Neues Insulin könnte kleinere Pumpensysteme ermöglichen

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Neues Insulin könnte kleinere Pumpensysteme ermöglichen

Ein neues Insulin, das von den Entwicklern als „erstes seiner Art“ bezeichnet wird, wird in diesem Jahr nach erfolgreichen präklinischen Tests in Humanstudien untersucht. Das Besondere daran: Es ist ein schnellwirksames Insulin in extrem hoher Konzentration – und könnte die Insulinpumpentechnologie revolutionieren.

Eine gemeinsame Forschungskooperation der JDRF (Juvenile Diabetes Research Foundation) und des britischen Pharma-Unternehmens Arecor hat das Potential, die Insulinpumpentechnologie auf eine neue Ebene zu hieven: ein schnell wirkendes Insulin in extrem hoher Konzentration. Und dieses Projekt scheint auf einem vielversprechenden Weg zu sein.

Die JDRF ist eine international agiernde, gemeinnützige Organisation, die Projekte zur Typ-1-Diabetes-Forschung unterstützt und fördert. Seit der Gründung im Jahr 1970 hat die JDRF Forschungsprojekte im Gesamtumfang von rund 5 Milliarden US-Dollar (ca. 4 Mrd. Euro) gefördert.

Denn das neu entwickelte Insulin mit einer Konzen­tration von 1 000 Einheiten pro Milliliter (E/ml) wurde laut Angaben der JDRF in den vergangenen Monaten erfolgreich in umfangreichen Untersuchungen im Labor getestet, so dass es nun im Laufe des Jahres auch in klinischen Studien mit Patienten auf den Prüfstein kommen wird. Sollte es sich dabei als sicher und wirkungsvoll erweisen, könnte das extrem hochkonzentrierte und schnellwirksame Insulin die Lebensqualität von Menschen mit Typ-1-Diabetes „in hohem Maße verbessern“, zeigt sich die JDRF optimistisch.

Kleinere Insulinpumpen könnten dank des neuen Insulins bald möglich sein

Gerade in Insulinpumpensystemen, die es derzeit nur für Insuline in der Konzentration 100 E/ml gibt, kann das neue, sehr hochkonzentrierte Insulin entscheidende Vorteile bieten: Bei einem sehr hohen Insulinbedarf ist der Inhalt der Insulinpatrone bei der Kapazität der derzeit verfügbaren Systeme schnell aufgebraucht. Durch das extrem hochkonzentrierte Insulin ließe sich deutlich mehr Insulin in einer Patrone unterbringen – bzw. die Insulinpatrone könnte deutlich kleiner ausfallen.


»Bisher zwangsläufig notwendige Mindestgrößen für Insulinpumpen könnten unterschritten werden.«

Die Maße der Insulinabgabesysteme sind zwar in den vergangenen Jahren stetig verringert worden, doch die Größe der benötigten Insulinreservoirs hat die Entwicklung noch kleinerer (und damit komfortablerer) Systeme bisher verhindert. Das neue Insulin könnte – insofern es sich in den klinischen Studien beweist – also zukünftig in kleineren Patronen verpackt werden, wodurch die bisher zwangsläufig notwendigen Mindestgrößen für Insulinpumpen unterschritten werden könnten. Insulinpens könnten dadurch ebenfalls kompakter und damit handlicher sowie unauffälliger werden.

Vorteil auch für Menschen, die viel Insulin benötigen

Auch Menschen mit Diabetes, die dauerhaft sehr hohe Insulindosen benötigen, um ihre Blutzuckerwerte im Griff zu haben, könnten von dem neuen Produkt profitieren, da das zu verabreichende Volumen schnellwirksamen Insulins deutlich reduziert werden könnte.

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Arecor gibt dazu in einer Veröffentlichung Anfang des Jahres bekannt: „Das Produkt wird die Behandlung von Patienten, die mehr als 200 Insulineinheiten pro Tag benötigen, signifikant verbessern. Die Entwicklung eines ultrakonzentrierten Insulinprodukts, in dem 1 000 Einheiten pro Milliliter enthalten sind, war bisher eine große wissenschaftliche Herausforderung, die nun erfolgreich angegangen wurde.“


Autor:

Gregor Hess
Redaktion Diabetes-Journal
Kirchheim-Verlag
Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 14
55130 Mainz

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (2) Seite 16-17

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