- Behandlung
Schlaganfall: Zeit ist der entscheidende Faktor!
2 Minuten
In der Serie Blaulicht stellen wir Ihnen die häufigsten Notfälle vor und erläutern diese – und was Sie als Ersthelfer tun sollten.
Der Notfall
In einem Großraumbüro fällt auf, dass die Buchhalterin Sieglinde E. zusammengesunken am Schreibtisch sitzt. Auf Ansprache gibt sie nur lallende Laute von sich, und es fällt auf, dass die rechte Körperhälfte schlaff ist und der eine Mundwinkel herabhängt.
Das unternimmt der Ersthelfer
Die Arbeitskollegen erkennen, dass die Symptome für einen Schlaganfall sprechen und alarmieren sofort den Rettungsdienst. Die Kollegen sorgen dafür, dass die Patientin bequem sitzt und nicht vom Stuhl fällt. Sie öffnen enge Kleidung und sorgen für frische Luft im Büro, sie reden beruhigend auf die Patientin ein und betreuen sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Der Betriebshelfer hat zwischenzeitlich den Notfallkoffer geholt und den Blutdruck gemessen, dieser beträgt 210/150 mmHg.
- Bei Schlaganfall sofort den Rettungsdienst verständigen
- Beruhigen des Patienten und verhindern, dass dieser stürzt
- Schnellstmöglicher Transport in eine geeignete Klinik (Schlaganfalleinheit)
Das macht der Rettungsdienst
Eine Notrufmeldung mit der Schilderung von Schlaganfall-Symptomen veranlasst den Mitarbeiter der Leitstelle immer zur Entsendung eines Rettungswagens und des Notarztes. Unmittelbar nach dem Eintreffen des Rettungsdienst-Teams beim Patienten werden dessen Vitalfunktionen ermittelt wie Atmung, Herzfrequenz, Bewusstsein, Blutdruck und Sauerstoffgehalt des Blutes.
Da die Lähmungserscheinungen meist infolge einer Durchblutungsstörung und eines damit verbundenen Sauerstoffmangels im Gehirn hervorgerufen werden, bekommt Frau E. schnellstmöglich einen Sauerstoffmaske angelegt, über die ihr reiner Sauerstoff verabreicht wird. Der erhöhte Blutdruck der Patientin kann durch Gabe von Medikamenten leicht gesenkt werden – allerdings nur sehr vorsichtig und um nicht mehr als 20 Prozent des Ausgangswertes.
Zeit ist der entscheidende Faktor für die Weiterbehandlung eines akuten Schlaganfalles in der Klinik: Daher wird das Rettungsdienst-Team den Beginn der Symptome so genau wie möglich erfragen und dann einen zügigen Transport in eine Klinik mit geeigneter Schlaganfalleinheit einleiten. Frau E. ist aufgrund der Sprachstörung und der Lähmungserscheinungen sehr aufgeregt, also wird ihr der Notarzt für den Transport ein leichtes Beruhigungsmittel verabreichen – denn Stress lässt auch den Blutdruck und die Herzfrequenz steigen.
Auf dem Transport wird sie ständig vom Notarzt betreut – und ihre Vitalfunktionen, vor allem der Blutdruck, werden sehr engmaschig kontrolliert.
Das passiert in der Klinik
Auf der Schlaganfalleinheit wird mit Hilfe eines Computertomogramms geklärt, ob der Schlaganfall durch eine Blutung oder durch eine Durchblutungsstörung entstanden ist. Im Fall einer Durchblutungsstörung (was die häufigere Ursache ist) wird mit Hilfe von Medikamenten versucht, die Durchblutung schnellstmöglich wiederherzustellen, damit die Schäden durch den Schlaganfall gering bleiben.
Im Fall einer Blutung wird entschieden, ob die Blutung operativ gestillt werden kann. Hierzu würde der Patient in eine Neurochirurgie verlegt werden. Sobald der Patient aus dem akuten Stadium heraus ist, beginnen rehabilitative Maßnahmen, die dann in einer neurologischen Rehaklinik fortgeführt werden.
In der Serie Blaulicht stellen wir Ihnen die häufigsten Notfälle vor und erläutern Ihnen die Art des Notfalls – und was Sie als Ersthelfer sinnvollerweise tun sollten.
Danach zeigen wir Ihenen die Maßnahmen, die die Kollegen vom Rettungsdienst durchführen werden. Da die meisten Notfallpatienten in ein Krankenhaus gebracht werden müssen, erfahren Sie, was dort üblicherweise gemacht wird.
von Prof. Dr. med. Thomas Haak
Chefredakteur des Diabetes-Journals, Ltd. Notarzt im Main-Tauber-Kreis
und Kai Schlecht
Rettungsdienstleiter beim DRK Bad Mergentheim
Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 9 60 70 0,
Fax: (06131) 9 60 70 90, E-mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2013; 62 (11) Seite 38-39
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bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 1 Stunde
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 22 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).