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Im Experten-Interview beantwortet Manfred Krüger, Landesbeauftragter für Arzneimitteltherapiesicherheit der Apothekerkammer Nordrhein, drei Fragen zur Arzneimittelsicherheit und Nebenwirkungen.
Diabetes-Journal: Gehören die Arzneimittel gegen Diabetes zu den Medikamenten, bei denen man mit schweren und belastenden Nebenwirkungen rechnen muss?
Manfred Krüger: Die Diabetesmedikamente gehören eher zu der Gruppe der gut verträglichen Arzneimittel, wenn es auch in Einzelfällen zum Absetzen wegen Unverträglichkeit kommt. Da sie häufig über eine lange Zeit eingenommen werden müssen, hat die Sicherheit einen großen Stellenwert. Die wichtigsten Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden (Metformin, DPP-4-Hemmer, GLP-1-Analoga) und Harnwegsinfektionen (SGLT-2-Hemmer).
DJ: Gibt es eine Möglichkeit, sich vor Nebenwirkungen zu schützen?
Krüger: Am Anfang der Therapie hat es sich bewährt, die Dosis der Medikamente langsam zu steigern. Dies hat den Vorteil, dass mögliche Nebenwirkungen erst in geringem Ausmaß auftreten und man dann entsprechend reagieren kann. Der Körper kann aber auch lernen, mit diesen unerwünschten Wirkungen umzugehen. Bedenklich ist, wenn man zusätzliche Medikamente nimmt, um die Nebenwirkungen zu behandeln. Hier sollten Arzt und Apotheker entsprechend informiert sein und reagieren.
DJ: Wie sollte ich reagieren, wenn ich Nebenwirkungen bemerke, die nicht auf dem Beipackzettel stehen?
Krüger: In jedem Fall sollten Sie keine Bedenken haben, dies dem Apotheker und Arzt mitzuteilen und nicht einfach die Therapie abbrechen. So kann geklärt werden, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen den aufgetretenen Nebenwirkungen und den eingenommenen Medikamenten. Zusätzlich ist dies eine wichtige Information für das Warn- und Überwachungssystem, das Sie selbst benachrichtigen können, auch Ihr Apotheker oder Ihr Arzt kann das tun. Es ist nicht ungewöhnlich, dass nach einer gewissen Zeit diese neue Information auf dem Beipackzettel erscheint.
Mehr über die Überwachung der Arzneimittelsicherheit in Deutschland lesen Sie im Schwerpunkt-Beitrag von Dr. Said und Prof. Schulz.
Interview: Redaktion Diabetes-Journal
Kirchheim-Verlag, Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 14, 55130 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (8) Seite 24
5 Minuten
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