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Wenn der weibliche Zucker mal wieder spinnt!
3 Minuten

Seit einem halben Jahr, nach meinem Abstillen, haben sich bei mir regelmäßig besondere Probleme mit meinem Diabetes eingeschlichen. Ich wachte am Morgen oft mit einem erhöhten Blutzucker um die 200 mg/dl (11,1 mmol/l) auf. Mir scheint es dann, als würde das Insulin keine Wirkung zeigen.
Blutzuckerwerte verändern sich parallel zu meinem Zyklus
Ich muss an diesen Tagen meine Bolusgaben teilweise um das Zwei- bis Dreifache – im Vergleich zum gewohnten Zustand – erhöhen. Ich habe mir die Frage gestellt: Wie kommt es dazu? Dazu habe ich mich selbst beobachtet und festgestellt, dass meine Blutzuckerwerte sich oft parallel mit meinem Zyklus verändern. Nun habe ich ein bisschen recherchiert und tatsächlich – Typ 1 Diabetes und der Menstruationszyklus bei Frauen können stark zusammenhängen.
Amerikanische Forscher stellten in einer Studie fest, dass Frauen mit Typ-1-Diabetes häufiger mit Problemen in ihrem Menstruationszyklus zu kämpfen haben. So ist oft ihre Zykluszeit verlängert (oft über 31 Tage). Frauen mit Typ-1-Diabetes haben zusätzlich oft stärkere Blutungen im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes. Die Forscher vermuten zwei mögliche Ursachen für diese Schwierigkeiten. Einerseits könnte eine Abnahme der Aktivität des Hypothalamus die Ursache sein. Der Hypothalamus ist ein wichtiger Teil des Zwischenhirns und ein Steuerzentrum des vegetativen Nervensystems. Im Hypothalamus werden unter anderem auch Hormone produziert und gesteuert. Als Zweites könnte bei den Typ-1-Diabetikerinnen die Anzahl und Qualität der Eizellen vermindert sein.
Diese Studie der amerikanischen Forscher sollte uns als Diabetikerinnen aber nicht verunsichern. Auch wir als Typ-1-Diabetikerinnen können gesunde Kinder gebären (meine Tochter Emilia ist der beste Beweis). Nur kann es eben mit Typ-1-Diabetes ein unruhigeres Blutzuckerprofil geben.
Wie wirkt sich dies bei mir persönlich aus?
Ich habe dafür bei meiner Basalrate zwei Einstellungen vorgenommen. In der ersten Zyklushälfte habe ich einen niedrigeren Insulinbedarf. Zu Beginn der zweiten Zyklushälfte steigt mein Insulinbedarf leicht an und erhöht sich stark gegen Ende. Ich teste speziell in der zweiten Zyklushälfte öfter meinen Blutzucker. In der Nacht erhöhe ich zum Teil meine Basalrate auf 110 Prozent.

Diese Einstellungen werden sehr individuell vorgenommen und sind sicher immer auch abhängig vom aktuellen Lebensstil. Gibt es viel Bewegung? Habe ich viel Stress? Wie sieht meine Ernährung aus?
Tipp: Regulierung durch Zyklustees
Neben der Insulintherapie versuche ich, meinen Zyklus mit natürlichen Tees zu regulieren. Sehr empfehlen kann ich Zyklustees (http://www.familie.de/kinderwunsch/zyklustee-unregelmaessiger-zyklus-703232.html). Die Kräuter in den Tees haben eine hormonähnliche Wirkung. Der Tee in der ersten Zyklushälfte wird auch Tieflagen-Tee genannt, da die Körpertemperatur vor dem Eisprung niedriger ist als in der zweiten Zyklushälfte. Der Tee der zweiten Zyklushälfte wird auch Hochlagentee genannt, da dann das Hormon Progesteron dominiert und die Körpertemperatur ungefähr ein halbes Grad im Vergleich zur ersten Zyklushälfte erhöht ist.

