- Behandlung
Notfall Knochenbruch: Richtige Stellung stabilisieren
2 Minuten
In der Serie Blaulicht stellen wir Ihnen die häufigsten Notfälle vor und erläutern diese – und was Sie als Ersthelfer tun sollten.
Der Notfall
Beim Skilaufen ist die 18-jährige Jenny R. unglücklich gestürzt und liegt im Schnee. Als ihr Freund bei ihr eintrifft, stellt er fest, dass ihr Unterschenkel verdreht und offenbar gebrochen ist.
Das unternimmt der Ersthelfer
Da sich der Unterschenkel in einer abnormen Stellung befindet, was große Schmerzen bereitet, nimmt der Ersthelfer den gebrochenen Unterschenkel am Fuß unter Zug und ermöglicht Jenny so, dass sie sich bequem auf den Rücken drehen kann.
Dann legt der Freund den Fuß vorsichtig ab und stabilisiert diesen, indem er beispielsweise mit Schnee links und rechts den Fuß fixiert. Außerdem kühlt der Schnee, was bei den Schmerzen angenehm ist. Spießen Knochenteile durch die Haut heraus oder blutet es stark, ist die Wunde mit sterilem Verbandsmaterial abzudecken.
- Knochenbrüche müssen ruhiggestellt werden.
- Hat der Knochen eine abnorme Stellung, so dass der Betroffene starke Schmerzen hat, kann unter Zug versucht werden, den Knochen wieder in die richtige Stellung zu bringen.
- Wunden über Knochenbrüchen müssen steril abgedeckt werden, um Infektionen des Knochens zu verhindern.
Das macht der Rettungsdienst
Da sich die Unfallstelle weit oben auf einem Berg befindet, werden gleich ein Rettungshubschrauber und die Bergwacht alarmiert. Bis der Hubschrauber die Einsatzstelle erreicht, ist die Bergwacht auch vor Ort und übernimmt mit dem Hubschrauber-Team die Versorgung von Jenny. Da sie im Schnee liegt, ist es sehr wichtig, neben der Versorgung des gebrochenen Beines dafür zu sorgen, dass Jenny nicht auskühlt.
Durch den Sturz können auch andere Körperteile verletzt worden sein – daher wird die Patientin eingehend untersucht. Die Halswirbelsäule wird mit einer Halskrause gestützt, und für den Transport wird Jenny R. in die Vakuummatratze gelegt, welche die Wirbelsäule stabilisiert. Allerdings wird der Notarzt der Patientin vor dem Umlagern auf die Liege ein Schmerzmittel geben, und der gebrochene Unterschenkel wird in gerader Position geschient.
Für den Flug wird die Patientin an eine Überwachungseinheit angeschlossen, die ihre Vitalwerte misst – wie Blutdruck, Herzrhythmus und Sauerstoffgehalt des Blutes.
Das passiert in der Klinik
Im Krankenhaus wird das verletzte Bein geröntgt. Anhand der Bilder ist erkennbar, dass es ein komplizierter Bruch des Schien- und Wadenbeins ist. Der Bruch wird sofort operativ versorgt, indem die gebrochenen Knochenteile mit Platten und Schrauben bzw. einem Marknagel wieder zusammengefügt werden. Sobald der Knochenbruch übungsstabil geheilt ist, wird mit physikalischer Therapie begonnen, damit Jenny R. möglichst bald wieder laufen kann.
In der Serie Blaulicht stellen wir Ihnen die häufigsten Notfälle vor und erläutern Ihnen die Art des Notfalls – und was Sie als Ersthelfer sinnvollerweise tun sollten.
Danach zeigen wir Ihenen die Maßnahmen, die die Kollegen vom Rettungsdienst durchführen werden. Da die meisten Notfallpatienten in ein Krankenhaus gebracht werden müssen, erfahren Sie, was dort üblicherweise gemacht wird.
von Prof. Dr. med. Thomas Haak
Chefredakteur des Diabetes-Journals, Ltd. Notarzt im Main-Tauber-Kreis
und Kai Schlecht
Rettungsdienstleiter beim DRK Bad Mergentheim
Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 9 60 70 0,
Fax: (06131) 9 60 70 90, E-mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (2) Seite 32-33
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Aktuelles
Produktion des Dexcom G6 wird eingestellt: Was Nutzerinnen und Nutzer jetzt wissen müssen
2 Minuten
- Leben mit Diabetes
Diabetes-Anker-Podcast: Ein Tag für Menschen mit Typ-1-Diabetes – Ausblick auf den t1day 2026
2 Minuten
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes?
Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
-
loredana postete ein Update vor 1 Tag, 15 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
-
-
tefanie3010 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 3 Tagen, 8 Stunden
Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
Viele Grüße-
lena-schmidt antwortete vor 1 Tag, 14 Stunden
Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena
-
moira antwortete vor 1 Tag, 12 Stunden
Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute
-
tefanie3010 antwortete vor 19 Stunden, 57 Minuten
@lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.
-
tefanie3010 antwortete vor 19 Stunden, 54 Minuten
@moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.
-
