Neuer Pass für alte Sammlung

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Neuer Pass für alte Sammlung

Es ist ein bisschen so wie mit Tagebüchern aus der Teenie- und wie mit Poesiealben aus der Schulzeit: Die kann ich nicht wegwerfen. Und genau deshalb habe ich mittlerweile drei Ausgaben des kleinen, blauen „Gesundheits-Pass Diabetes“, in dem die vierteljährlichen Untersuchungen beim Diabetologen, Jahresziele sowie die Ergebnisse vermerkt werden – etwa hinsichtlich HbA1c, Blutdruck, Nieren- oder Fettstoffwechselwerten. Diese Büchlein kann ich irgendwie auch nicht wegwerfen. Sechs Jahre umfasst ein Gesundheits-Pass jeweils (je nach Auflage). Eigentlich müsste ich bereits vier Pässe haben, aber den allerersten habe ich leider ein paar Jahre nach meiner Neumanifestation im Jahr 2002 verloren.

Wenn man mit der Diagnose „Diabetes“ in den unfreiwilligen Club des täglichen Ringens um normnahe Blutzuckerwerte eintritt, überreicht einem der Diabetologe meist irgendwann das erste Exemplar des Gesundheits-Passes. Ein Vorsorgeheft, so wie es auch beim Zahnarzt ein Dokument gibt, in dem man seine jährlichen Vorsorgeuntersuchungen abstempeln lassen kann. Oder wie ein Pass vom Optiker, den Brillenträger kennen und auf dem die Sehunschärfe dokumentiert wird.

Quelle: Susanne Löw

Im Gegensatz zum Brillen- und Zahnarztpass finde ich es aber ganz spannend, hin und wieder in den blauen Heftchen zu blättern – so ganz analog. Auch wenn ich dank Pumpe und Sensor längst auf Knopfdruck und mit Blick auf diverse Displays viel detailliertere Daten (beinahe im Live-Format) habe als nur die vierteljährlichen Untersuchungsergebnisse: Wie war zum Beispiel mein HbA1c im Laufe des Jahres 2012? (Und ja, ich weiß, das HbA1c ist nicht mehr das alleinige Maß aller Dinge – die „Time in Range“ muss auch beachtet werden.) Wie hat sich mein Cholesterin-Wert im Laufe der letzten zehn Jahre entwickelt? Rückblickend erkenne ich zum Beispiel auch ziemlich deutlich, ab wann der Einsatz von Glukosesensoren meine Blutzuckereinstellung positiv verändert hat.

Bewährtes Format, neue Details

Anfang April haben die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe als gemeinsame Herausgeber den Gesundheits-Pass Diabetes im Kirchheim-Verlag nun neu aufgelegt. Was ist anders in der überarbeiteten Version des Passes, der erstmals 1995 erschienen ist? Auf den ersten Blick nicht viel. Erstmals gibt es den immer noch blauen Pass im gewohnten Format und mit etwas festerem Umschlag jetzt auch in Englisch, Arabisch und Russisch (dann ist er allerdings grün). Der Pass in Türkisch, den es schon seit ein paar Jahren gibt, wird in Kürze auch in der überarbeiteten Version erscheinen.

Quelle: Susanne Löw

Außerdem wurden die Felder für die Untersuchungsart etwas vergrößert und das Feld „Technische Untersuchungen“ wurde präzisiert. Ebenfalls neu: die Zeile „Grippeschutzimpfung“, in der die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Diabetespatienten empfohlene Grippeschutzimpfung dokumentiert werden kann.

Wenn ich hätte mitreden dürfen, hätte ich auch noch eine ganz persönliche Ergänzung für die Neuauflage angeregt: ein Feld für den „Jahresdurchschnitt“. Seit ein paar Jahren errechne ich mir nämlich als kleine Spielerei immer den Durchschnitts-HbA1c-Wert für ein Jahr und kritzle ihn in den Pass auf jede Doppelseite, die jeweils ein Jahr umfasst. Aber das kann ich auch in den „Neuen“ kritzeln. Ende 2022 wird mein aktueller Gesundheits-Pass voll sein und ich werde auf den nächsten, dann überarbeiteten umsteigen. Meine Sammlung wächst also weiter.

Quelle: Susanne Löw

Nutzt ihr den Gesundheits-Pass Diabetes? Habt ihr auch mittlerweile ein kleines Archiv oder entsorgt ihr die alten Ausgaben, sobald sie vollgeschrieben sind? Hinterlasst gerne einen Kommentar.


Hinweis:

Wer den Gesundheits-Pass Diabetes nicht ohnehin von seinem Arzt erhält, kann ihn auch gegen einen Unkostenbeitrag beim Kirchheim-Verlag bestellen (www.kirchheim-shop.de).

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  • bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 2 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 23 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 4 Tagen, 21 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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