- Behandlung
SilverStar 2018: Erstmals vier Projekte ausgezeichnet
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Bereits zum siebten Mal wurden mit dem SilverStar Förderpreis der BERLIN-CHEMIE AG herausragende Projekte und Personen geehrt, die ältere Menschen mit Diabetes in besonderer Weise unterstützen. Bei der feierlichen Preisverleihung in Berlin wurden zum ersten Mal vier Projekte ausgezeichnet.
Mit dem SilverStar Förderpreis unterstützt die BERLIN-CHEMIE AG seit 2011 herausragende Projekte, Initiativen und Personen, die sich in besonderem Maße für ältere Menschen mit Diabetes einsetzen. Ob ein Versorgungskonzept in der Klinik, ein Druckmessstrumpf oder ein neues Tool für die Diabetesberatung – viele verschiedene Ideen wurden in den letzten Jahren ausgezeichnet. Über 200 Projekte haben sich bislang um den mit jährlich 25.000 Euro dotierten Förderpreis beworben, der dieses Jahr am 9. Mai anlässlich des Diabetes Kongresses 2018 in Berlin verliehen wurde.
Unterstützung vor, während und nach dem Klinikaufenthalt
Für ältere alleinstehende Patienten ist ein anstehender Aufenthalt im Krankenhaus mit vielen Sorgen und Ängsten verbunden. Ob das Packen der Tasche, die Versorgung des Haustieres während der Zeit in der Klinik oder die pflegerische Betreuung danach: All diese Faktoren stellen eine große Belastung für den älteren Patienten dar. An insgesamt 12 Standorten in NRW unterstützen engagierte ehrenamtliche Patientenbegleiterinnen und -begleiter ältere Menschen rund um den Klinikaufenthalt, aber auch bei ambulanten Eingriffen.
Mit ihrer Untersuchung zur Frage „Was bewegt ältere alleinstehende Menschen während eines Klinikaufenthaltes?“ konnte Frau Doris Wattad aus Essen die Notwendigkeit einer Patientenbegleitung empirisch nachweisen. Über die Koordinierungsstellen vor Ort wird dem anfragenden Patienten ein zu ihm passender Patientenbegleiter vermittelt. Dieser kümmert sich in enger Absprache mit dem Patienten darum, dass alle Vorbereitungen getroffen werden, er ist während des Aufenthaltes Ansprechpartner bei allen aufkommenden Fragen und organisiert bei Bedarf auch Unterstützung für die Zeit nach der Entlassung – sei es durch Nachbarn, Angehörige oder einen Pflegedienst.
„Der Patientenbegleiter sorgt so dafür, dass der Krankenhausaufenthalt für den älteren Menschen möglichst stressfrei verläuft. So kann sich der Patient voll und ganz auf seine Genesung konzentrieren“, berichtete Preisträgerin Prof. Elisabeth Bubolz-Lutz, Düsseldorf. Das Feedback der Patienten ist durchweg positiv: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Angebot älteren Menschen in dieser schwierigen Situation beistehen können.“ Geplant sei der weitere Ausbau des Netzwerks Patientenbegleitung – damit dieses Angebot möglichst vielen älteren alleinstehenden Menschen zu Gute kommt.
„Dieses ehrenamtliche Engagement für ältere Menschen ist nicht nur herausragend, sondern es schließt auch eine Lücke in der Betreuung dieser Patienten“, lobte Jurymitglied PD Dr. Matthias Frank, Neunkirchen. Durch den Einbezug des Umfeldes des Patienten würde darüber hinaus die gegenseitige Achtsamkeit gefördert, so Frank.
Bewegen und wieder erleben: MemoMoto
Besonders ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen bewegen sich häufig zu wenig. Auch die angebotenen Bewegungsprogramme bieten dafür oft nicht den nötigen Anreiz. Um ältere Menschen dazu zu motivieren, sich häufiger und länger zu bewegen, wurde der MemoMoto entwickelt. Auf einem Bildschirm werden den Anwendern reale Fahrradrouten gezeigt, die sie mit einem beliebigen Bewegungsgerät, z.B. einem Bodenfahrrad, abfahren können.
„Die Bewohner erkunden so noch einmal ihnen bekannte Radstrecken, Orte und Sehenswürdigkeiten aus der Region“, erklärte Preisträger Thorsten Wick. Dies stimuliere auch die Kognition der Bewohner und wecke Erinnerungen. Die Bewegung des Anwenders wird per Sensor an den MemoMoto übertragen – das Video läuft aber nur weiter, wenn sich der Nutzer auch bewegt. Häufig schauten die Bewohner auch gemeinsam Anderen beim Radfahren zu und warten ungeduldig darauf, dass sie endlich an der Reihe sind, berichtet Wick.
