Schultergelenksverletzung

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© Dusan Kostic – stock.adobe.com
Schultergelenksverletzung

In der Serie Blaulicht stellen wir Ihnen die häufigsten Notfälle vor und erläutern diese – und was Sie als Ersthelfer tun sollten. In dieser Folge geht es um Schultergelenksverletzungen.

Der Notfall

Beim Judo hat der 24-jährige Achim K. einen Schulterwurf angesetzt. Durch die Gegenwehr seines Trainingspartners kommt es zu einer Überdehnung des Schultergelenks und einem stechenden Schmerz. Danach hängt die Schulter herunter, und Achim K. kann sie nicht mehr bewegen.

Die wichtigsten Maßnahmen
  1. Patienten hinlegen, den Arm in bequemer Position am Körper halten. Beine anheben, Patienten beruhigen.
  2. Rettungsdienst verständigen.
  3. Alles für den Transport vorbereiten.

Das unternimmt der Ersthelfer

Durch die Schmerzen ist Achim K. kaltschweißig, so dass man ihn zunächst hinlegt und die Beine etwas anhebt. Der Arm wird in einer bequemen Position am Körper gehalten, und Achim K. soll sich nicht bewegen. Über die Leitstelle wird ein Krankenwagen gerufen.

Das macht der Rettungsdienst

Der alarmierte Rettungswagen trifft nach wenigen Minuten an der Sportstätte ein. Das Team des Rettungswagens findet Achim K. nach wie vor am Boden liegend, seine Sportkameraden betreuen ihn. Da er über starke Schmerzen in der Schulter klagt, entscheidet der Rettungsassistent, unverzüglich noch einen Notarzt anzufordern.Der Rettungsassistent untersucht Herrn K. und tastet vorsichtig die Schulter ab, um die Verletzung genauer lokalisieren zu können.

Weiter prüft er, ob die Durchblutung und die Sensibilität des betroffenen Armes noch gewährleistet sind. Danach bereitet er alles zum Legen eines venösen Zugangs vor, über den dann nach Eintreffen des Notarztes Schmerzmittel gegeben werden können. Parallel dazu hat der Rettungssanitäter schon unter Mithilfe der Ersthelfer die Trage für den Transport vorbereitet. Auch Schienungsmaterial hat er mitgebracht, um die Schulter zu stabilisieren.

Mittlerweile ist der Notarzt eingetroffen. Er erhält eine kurze Einweisung in die Situation, und da die Durchblutung und die Sensibilität der Schulter nicht beeinträchtigt sind, verabreicht er Herrn K. ein Medikament; so kann man ihn möglichst schmerzfrei in die Klinik transportieren. Schließlich wird der Arm von Achim K. vorsichtig geschient und am Körper fixiert – und seine Kreislaufwerte werden während der Fahrt durchgehend überwacht.

Das passiert in der Klinik

Nach der Einlieferung wird zunächst ein Röntgenbild angefertigt, das zeigt, dass die Schulter ausgekugelt ist. Achim K. erhält zunächst schmerzstillende Medikamente, und man versucht, die Schulter wieder in die richtige Position zu bringen. Da Achim K. sehr muskulös ist, gelingt dies nicht, so dass das Einrenken mit Hilfe einer Kurznarkose durchgeführt wird. Danach wird das Schultergelenk ruhiggestellt.

Nach einigen Tagen wird dann mit Krankengymnastik begonnen, da die Gefahr einer Einsteifung des Schultergelenkes sonst stark ansteigen würde. Für die Zukunft muss Achim K. mit dem Gelenk sehr vorsichtig sein, da ein ausgekugeltes Gelenk leicht erneut auskugeln kann.


von Prof. Dr. med. Thomas Haak
Chefredakteur des Diabetes-Journals, Ltd. Notarzt im Main-Tauber-Kreis

und Kai Schlecht
Rettungsdienstleiter beim DRK Bad Mergentheim

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 9 60 70 0,
Fax: (06131) 9 60 70 90, E-mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (12) Seite 40-41

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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