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Deswegen versuchte ich zuerst gar nicht, bei einem Gleitschirmkurs mitzumachen. Als ich aber genau so einen Kurs meinem Freund schenkte, fuhr ich natürlich mit. Ich wollte mich informieren und war wirklich überrascht, als man mir vor Ort erklärte, dass der Diabetes beim Gleitschirmfliegen kein Problem sei.
Natürlich stellt er ein größeres Risiko dar, ist aber gesetzlich erlaubt. Auch ein ärztliches Gutachten ist nicht erforderlich. Es liegt alleine im eigenen Ermessen, ob man sich in jenem Moment gut genug zum Fliegen fühlt.
Während des Fliegens mit einem Gleitschirm stellt das Blutzuckermessen allerdings schon eine Herausforderung dar. Beide Hände sind bei dieser Sportart permanent in Gebrauch. Man hält Bremse und Lenkleinen. Einfach mal loslassen, das gibt es hier nicht. Deswegen sollte man bei dieser Sportart gründlich überlegen, ob nicht das FreeStyle Libre oder sogar der Dexcom eine Lösung für einen ist.
Ansonsten kann es hierbei durchaus sein, dass man während des Fluges nicht immer zum Blutzuckermessen kommt. Das kommt natürlich auch darauf an, wie man diesen Sport betreibt. Fliegt man ruhig, um die Landschaft zu genießen, ist es mit etwas Übung sogar möglich. Ist man aber eher auf der Suche nach Abenteuer und will turbulente Aktionen in der Luft starten, wird es kompliziert. Und da man sogar bis zu zwei Stunden in der Luft bleiben kann, sollte man seinen Diabetes gut im Griff haben und wissen, wie er auf sportliche Belastung reagiert.
Im Falle einer Unterzuckerung ist auch das Auspacken von Traubenzucker in der Luft nicht gerade einfach. Aber eine Lösung dafür wäre zum Beispiel ein Camelbak. Ein Rucksack, gefüllt mit Flüssigkeit und direktem Schlauch zum Mund. Unter erfahrenen Diabetes-Hasen, die diesen Sport betreiben, ist so ein Rucksack der absolute Geheimtipp.
Seitdem ich an diesem Schnupperkurs teilgenommen habe und auch kurzzeitig abheben durfte, bin ich hin und weg. Als ich danach im Internet einige Diabetiker fand, die diesen Sport schon lange und ohne Probleme ausüben, stand für mich sofort fest: Das möchte ich auch!
Diesen macht man in der Regel in einem zweiwöchigen Kurs. Ganz billig ist der Spaß leider nicht. Gut 700 € muss man für diesen Kurs allein bezahlen. Trotzdem ist es gut zu wissen, dass einem der Diabetes hierbei keinen Strich durch die Rechnung macht.
Deswegen rate ich jedem, der einen Traum hat, sich gut zu informieren. Selbst wenn euer Wunsch nur unter Auflagen zu erfüllen ist, ist dies kein Grund, deprimiert zu sein. Mit Willen und Ausdauer steht einem auch mit Diabetes nichts mehr im Wege.
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