„Dass nicht nur die Bewegung selbst, sondern auch die Kognition gefördert wird, ist ein toller Ansatz “, lobt Jurymitglied PD Dr. Dr. Andrej Zeyfang, Ostfildern. Das Angebot könne für ältere Menschen ein besonders starker Motivationsschub sein und Bewegungsmangel in deutschen Pflegeeinrichtungen vorbeugen, schilderte Zeyfang.
Fortbildung zu „Diabetes im Alter“ unterstützt Pflegekräfte
Im Zuge des demografischen Wandels steigt mit der alternden Bevölkerung auch die Zahl der Diabetesdiagnosen. Dabei zeigen sich insbesondere bei Pflegenden Wissenslücken und somit Unsicherheit im Umgang mit älteren Menschen mit Diabetes. Ein Grund: In den Pflegeausbildungen wird die Erkrankung z.T. nicht ausreichend thematisiert. Mit Hilfe der neuen Fortbildung Basisqualifikation Diabetes Pflege: „Diabetes im Alter“ lernen examinierte Pflegekräfte wichtige Grundlagen zu Therapie, Folgeerkrankungen und Begleiterscheinungen bei Diabetes mellitus.
„Die Pflegenden können so Funktionsprobleme und Komplikationen älterer Menschen mit Diabetes frühzeitiger erkennen, behandeln und vielleicht auch ganz verhindern“, berichtete für die vierköpfige Autorengruppe Preisträger Dr. Jürgen Wernecke, Hamburg. Dadurch würden Pflegekräfte auch an Sicherheit in der Betreuung von älteren Menschen mit Diabetes gewinnen. Durch die Qualifizierung von Trainer-Teams aus Diabetologen, Diabetesberaterinnen und Diabetes-erfahrenen Pflegenden, die von der DDG angeboten wird, sollen Pflegekräfte mit der Fortbildung bundesweit flächendeckend geschult werden.
„Die Pflegenden gezielt zu fördern, ist ein logischer und wichtiger Schritt hin zu einer verbesserten Versorgung älterer Menschen mit Diabetes“, erläuterte Jurymitglied PD Dr. Dr. Andrej Zeyfang, Ostfildern. Mit dieser Fortbildung werde eine große Lücke in der Pflegeausbildung geschlossen, erklärte Zeyfang.
Praxis für Ernährung: Gut beraten bei multiplen Erkrankungen
Bei älteren Menschen mit Diabetes bleibt es oft nicht allein bei der Diagnose Diabetes: Häufig treten auch Folge- oder Begleiterkrankungen auf. Diesen Patienten eine individuell passende Ernährung zu empfehlen, ist eine besondere Herausforderung – die von Sandra Rose-Fröhlich aus Lüneburg angenommen wurde. In ihrer Praxis für Ernährung bietet die gelernte Köchin, Diätassistentin und Diabetesberaterin DDG Einzel- und Gruppenberatungen an, die auf die jeweilige Lebenssituation und an die Wünsche des Patienten ausgerichtet werden.
„Der Patient legt selbst fest, welches Ziel er mit der Beratung erreichen möchte“, erläuterte die Preisträgerin. Da die Patienten ihr Ziel selbst entwickeln, sei die Motivation, dieses Ziel auch zu erreichen, umso höher. Anhand der drei Schwerpunkte Ernährung, Bewegung und Verhalten wird die Beratung individuell angepasst. Durch die Kassenerstattung sind die Maßnahmen auch für sozialbenachteiligte Menschen möglich.
In den Kurseinheiten besteht z.B. die Möglichkeit, gemeinsam zu kochen, in einem Memoryspiel richtige Portionsmengen kennenzulernen oder Bewegungsübungen im Freien durchzuführen. „Ich wünsche mir, dass mein Konzept auch an anderen Orten umgesetzt und so vielen weiteren älteren Menschen mit Diabetes angeboten werden kann“, blickte Rose-Fröhlich in die Zukunft.
„Eine Ernährungspraxis mit diesem Fokus bietet eine wertvolle Ergänzung zu den Schulungen in den Praxen“, würdigt Jurymitglied Dr. Martin Lederle, Ahaus, das Projekt. Lederle hofft, dass dieses Konzept viele Nachahmer findet, sodass diese individuelle Ernährungsberatung bundesweit von älteren Menschen mit Diabetes genutzt werden kann.
Quelle: Presseinformation der Berlin-Chemie AG
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig