- Behandlung
So schützen Sie sich vor Erkältung und Grippe
4 Minuten
Mal ist er golden, dann wieder nasskalt: Im Herbst herrschen beste Bedingungen, um sich eine Erkältung einzufangen. Mit einem fitten Abwehrsystem können Sie diese brenzlige Zeit gut überstehen.
Von echten Grippeviren sollten Sie sich jedoch keinesfalls erwischen lassen – deshalb haben wir die wichtigsten Informationen zur Grippe-Impfung für Sie zusammengetragen.
Warum erkälten wir uns in der kalten Jahreszeit eigentlich leichter? Bei Kälte drosselt unser Organismus die Durchblutung der Extremitäten und der Haut, um keine Wärme zu verlieren. Im Blut zirkulieren jedoch die weißen Blutkörperchen, die helfen, Infekte abzuwehren. Also ist das Immunsystem durch die verminderte Durchblutung in den Schleimhäuten weniger aktiv.
Zudem trocknet Heizungsluft die Schleimhäute aus und macht sie noch anfälliger. Licht spielt eine zusätzliche Rolle: UV-Licht ist für die körpereigene Vitamin-D-Produktion unverzichtbar – und Vitamin D beeinflusst das Immunsystem. Deshalb lohnt es sich, täglich an die Luft zu gehen, um auch an dunkleren Tagen genug UV-Licht abzubekommen.
Starke Erkältung = starkes Immunsystem?
Ein starkes Immunsystem wünschen wir uns alle, um besonders im Herbst und im Winter von einer Erkältung möglichst verschont zu bleiben. Inzwischen gibt es aber auch Hinweise darauf, dass gerade ein starkes Immunsystem auch besonders stark auf Erkältungsviren reagiert und die Erkältung entsprechend heftig ist: Die Viren lagern sich an menschliche Zellen an und täuschen vor, für den Körper nützlich zu sein.
Bald merkt das Immunsystem jedoch, dass Fremdkörper eingedrungen sind und wehrt sich – und zwar umso heftiger, je stärker das Immunsystem ist. So halten Erkältungen das Immunsystem auf Trab und in Schuss – manche Mediziner sprechen auch von “Immun-Jogging”.
Ist die Erkältung also erst einmal ausgebrochen, sollte man ihr am besten ihren Lauf lassen – getreu dem alten Sprichwort “Drei Tage kommt sie, drei Tage bleibt sie, drei Tage geht sie.” Unser Körper arbeitet in der Regel sehr effektiv, wenn es um die Virenbekämpfung geht und muss dabei nicht durch Medikamente o.ä. unterstützt werden – womöglich stört man so sogar die Bildung von Antikörpern. Das Gute ist nämlich: Hat der Körper erst einmal Antikörper gegen ein Erkältungsvirus gebildet, kann dieser Erreger kein zweites Mal eine Infektion auslösen.
Maßnahme zur Vorbeugung: Hände gründlich waschen
Hygiene ist eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung, denn Krankheitserreger können direkt durch eine Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen übertragen werden. Nicht nur das – auch Oberflächen, Griffe und vor allem die Hände sind klassische Übertragungswege. “Gerade jetzt ist häufiges und besonders gründliches Händewaschen empfehlenswert”, sagt Dr. Tobias Sprenger, Facharzt für Allgemeinmedizin.
Das bedeutet: die Hände gut einseifen und mindestens 20 Sekunden gründlich unter warmem Wasser waschen. Außerdem rät Dr. Sprenger: “Achten Sie darauf, nicht direkt angehustet oder angeniest zu werden.” Und wer sich lange in geschlossenen Räumen aufhält, sollte regelmäßig lüften.
Grippaler Infekt und Grippe
Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, nicht gegen Viren. In der Regel werden aber Erkältungen durch Viren ausgelöst. Antibiotika sind hier also sinnlos und können sogar schaden – zum einen wegen des Risikos von Nebenwirkungen, zum anderen kann der Körper durch unsachgemäßen und zu häufigen Einsatz von Antibiotika resistent gegen verschiedene Bakterienstämme werden, erklärt Sprenger.
