommen bin, an dem mich die Beschwerden stark beeinflussen, nehme ich es lieber in Kauf, etwas weiter zu fahren – dann aber in eine Praxis, in der ich mich bei der Frauenärztin gut aufgehoben und ernstgenommen fühle. Bei dieser Ärztin war ich schon einmal, als sie in der Praxis, in der ich bisher war, Vertretung gemacht hat.
Was ich aber nicht verstehen kann: Diabetes ist immer mehr verbreitet. Dass die Menschen auf der Straße nicht genau wissen, um was es sich da handelt, ist o.k., aber bei einer Frauenärztin, die ja wohl auch öfter Diabetikerinnen in der Sprechstunde hat, fragt man sich dann doch, wieso es hier an Wissen fehlt und ob der Diabetes im Studium kein Thema ist.
Diabetes und Periode – ein Thema, das lange nicht aufgegriffen wurde, jetzt aber in der #BSLounge immer wieder vorkommt:
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