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Zuckerkarussell – wenn der Blutzucker kurz vor Weihnachten verrücktspielt
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Die Vorweihnachtszeit ist für mich immer eine besonders stressige Zeit. Da heißt es bei mir neben der Büroarbeit noch Geschenke besorgen, Basteln von Weihnachtsgeschenken mit dem Kind, Kekse backen und die Besuche der Verwandtschaft gut vorausplanen.
Das geht wahrscheinlich nicht nur jedem Diabetiker so. Bei mir spielt, speziell im November und Dezember (zwei zugegebenermaßen besonders graue Monate), der Blutzucker immer besonders verrückt. Ich wache oft in den Morgenstunden auf und starte mit einem Wert jenseits der Marke von 180 mg/dl (10,0 mmol/l). Für das Frühstück korrigiere ich dann mit 2 bis 3 Einheiten und schaffe dann eine kurzfristige Reduktion auf die Marke von 100 mg/dl (5,6 mmol/l). Am Nachmittag steigt mein Blutzucker dann automatisch wieder auf Höhen um die 200 mg/dl (11,1 mmol/l). Ist das normal, frage ich mich?

Mein Lebensrhythmus hat sich außer meinem innerlichen Stresslevel und den vielen atemlosen Menschen um mich herum eigentlich nicht viel verändert. Wieso lässt sich der Blutzucker derart durch dieses Weihnachtstreiben beeinflussen?
„Weihnachtsstress kann eine schlechtere Diabeteseinstellung bedeuten!“
Dazu stelle ich jetzt einmal eine (Weihnachts-)Hypothese auf. „Weihnachtsstress kann eine schlechtere Diabeteseinstellung bedeuten!“ Mit dieser These liege ich nicht so ganz daneben. Menschen mit Diabetes und einer zusätzlichen chronischen psychischen Belastung (wie Depression, Verlust einer nahestehenden Person, bei Mobbing am Arbeitsplatz oder Arbeitslosigkeit) sind statistisch schlechter eingestellt als Menschen ohne chronischen Stress.
Wie kann ich dem Stress entkommen?
Zunächst möchte ich mir meinen Alltag einmal bewusster anschauen. Man kann nicht denken, wenn man es eilig hat, sagte schon Platon. Deshalb immer wieder kleine Ruhepausen in den Alltag einbauen – sei es beim Spaziergang oder bei einer guten Tasse Tee. Das ist wichtig. Ich habe jedoch auch ein ganz individuelles Ziel: Mein letzter HbA1c-Wert Anfang November lag bei 7,0%. Mein Wunsch ist es, Ende Januar mit einem HbA1c von 6,5% ins neue Jahr zu starten. Wie kann ich das schaffen?
- Regelmäßige Mahlzeiten und einen größeren Spritz-Ess-Abstand einplanen
- Bei Patienten mit Typ-1-Diabetes kann es durch eine akute psychische Belastung zu einer Verzögerung des Blutzuckerabfalls nach der Mahlzeit kommen (Quelle).
- Raus in die Natur. Tief die Luft einatmen und nicht nur in den Geschäften umherirren.
- Öfter den Blutzucker testen (ich besitze leider noch kein FreeStyle Libre) und ein Protokoll führen – das bringt die Schwachstellen schneller zu Tage.
- Öfters mal einen Menschen anlachen. Lachen entstresst!
- Den Partner oder die Kinder öfter mal umarmen. Kuscheln ist (nicht nur in der Vorweihnachtszeit) gesund!
Ich wünsche Euch allen eine entspannte Vorweihnachtszeit!
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