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In der Serie Blaulicht stellen wir Ihnen die häufigsten Notfälle vor und erläutern diese – und was Sie als Ersthelfer tun sollten.
Beim Skilaufen ist die 18-jährige Jenny R. unglücklich gestürzt und liegt im Schnee. Als ihr Freund bei ihr eintrifft, stellt er fest, dass ihr Unterschenkel verdreht und offenbar gebrochen ist.
Da sich der Unterschenkel in einer abnormen Stellung befindet, was große Schmerzen bereitet, nimmt der Ersthelfer den gebrochenen Unterschenkel am Fuß unter Zug und ermöglicht Jenny so, dass sie sich bequem auf den Rücken drehen kann.
Dann legt der Freund den Fuß vorsichtig ab und stabilisiert diesen, indem er beispielsweise mit Schnee links und rechts den Fuß fixiert. Außerdem kühlt der Schnee, was bei den Schmerzen angenehm ist. Spießen Knochenteile durch die Haut heraus oder blutet es stark, ist die Wunde mit sterilem Verbandsmaterial abzudecken.
Da sich die Unfallstelle weit oben auf einem Berg befindet, werden gleich ein Rettungshubschrauber und die Bergwacht alarmiert. Bis der Hubschrauber die Einsatzstelle erreicht, ist die Bergwacht auch vor Ort und übernimmt mit dem Hubschrauber-Team die Versorgung von Jenny. Da sie im Schnee liegt, ist es sehr wichtig, neben der Versorgung des gebrochenen Beines dafür zu sorgen, dass Jenny nicht auskühlt.
Durch den Sturz können auch andere Körperteile verletzt worden sein – daher wird die Patientin eingehend untersucht. Die Halswirbelsäule wird mit einer Halskrause gestützt, und für den Transport wird Jenny R. in die Vakuummatratze gelegt, welche die Wirbelsäule stabilisiert. Allerdings wird der Notarzt der Patientin vor dem Umlagern auf die Liege ein Schmerzmittel geben, und der gebrochene Unterschenkel wird in gerader Position geschient.
Für den Flug wird die Patientin an eine Überwachungseinheit angeschlossen, die ihre Vitalwerte misst – wie Blutdruck, Herzrhythmus und Sauerstoffgehalt des Blutes.
Im Krankenhaus wird das verletzte Bein geröntgt. Anhand der Bilder ist erkennbar, dass es ein komplizierter Bruch des Schien- und Wadenbeins ist. Der Bruch wird sofort operativ versorgt, indem die gebrochenen Knochenteile mit Platten und Schrauben bzw. einem Marknagel wieder zusammengefügt werden. Sobald der Knochenbruch übungsstabil geheilt ist, wird mit physikalischer Therapie begonnen, damit Jenny R. möglichst bald wieder laufen kann.
In der Serie Blaulicht stellen wir Ihnen die häufigsten Notfälle vor und erläutern Ihnen die Art des Notfalls – und was Sie als Ersthelfer sinnvollerweise tun sollten.
Danach zeigen wir Ihenen die Maßnahmen, die die Kollegen vom Rettungsdienst durchführen werden. Da die meisten Notfallpatienten in ein Krankenhaus gebracht werden müssen, erfahren Sie, was dort üblicherweise gemacht wird.
von Prof. Dr. med. Thomas Haak
Chefredakteur des Diabetes-Journals, Ltd. Notarzt im Main-Tauber-Kreis
und Kai Schlecht
Rettungsdienstleiter beim DRK Bad Mergentheim
Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 9 60 70 0,
Fax: (06131) 9 60 70 90, E-mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (2) Seite 32-33
5 Minuten
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