- Behandlung
Thrombose-Risiko mit Spiralen und Stäbchen am geringsten
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Neuen Forschungsergebnissen zufolge könnten Hormonspiralen (Intrauterine Systeme, IUS) sowie Hormonstäbchen (Etonogestrel-Implantate) die geeignetsten hormonellen Methoden zur Empfängnisverhütung sein, um das Risiko für potentiell lebensbedrohliche Thrombosen bei Frauen mit Diabetes zu verringern.
Menschen mit Diabetes haben gegenüber Stoffwechselgesunden ein um das Zweifache erhöhtes Risiko, dass Blutgerinnsel entstehen, welche die Gefäße verstopfen und so potentiell tödliche Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Lungenembolie auslösen können. Weitere diabetesspezifische Begleitumstände wie Bluthochdruck oder erhöhte Bluttfettwerte können dieses Risiko noch erhöhen.
Für Frauen ist ein zusätzlicher genereller Risikofaktor für Gefäßblockaden durch Blutgerinnsel die Einnahme von hormonbasierten Verhütungsmethoden. Für die meisten hormonhaltigen Verhütungsmittel wird eine Kombination der beiden Hormone Progesteron und Östrogen benutzt, es gibt aber auch Präparate mit nur jeweils einer der beiden Hormonarten.
Welche hormonhaltigen Methoden bergen das geringste Thrombose-Risiko?
In einer im Fachmagazin ‘Diabetes Care’ publizierten Studie von Forschern der Universität Kalifornien wurde nun untersucht, welche hormonellen Verhütungsmethoden speziell für Diabetikerinnen bezüglich der Verhinderung von Blutgerinnseln tatsächlich am sichersten sind. Dazu untersuchten sie die Daten von 146.080 US-Amerikanerinnen mit Diabetes im Alter zwischen 14 und 44 Jahren.
28 Prozent dieser Frauen nutzten während des Studienzeitraums hormonhaltige Verhütungsmethoden, die meisten davon griffen auf orale Präparate zurück, die Östrogen enthielten. Vier Prozent aller Frauen setzten auf rein progesteronhaltige Methoden.
Östrogen-Pflaster und Progesteron-Injektionen schnitten am schlechtesten ab
Im Verlauf der Studie verzeichneten die Forscher 3.012 thrombotische Ereignisse. Am häufigsten traten diese Blutgerinnsel bei den Frauen auf, die östrogenhaltige Pflaster verwendeten: 16 Ereignisse pro 1.000 Patientenjahre. Bei Progesteron-Injektionen waren es 12,5 Blutgerinnsel pro 1.000 Patientenjahre.
Am niedrigsten war diese Rate bei Frauen, die hormonbasierte Intrauterinpessare (umgangssprachlich: Spiralen) sowie Implantate einsetzten, die Progesteron beinhalten (umgangssprachlich: Hormonstäbchen): Bei diesen Methoden, die laut Studienautoren auch bezüglich der Verhütung zu den zuverlässigsten gehören, kam es nur zu drei bzw. einem Ereignis pro 1.000 Patientenjahre. Generell sei das absolute Risiko für thrombotische Ereignisse aufgrund hormoneller Verhütungsmethoden bei Frauen mit Diabetes aber gering.
Studienergebnisse nicht von weiteren Einflussfaktoren bereinigt
Die Studienergenisse werden allerdings dadurch in ihrer Aussagekraft eingeschränkt, dass keine Daten zur familiären Vorbelastung, zum Rauchverhalten und zum Körpergewicht der Frauen mit eingeflossen sind. Prinzipiell sollten Frauen mit Diabetes jeden Einsatz hormonhaltiger Verhütungsmethoden individuell mit ihrem behandelnden Arzt absprechen.
von Gregor Hess
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 1 Tag, 14 Stunden
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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stephanie-haack postete ein Update vor 2 Tagen, 12 Stunden
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 2 Tagen, 11 Stunden
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike