Zu viele Blutdruck-Tabletten?

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Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate: das Energie-Versorger-Trio | Foto: Alexander Raths – stock.adobe.com
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Zu viele Blutdruck-Tabletten?

Ein Patient möchte wissen, ob die drei verschiedenen Tablettensorten, die er gegen Bluthochdruck einnehmen muss, wirklich notwendig sind.

Frage: In meiner Familie gab und gibt es viele Diabetiker, viele haben auch Probleme mit dem Blutdruck und den Cholesterinwerten. Auch mir geht es so. Zur Diabetesbehandlung und wegen des hohen Cholesterins nehme ich meine Tabletten, gegen den hohen Blutdruck kriege ich zudem drei verschiedene Tablettensorten – dadurch habe ich Blutdruckwerte von 130/70 bis zu höchstens 145/67 mmHg.

Nun möchte ich wissen, ob ich für den Blutdruck nicht zu viele Tabletten nehme, denn ich nehme ja sowieso schon so viele Tabletten ein.


Prof. Petzoldt: Die Entscheidung darüber sollten Sie am besten mit Ihrem Diabetologen besprechen. Er kennt Ihre Situation am besten und kann auch am besten beurteilen, welche Behandlungsziele Sie erreichen sollten und können. Die Blutdruckwerte erscheinen mir gut (wenn sie immer so sind wie beschrieben), denn sie sollten, wenn man sie selbst in körperlicher Ruhe misst, in der Regel nicht höher als 130/80 mmHg sein.

Dies haben Sie wohl erreicht, weil Sie die verordneten Blutdrucktabletten einnehmen. Bleiben Sie also bei der Verordnung Ihres Diabetologen und seien Sie immer nur mit normalen Blutdruckwerten zufrieden. Auch für die Messungen Ihrer Blutzucker- und Blutfettwerte wünsche ich Ihnen günstige Werte. Was das für Sie bedeutet, kann wiederum nur zusammen mit Ihrem Diabetologen und in Kenntnis Ihrer Gesamtsituation entschieden werden.

Der Diabetologe könnte Ihnen, wenn nichts dagegen spricht, folgende Zielwerte empfehlen: HbA1c bis höchstens 6,5 Prozent (48 mmol/mol), Cholesterin unter 200 mg/dl (5,2 mmol/l), LDL-Cholesterin unter 100 mg/dl (2,6 mmol/l), HDL-Cholesterin über 45 mg/dl (1,2 mmol/l), Triglyzeride unter 150 mg/dl (1,7 mmol/l). Seien Sie erst mit solchen Werten zufrieden, auch wenn Sie deshalb mehr Tabletten benötigen.

Haben auch Sie eine medizinische Frage an Prof. Petzoldt?

… dann schreiben Sie ihm per Post oder E-Mail:

Prof. Dr. Rüdiger Petzoldt​
Schubertstraße 6, 32545 Bad Oeynhausen
E-Mail: brpetzoldt@t-online.de

Beantwortete Fragen veröffentlichen wir im Diabetes-Journal sowie hier auf diabetes-online.de – natürlich anonym.

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2013; 62 (1) Seite 34

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