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Beim Typ-1-Diabetes führt kein Weg an einer Behandlung mit Insulintherapie vorbei. Allerdings gibt es verschiedene Arten, wie man dem Körper das lebensnotwendige Hormon von außen zuführen kann. Hier lernst du die wichtigsten verschiedenen Therapieformen kennen.
Bei der Autoimmunerkrankung Typ-1-Diabetes wird im Immunsystem ohne eindeutig erkennbaren Grund ein ‚Schalter‘ umgelegt: Der Körper nimmt die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse nun als Fremdkörper wahr und zerstört sie. Deshalb kann der Organismus innerhalb recht kurzer Zeit kein bzw. nicht ausreichend viel Insulin produzieren. Beim Typ-1-Diabetes muss also in jedem Fall von außen Insulin zugeführt werden. Daran können auch ein gesunder Lebensstil oder vermeintliche Superfoods nichts ändern.
Früher machte man allen Menschen mit Typ-1-Diabetes nahezu dieselben Vorgaben, welche Langzeit-Blutzuckerwerte (HbA1c) sie erreichen sollten. Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass man mit individuell vereinbarten Stoffwechselzielen deutlich besser fährt. Auch bei der Behandlung schauen Diabetologinnen und Diabetologen mittlerweile viel mehr auf die persönlichen Bedürfnisse ihrer Patientinnen und Patienten – Schema F hat also ausgedient.
Damit Menschen mit Typ-1-Diabetes ihr Insulin möglichst passgenau dosieren können, müssen sie regelmäßig ihre Glukosewerte messen. Mittlerweile hat sich hierfür die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) mithilfe von Sensoren durchgesetzt. Sie werden am Körper getragen und messen mit einem Sensorfaden den Glukosegehalt im Unterhautfettgewebe. Mit der dazugehörigen Software bzw. Smartphone-App kann man im Alltag eigenständig die Stoffwechsellage analysieren. Damit findet man rasch genau die Punkte, an denen die Therapie ggf. angepasst werden sollte.
Früher war es üblich, dass Menschen mit Typ-1-Diabetes von ihrer Diabetespraxis einen genauen Ess- und Spritzplan erhielten. Damit war von Vornherein festgelegt, zu welchem genauen Tageszeitpunkt wie viel gegessen und gespritzt werden muss – ob man nun Hunger hatte oder nicht. Dank moderner Insuline (sogenannte Analoginsuline), die besonders schnell wirken (Mahlzeiten- bzw. Bolusinsulin) oder eine sehr lange Wirkdauer haben (Langzeit- bzw. Basalinsulin) gehören solche Ess- und Spritzpläne zum Glück der Vergangenheit an. Heute startet man die Therapie des Typ-1-Diabetes in der Regel mit einer sogenannten intensivierten konventionellen Therapie (ICT). Sie besteht aus einem Basalinsulin, das die Grundversorgung des Körpers mit Insulin für 6–48 Stunden abdeckt, und einem Bolusinsulin für die Mahlzeiten. Mit letzterem kann man die Insulindosis genau an die Menge der enthaltenen Kohlenhydrate anpassen – und kann zudem essen, wann man Hunger oder Lust verspürt, und nicht wann der Ess- und Spritzplan es vorsieht. Anstelle von Spritzen verwendet man hierfür heutzutage in der Regel Insulinpens.
Wenn Menschen mit Typ-1-Diabetes im Tagesverlauf einen stark schwankenden Insulinbedarf oder in den Morgenstunden häufig sehr hohe Blutzuckerwerte (das sogenannte Dawn-Phänomen) haben, dann stößt die ICT mit Insulinpens allerdings an ihre Grenzen. Mit einer Insulinpumpe kann man in diesen Fällen eine noch flexibler einstellbare Insulinzufuhr erreichen. Der exakte Terminus für die Insulinpumpentherapie lautet kontinuierliche subkutane Insulininfusion (CSII). Das bedeutet, dass eine Insulinpumpe über einen auf der Haut platzierten Katheter kontinuierlich Insulin ins Unterhautfettgewebe abgibt.
Noch gibt es keine technischen Hilfsmittel, die Menschen mit Typ-1-Diabetes jegliches Rechnen abnehmen. Doch es wird intensiv geforscht und entwickelt, damit die Insulindosierung möglichst automatisch ablaufen kann. Ein erster Schritt auf dem Weg zu dieser Vision ist die Verknüpfung von Insulinpumpen und CGM-Systemen mithilfe eines Algorithmus. Auf Basis der aktuell gemessenen Glukosekonzentration (und den Werten in der unmittelbaren Vergangenheit) und weiterer Parameter steuert dieser die Insulinzufuhr und schätzt den Glukoseverlauf in den nächsten Stunden ab. Bei den aktuell verfügbaren Systemen zur automatisierten Insulindosierung (AID) müssen Anwenderinnen und Anwender allerdings noch immer etliche Parameter selbst kontrollieren und eingeben – insbesondere die Menge der Kohlenhydrate bei einer Mahlzeit.
Worauf es bei der Therapie des Typ-1-Diabetes ganz allgemein ankommt, haben internationale Fachleute im Jahr 2021 in einem Konsensus-Report zusammengefasst. Ziel sollte es demnach sein,
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