Zyklustee für die erste Zyklushälfte
- Himbeerblätter
- Rosmarin
- Beifuß
- Holunderblüten
- Salbei
Zyklustee für die zweite Zyklushälfte
- Frauenmantel
- Schafgarbe
- Brennessel
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Problemen zwischen Typ-1-Diabetes und dem Menstruationszyklus bei Frauen noch zu wenig Beachtung von Diabetologen geschenkt wird. Schreibt mir doch eure Erfahrungen oder Tipps zu diesem Thema!
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tako111 postete ein Update vor 2 Tagen, 18 Stunden
Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!
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nina33 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes Typ 3c vor 2 Tagen, 21 Stunden
Hallo guten Abend ☺️
Ich heiße Nina, bin 33j jung und Mama von drei zauberhaften Mädels.
Und vor kurzem bekam ich die Diagnose Diabetes Typ 3c. Nach 5 Jahren – 11 Bauchspeicheldrüsen Entzündungen und schwangerschaftsdiabetes 2024, hat meine Drüse nun fast aufgegeben.. Ich bin irgendwie froh diese Schmerzen nicht mehr zu haben, aber merke wie schwer der Alltag wird. denn hinzukommt noch dass ich alleinerziehend bin.
Aktuell komme ich überhaupt nicht klar mit der ganzen Situation, täglich habe ich hunderte Fragen die niemand beantworten kann. Dass ist mehr als verrückt.
Wie habt ihr euch gefühlt in dem Moment als es diagnostiziert wurde?Ich freue mich sehr auf einen netten Austausch und eure Erfahrung.
Liebe Grüße, schönen Abend
Nina 🙂-
wolfgang65 antwortete vor 2 Tagen, 7 Stunden
Willkommen Nina, …
da hast du ja sich schon einiges hinter Dir. Wie schaut es bei Dir mit Mutterkindkur aus, auch in hinblick einer Diabetesschulung. Hast du guten Diabetologen, Teilnahme DMP, Spritzt du selber oder Pumpe, auch hier gibt es viele Fragen. Wie sieht es mit Selbsthilfegruppen bei Euch aus. …
Oder Forum? Gerade am Anfang, wo noch alles neu ist, – ist es schon eine tägliche Herausforderung, – da kann es hilfreich sein kleine Ziele sich zu setzen. Dabei finde ich die Aktzeptanz am wichtigsten, oder auch sich selber spritzen zu müssen, oder das Weg
lassen bzw. bändigen des Naschen … etc. Kleine Schritte …Viele Fragen bekommst du auch in eine Diabetes-Schulung beantwortet,
falls noch nicht gemacht, spreche das bei Deinem Diabetologen an!Über weiteren Austausch bin ich auch erfreut, schildere ruhig deine Bausstellen, … doch letztendlich sollte Dein Arzt das beurteilen.
LG
Wolfgang
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swalt postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 4 Tagen, 2 Stunden
Hallo zusammen. Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich bin “noch” 59 Jahre, und habe wahrscheinlich seit 2019 Diabetes. Ich würde mir wünschen, endlich angekommen zu sein. Wahrscheinlich seit 2019, weil ich in einem Arztbrief an meinen damaligen Hausarzt zufällig auf den Satz: “Diabetes bereits diagnostiziert” gestoßen bin. Ich habe meinen Hausarzt dann darauf angesprochen und wurde mit “ist nicht schlimm” beschwichtigt.
Lange Rede. Ich habe einen neuen Hausarzt und einen sehr netten Diabetologen, bei dem ich jetzt seit 4 Jahren in Behandlung bin. Ich vertrage die orale Therapie nicht und spritze ICT. Dennoch bin ich in diesem Thema immer noch absoluter Neuling. Natürlich habe ich viermal im Jahr ein Gespräch mit meinem Diabetologen. Das hilft aber im täglichen Umgang nicht wirklich. Auch die anfangs verordnete Schulung war doch sehr oberflächlich und das war es. Ich kenne nicht die Möglichkeiten, die mir zustehen. Ich habe mir alles, was ich zu wissen glaube aus Büchern angelesen. Irgendwie fühle ich mich allein gelassen, irgendwie durchgerutscht. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Diabetes hat und die nächste Selbsthilfegruppe ist über 50 km entfernt.
Und so bin ich jetzt hier gelandet. Ich möchte wissen, wie ihr das handhabt, damit ich verstehe, was ich richtig mache und was falsch. Damit ich weiß, dass ich nicht allein damit lebe.-
lena-schmidt antwortete vor 3 Tagen, 5 Stunden
Hallo Dia-Newbie 🙂 Schön, dass du den Weg zum Diabetes Anker gefunden hast. Ich bin Lena, die Community-Managerin hier und bis sich ein paar Community-Mitglieder bei dir melden, kannst du die Zeit vielleicht mit diesem Artikel überbrücken (https://diabetes-anker.de/behandlung/behandlung-des-diabetes-diese-buecher-und-materialien-helfen-weiter/). Vielleicht findest du noch wichtige Infos für dich, um deinen Alltag zu vereinfachen. 🙂 Ansonsten findest du beim Diabetes-Anker auch fundiertes Wissen zum Thema ICT von Expert:innen aber auch von Menschen mit Diabetes…Viele Grüße Lena
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