Probleme beim Schlucken? Die Technik macht’s!

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Probleme beim Schlucken? Die Technik macht’s!

Zwei Tricks können das Einnehmen großer Tabletten oder Kapseln deutlich erleichtern, wie eine Untersuchung des Universitätsklinikum Heidelberg nun erstmals zeigen konnte.

Heidelberger Forscher haben im Rahmen einer Studie zwei Techniken überprüft, die das Schlucken von Medikamenten erleichtern sollen. Dazu nahmen 151 Probanden wirkstofffreie Tabletten und Kapseln ein – zunächst wie sie es gewohnt waren, dann streng nach Anleitung der Wissenschaftler. Rund zwei Drittel von ihnen kamen so mit großen Tabletten und neun von zehn Teilnehmern mit großen Kapseln besser zurecht.

Und so funktioniert‘s:

Flaschentrick
Beim Flaschentrick legt man die Tablette auf die Zunge und umschließt mit den Lippen die nicht zu enge Öffnung einer flexiblen Plastikflasche. Bei leicht nach hinten geneigtem Kopf wird dann ein kräftiger Schluck stilles Wasser eingesogen und in einem Zug geschluckt. Die Tablette folgt so der Schwerkraft zum Zungengrund und wird beim Schlucken mitgespült.
Kapsel-Nick-Trick
Auch beim Kapsel-Nick-Trick wird die Kapsel auf der Zunge positioniert und Wasser aufgenommen, allerdings nicht sofort geschluckt. Nun neigt man den Kopf nach vorne, Kinn Richtung Brust und schluckt. Diese Technik eignet sich ausschließlich für Kapseln; diese sind, anders als Tabletten, leichter als Wasser. Bei geneigtem Kopf steigen sie auf in Richtung des jetzt höher liegenden Rachens und lassen sich so leichter schlucken.

Diese Techniken bewährten sich selbst bei den Testpersonen, die nach eigenen Angaben allgemein Schwierigkeiten mit dem Tablettenschlucken haben. Ihre Beurteilung fiel nur geringfügig schlechter aus als die der anderen Probanden. Eine Umfrage aus Baden-Württemberg im Jahr 2011 ergab, dass mehr als ein Drittel aller Patienten (37,4 Prozent) solche Probleme bei der Einnahme kennt: Die Tabletten bleiben im Rachen hängen, lösen Würgereiz oder sogar Erbrechen aus.

„Ich empfehle Ärzten, ihre Patienten auf diese beiden Schlucktechniken aufmerksam zu machen. Das verringert die Gefahr, dass Patienten, die gerade große Tabletten oder Kapseln nicht herunter bekommen, die Therapie absetzen oder einfach weniger Tabletten einnehmen“, so der Leiter der Untersuchung Prof. Dr. Walter E. Haefeli, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie am Universitätsklinikum Heidelberg.


Universitätsklinikum Heidelberg | gh
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