Zu unterscheiden ist eine unkomplizierte Erkältung (auch “grippaler Infekt” genannt) vom deutlich schwereren Krankheitsbild der Grippe (Influenza). Diese setzt akut ein mit hohem Fieber, die Körpertemperatur liegt meist über 39 °C. Dazu gesellt sich ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl, verbunden mit starken Kopf- und Gliederschmerzen. Hier rät Thomas Sprenger, auf jeden Fall einen Arzt aufzusuchen.
Empfohlen bei Diabetes: Grippe-Impfung
Die Ständige Impfkommission des Robert Koch Instituts empfiehlt die Grippeschutzimpfung Personen mit höherem Erkrankungs- oder Komplikationsrisiko. Das sind Ältere ab 60 Jahre, Personen mit Grundkrankheiten wie Diabetes oder Asthma, Schwangere, medizinisches Personal und alle Betreuer von Risikopatienten. Die Impfquoten sind in allen genannten Gruppen zu niedrig.
Am besten im Oktober oder November impfen
Der beste Zeitraum für die Impfung gegen Grippe ist Oktober und November. Eine Impfung kann aber auch später nachgeholt werden, selbst zu Beginn und im Verlauf der Grippewelle. Allerdings steigt dann das Risiko, dass man sich infizieren könnte, bevor der Impfschutz aufgebaut ist – denn dieser Aufbau dauert 10 bis 14 Tage.
Die saisonalen Impfstoffe setzen sich jedes Jahr aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden Virustypen zusammen. “Der Impfstoff für die Saison 2014/2015 ist in seiner Zusammensetzung unverändert gegenüber der Vorsaison”, sagt Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Eine erneute Impfung ist aber trotzdem empfehlenswert, da die Schutzwirkung vermutlich nur eine Saison anhält und von vielen Faktoren abhängt.
Verschiedene Impfstoffe für verschiedene Zielgruppen
Auch 2016 gibt es eine große Bandbreite an Influenza- (Grippe-) Impfstoffen für verschiedene Bevölkerungsgruppen. Neben den inaktivierten saisonalen Impfstoffen steht auch in dieser Saison für Kinder ab zwei Jahren und Jugendliche bis 17 Jahre ein abgeschwächter Lebendimpfstoff zur Verfügung, der als Nasenspray verabreicht wird. Für ältere Personen über 65 Jahre ist ein Impfstoff mit Wirkverstärker verfügbar, und für Menschen mit einer Hühnereiweißallergie gibt es wieder einen Impfstoff, der in Zellkulturen und nicht in Bruteiern hergestellt wird.
Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt, welcher Impfstoff für Sie geeignet ist. Eine Übersicht über alle Impfstoffe, in der auch die Altersangaben aufgeführt sind, steht auch auf den Internetseiten des Paul-Ehrlich-Instituts zur Verfügung.
Weitere Tipps vom Robert Koch Institut
Neben der Impfung sollten alle Menschen, insbesondere (geimpfte und nicht geimpfte) Personen mit einem erhöhten Komplikationsrisiko, weitere Maßnahmen ergreifen, um das Risiko einer Infektion mit Influenzaviren zu verringern, zum Beispiel das Abstandhalten zu Personen mit einer akuten Atemwegserkrankung. Auch das regelmäßige gründliche Händewaschen gehört dazu.
Weitere Informationen im Internet
- Ausführliche Informationen zu Hygienemaßnahmen im Alltag zum persönlichen Infektionsschutz bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter www.infektionsschutz.de an.
- Sehr ausführlich informiert die Seite www.impfen-info.de über den Schutz vor Infektionskrankheiten. Weitere Informationen finden sich in der neuen Kurzinformation zur “Sicherheit und Wirksamkeit der Grippeschutzimpfung”, die unter www.impfen-info.de/grippeinfos zum Download zur Verfügung steht und bei einer informierten Entscheidung unterstützen soll.
von Nicole Finkenauer-Ganz
Diabetes-Journal, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-online.de
Quellen: Diabetes-Journal, Pressemitteilungen des Robert Koch Instituts, Spiegel Online
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig