- Behandlung
Überprüfen Sie Ihre Injektions-Gewohnheiten!
3 Minuten
Dauerhaft dieselbe Spritz-Stelle führen zu Geschwülsten
Als Frau Löwenbarth vom Hausarzt zum Diabetologen geschickt wird, bemerkt dessen Diabetesberaterin sofort die fast "monströsen Schwellungen" rechts und links des Bauchnabels. Dies sind Fettgeschwülste,
Darüber hinaus hatte Frau Löwenbarth wegen ihres Übergewichtes (102 kg/168 cm Größe) mit einer 12-mm-Nadel auch am Oberschenkel gespritzt – und damit wahrscheinlich öfter in den Muskel als ins Unterhautfettgewebe getroffen: Dort wirkt Insulin schneller, und es schmerzt!
Lipo-Hypertrophien: wie sich das Fett ansammelt
Wenn Patienten jahrelang regelmäßig mal rechts, mal links vom Nabel oder auch am Oberschenkel Insulin spritzen, vor allem mit langen Nadeln (8 bis 12 mm), kann es zum Abbau von Fettgewebe (
In Zeiten, in denen noch nicht hochgereinigte Humaninsuline eingesetzt wurden, kamen derartige Veränderungen noch sehr viel häufiger vor als heute. Aber sie sind einer der häufigsten Gründe für "oft unerklärliche Blutzuckerschwankungen", da das Insulin in ihnen ungleichmäßig resorbiert und damit auch ungleichmäßig ins Blut abgegeben wird; die Wirkung des Insulins wird unkalkulierbar. Sie sind die häufigste lokale Komplikation einer Insulintherapie – bis zu 48 Prozent bei insulinspritzenden Diabetikern.
Nadel zu lang – und zu selten gewechselt
Durch zu lange Nadeln oder wenn die Nadeln nicht nach jeder Injektion gewechselt werden, entstehen oft Verletzungen im Gewebe – auch versehentliche Injektionen in den Muskel mit oft zu schneller Wirkung bei Verwendung von Basal-Insulin (das ja eigentlich langsam und gleichmäßig wirken soll).
Injektionsort entscheidet
Studien haben auch gezeigt, dass Insulin je nach Injektionsort unterschiedlich schnell aus dem Unterhautfettgewebe aufgenommen wird: Insulin wird besonders schnell aus dem Unterhautfettgewebe resorbiert, wenn es rechts oder links oder unterhalb des Nabels injiziert wird.
Basale Humaninsuline sollen grundsätzlich am Oberschenkel
Woraus Fettansammlungen bestehen
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Fettansammlungen ausschließlich aus Fettzellen bestehen – bei ausgeprägten Fettansammlungen ist dieses faserig und relativ arm an Blutgefäßen; diese Fettzellen sind doppelt so groß wie normale Fettzellen und bestehen ausschließlich aus Fetttröpfchen – die Injektion in solche Stellen führt oft zu unerklärlichen Blutzuckerschwankungen.
So zeigt sich denn auch bei vielen Patienten, dass sich die Blutzuckerwerte rasch bessern, wenn sie in
Untersuchungen der Haut beim Menschen mittels Kernspintomographie haben gezeigt, dass die Hautdicke (Oberhaut und Haut = Epidermis und Dermis) in allen Injektionsbereichen nur etwa 2 mm beträgt, und zwar unabhängig von Gewicht, Alter oder Geschlecht des Betroffenen. Das heißt:
Nadellänge ist wichtig!
Bei normal bzw. leicht übergewichtigen Menschen sticht man mit einer 4-mm-Nadel ohne Hautfalte sicher in das Unterhautfettgewebe; da wo das Insulin auch hingelangen soll! Mit einer 5-mm-Nadel kommt man ohne Falte bei sehr schlanken Personen oder Kindern oft schon zu tief – nämlich auf die Muskelfaszie oder in den Muskel selbst. Dies kann zu Schmerzen führen und/oder zu einer schnelleren Wirkung des gespritzten Insulins. Mit einer 6-mm-Nadel ist man dann fast immer bereits auf der Muskelfaszie, mit einer 8-mm-Nadel bei schlanken Patienten meist schon im Muskel!
Übergewichtige Patienten mit entsprechender Fettdicke besonders am Bauch können natürlich, wenn sie bisher mit ihren 8-mm-Nadeln gut gefahren sind, diese auch weiterhin verwenden. Am Oberschenkel sollten diese aber nur noch dann verwendet werden, wenn eine Hautfalte gebildet werden kann und die Injektion schräg erfolgt. Andernfalls spritzt man hier regelmäßig in den Muskel, und nicht subkutan . Eine viel schnellere Insulinwirkung ist trotz Verwendung von Basal-Insulin die Folge!
Noch etwas Technisches
Die Nadeltechnologie hat sich extrem verbessert, heute gibt es besseren Insulininjektions-Komfort sowie eine sicherere Insulinapplikation. Herstellungsverfahren erlauben, trotz geringerer Nadellängen die gleiche Menge an Insulin zu verabreichen; diese Nadeln werden (wie sonst auch große Röhren) bei der Herstellung in die Länge gezogen.
Dadurch wird die Wand der Nadel dünner, aber der innere Durchmesser bleibt trotz immer dünnerer Nadel gleich. So kann trotz kürzerer und dünnerer Nadeln dieselbe Menge Insulin gespritzt werden wie bei langen und dicken Nadeln – aber mit weniger Schmerzen und sicherer!
Das Fazit
Regelmäßiger Wechsel der Injektionsstellen und der Nadeln bei der Injektion vorausgesetzt, lassen sich
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 2 Tagen, 14 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 4 Tagen, 9 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 1 Woche, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 2 Tagen, 9 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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