- Bewegung
28. Arzt-Patienten-Seminar in Saulgrub: Trotz Dauerregens eine gelungene Veranstaltung
4 Minuten
Zwanzig Teilnehmende und sieben Betreuer erlebten trotz schlechten Wetters ein erfolgreiches Arzt-Patienten-Seminar (APS) der AG Diabetes, Sport und Bewegung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), das vom 12. bis 15. September 2024 in Saulgrub, das 2024 zum 28. Male stattfand.
Treffpunkt in Murnau. Pünktlich um 12 Uhr begrüßte der Lehrgangsleiter und Ehrenvorsitzende der AG, Dr. Peter Zimmer, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus fünf Bundesländern Deutschlands und aus Tirol in Österreich. Unter den traditionellen Klängen der Kuhglocke erinnerte er an das Motto dieser Veranstaltung: „Sport, der Spaß macht, Theorie, die das Leben leichter macht, und Erfahrungen, die die Lebensqualität erhöhen“.
Dieses Motto spiegelt weithin die Stimmung und das Lebensgefühl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen wider, wie sich erneut herausstellte. Es folgte eine Würdigung der Sponsoren Abbott, Medtronic, Insulet, Roche, Sanofi, Healthcare Convention, DiaExpert sowie des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbands (BVS) Bayern, deren finanzielle Unterstützung diese Seminar-Reihe erst möglich machte.
Herzlicher Empfang und spannende Vorträge
Nach einer Vorstellungsrunde und dem Mittagessen brachten die Trainer des Tenniszentrums die Gruppe in Schwung. Bei Aufschlag, Cross- und Stoppball kamen sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen näher. Wer die gelbe Filzkugel nicht bewegen konnte oder wollte, umrundete unter der Führung von Dr. Corinna Sieh aus Ingolstadt den Froschhauser See.
Im Hotel Aura, einem gemeinnützigen Haus des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbunds, war die Begrüßung herzlich. Besonders Monsieur Thierry Girard las den Gästen alle Wünsche von den Augen ab. Mit Sensoren versorgt, folgte um 20 Uhr die traditionelle Night Session mit einem Doppelvortrag der Drs. Zimmer und Sieh zum Thema „Diabetes Typ 1 und Sport – gestern, heute und zukünftig“. Wie Zimmer ausführte, war das „Gestern“, das ist die Zeit vor 1990, häufig charakterisiert durch Verzicht auf jegliche sportliche Aktivität.



Beim Workshop zum Thema Ernährung ging es lebhaft zu und es gab viel Interessantes zu erfahren (links oben), Vom Dauerregen ließen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht unterkriegen (links unten) und Ludwig Schlechter bei seinem Vortrag (rechts).
Dank neuer Erkenntnisse und ausgezeichneter Schulungs-Programme ist heutzutage jegliche Art der körperlichen Betätigung für Menschen mit Typ-1-Diabetes möglich. Noch genauere Kurvenverläufe des kontinuierlichen Glukose-Messens (CGM) stellte Sieh in Aussicht. Apps, speziell für Menschen mit Typ-1-Diabetes, sind bereits weit fortgeschritten, harren aber der Zulassung durch die Aufsichtsbehörden.
So erlaube das System „Glaice“, das von Studenten der Technischen Universität (TU) München entwickelt und im Zentrum für Sportwissenschaft der Universität Bayreuth bei Prof. Dr. Othmar Moser evaluiert wurde, bessere Stoffwechsel-Anpassung bei Sport für Menschen mit Typ-1-Diabetes.
„Gesund alt werden“
Am nächsten Tag machte sich nach Frühgymnastik die komplette Gruppe auf zu einer Walking-Runde mit immerhin 150 Höhenmetern, moderiert von der Ingolstädterin Christine Katzenbogen. Ziemlich durchnässt, aber motiviert schafften alle die acht Kilometer lange Strecke und kamen dank der CGM-Systeme und Beratung durch das Betreuerteam ohne Unterzuckerungen (Hypoglykämien) rechtzeitig zum Mittagessen ins Hotel zurück.
Der Nachmittag war dem Thema „Gesund alt werden mit Diabetes Typ 1“ gewidmet: Dr. Johann Völkl aus Fahrenzhausen sowie Nadja Wilhelm, Andrea Hainzinger und Dr. Corinna Sieh vom Diabeteszentrum in Ingolstadt gaben in drei Stationen Hinweise zu gesunder Ernährung, zu Zielwerten von HbA1c (Langzeitzucker), Blutdruck und Cholesterin und demonstrierten die Doppler-Untersuchung der Beinarterien. Zwischen den drei Workshop-Terminen gab es reichlich Zeit, die Industrie-Ausstellung zu besuchen.
Am Abend überraschte Gesundheits-Coach Ludwig Schlechter aus Kitzbühel (Österreich) alle mit einem als Aphorismus aufgebauten Vortrag. Dabei verknüpfte er seine Leidenschaft, das Skifahren, mit den sensationellen Abfahrten bekannter Rennläufer auf der Streif und seinem Typ-1-Diabetes.
Keine Bergtour wegen Dauerregens
Auch am dritten Tag regnete es dauerhaft und die Temperaturen lagen um 4 °C. An eine Bergtour war nicht zu denken. Stattdessen ging es wieder auf eine Walking-Tour in ähnlicher Ausdehnung wie am Vortag. Immerhin konnte damit ein Vergleich der Glukose-Verläufe durchgeführt werden, was zur Korrektur so mancher individueller Algorithmen führte.
Nachmittags brachte ein Parcours mit neun Stationen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in Bewegung: Nach Auslosung der Partner gab es bei den Stationen Fragen, Geschicklichkeitsaufgaben, Kegeln und Blinden-Tischtennis. Abends traf man sich am Feuerkorb bei Glühwein und traditioneller Stubenmusik. Im „Stüberl“ wurden bis tief in die Nacht Erfahrungen und Hilfestellungen rund um den Diabetes ausgetauscht.
Daten-Analyse mit Lern-Effekt
Der Sonntag war der Analyse der Glukose-Kurven vorbehalten. Dabei wurden mit allen gemeinsam drei exemplarisch ausgesuchte „Fälle“ besprochen. Mit der Gewissheit, dass man manche neue Erkenntnis mit nach Hause nimmt, und dem angenehmen Gefühl, viele Dinge rund um den Diabetes unter Gleichbetroffenen besprochen zu haben, verabschiedeten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei abflauendem Regen – mit der Aussicht auf das nächste APS vom 4. bis 7. September 2025.
von Dr. Peter Zimmer
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (1/2) Seite 26-27
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Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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tefanie3010 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 2 Tagen, 16 Stunden
Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
Viele Grüße-
lena-schmidt antwortete vor 23 Stunden, 13 Minuten
Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena
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moira antwortete vor 21 Stunden, 19 Minuten
Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute
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tefanie3010 antwortete vor 4 Stunden, 45 Minuten
@lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.
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tefanie3010 antwortete vor 4 Stunden, 42 Minuten
@moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.
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