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Oft ist die Haut von Menschen mit Diabetes empfindlich und neigt zur Trockenheit – und wird außerdem regelmäßig durch Katheter, Pennadeln, Sensoren und beim Blutzuckermessen verletzt. Hautpflege ist also wichtig. Der Markt für Cremes ist riesig – umso wichtiger ist es, bei der Auswahl auch darauf zu achten, dass Pflegeprodukte kein Mikroplastik enthalten. Eine große Hilfe dabei ist der Produkt-Check ToxFox, der zudem Auskunft gibt über hormonelle Schadstoffe und Nanopartikel. Extra: Tipps für die Hautpflege bei Diabetes.
Ob Duschgel, Peeling oder Lippenstift: Viele Kosmetikprodukte enthalten Mikroplastik. Häufig wird es als Schleifmittel, Bindemittel oder Filmbildner zugesetzt. Im Abwasser gelangen diese Kunststoffe über die Kläranlagen direkt in unsere Flüsse oder im Klärschlamm auf die Felder und somit in den Naturkreislauf.
Beim Einkauf von Kosmetika können Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Verpackung nur schwer erkennen, ob Mikroplastik enthalten ist. Deshalb hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) seine Tox-Fox-App zum Aufspüren gesundheits- und umweltschädlicher Chemikalien erweitert: Ab sofort prüft der Produkt-Check “ToxFox” Kosmetika nicht nur auf hormonelle Schadstoffe und Nanopartikel, sondern auch auf Mikroplastik. Darüber hinaus gibt der Einkaufsratgeber Auskunft zu Schadstoffen in fast allen Alltagsprodukten.
Luise Körner, BUND-Chemieexpertin: “Mikroplastik hat in Kosmetik nichts verloren – weder auf unserer Haut, noch in der Umwelt. Einmal freigesetzt kann Mikroplastik weite Wege zurücklegen. Ob an der Meeresoberfläche, im Sediment der Tiefsee oder in der Arktis – überall wurde Mikroplastik schon nachgewiesen.” So wurde in Schneeproben aus Deutschland, den Schweizer Alpen und der Arktis Mikroplastik nachgewiesen. Dies belegt, dass die kleinen Plastikpartikel auch in entlegene Orte gelangen und ein weltweites Problem sind.
Als Mikroplastik werden feste und unlösliche Kunststoffe bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Feines Plastikgranulat und flüssiges Plastik findet Anwendung in der Kosmetikproduktion. Zu finden sind sie beispielsweise in Peelings oder als Massageperlen in Duschgels, aber zum Beispiel auch in flüssiger Form als Bindemittel.
Mikroplastik ist biologisch meist schwer bis gar nicht abbaubar. Kleinstlebewesen im Meer nehmen es auf, bevor sie von Fischen gefressen werden. Von Fischen und Muscheln ernähren sich Meeressäuger, Vögel – und wir Menschen. Mikroplastik wirkt zudem in der Umwelt wie ein “Magnet” für Schadstoffe, die sich an die Plastikpartikel binden. Fressen Tiere die Partikel, nehmen sie also auch jede Menge andere Gifte auf.
“Ein Viertel aller Frauen in westlichen Industrieländern verwenden bis zu 15 unterschiedliche Kosmetikprodukte täglich”, so die BUND-Expertin abschießend. “Die Produkte sind verbraucht, aber das Mikroplastik bleibt in der Umwelt erhalten. Deshalb ist es aus Sicht des BUND empfehlenswert, möglichst alle Produkte ohne Mikroplastik zu verwenden.”
Quelle: BUND | Redaktion
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