Doping mit Insulin?

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Community-Beitrag
Doping mit Insulin?

Da die Vorschriften der Sportorganisationen immer strenger und die analytischen Methoden immer genauer werden, sind die Sportler immer auf der Suche nach neuen Mitteln. Für uns als Diabetiker unvorstellbar, verwenden manche Sportler auch Insulin zur Förderung des Muskelzuwachses.

Doch was bewirkt Insulin konkret im Körper? Und ist der Missbrauch überhaupt nachweisbar, da ja jeder Nicht-Diabetiker auch selbst Insulin produziert? Ich habe mich ein bisschen schlaugemacht und werde die wichtigsten Fakten zusammenfassen.

Focus Pocus LTD - fotolia.com
Focus Pocus LTD – fotolia.com

Der Schein trügt

Durch Insulin wird die Wirkung von Wachstumshormon und Anabolika wie Testosteron unterstützt. Aber Insulin ist nicht nur bei Bodybuildern beliebt, sondern auch bei Läufern zur Förderung der Ausdauer. Die Blutzuckeraufnahme kann um das Zwölffache gesteigert werden! Was auf den ersten Blick verlockend erscheint, zeigt bei genauerem Betrachten deutliche Risiken für den Körper auf, wie zum Beispiel starke Unterzuckerungen und Störungen im Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel.

Denn: Insulin macht nicht nur „dicke Arme“, sondern auch das Zellwachstum anderer Organe ist betroffen. Fakt ist: Unser Körper lässt sich nicht so einfach hinters Licht führen. Um den Traumkörper zu erhalten, bedarf es mehr als nur ein paar Spritzen am Tag. Die Schwierigkeit besteht darin, die angebliche „Zaubermixtur“ aus Insulin und Glukose im richtigen Verhältnis zu dosieren, um den gewünschten Effekt zu erhalten, ohne jedoch eine ernst zu nehmende Unterzuckerung zu riskieren, die im schlimmsten Fall vom Koma bis hin zu Hirnschäden oder gar dem Tod führen kann.

Insulindoping

Wie ist es möglich, ohne Diabetes an den begehrten Stoff zu gelangen?? Meistens „leihen“ sich die Sportler das Insulin von Diabetikern aus der Verwandtschaft oder dem Freundeskreis.
Für Leute wie uns, die tatsächlich von Insulinzufuhr abhängig sind, ist es natürlich kein wettbewerbsverfälschender Vorteil, sondern eine Notwendigkeit!

Lügen haben kurze Beine…

Da die Wirkzeit von Insulin meistens nur wenige Stunden anhält, ist diese Art des Dopings nur schwer nachweisbar. Noch immer wird bei Kontrollen im Leistungssport (Profisport) auf den Nachweis von Insulin im Blut verzichtet, obwohl bereits ein fünfjähriges Insulinverbot besteht. Trotz der Tatsache, dass nicht pauschal nach Insulin im Blut gefahndet wird, ist es gut möglich, dass eine plötzliche und massive Leistungssteigerung der Sportler auffällt und dann doch mal genauer hingeschaut wird.

Nimmt ein Diabetiker an Wettbewerben im Leistungssport teil, muss er dies auf jeden Fall vorab bekannt geben.

Sollten Diabetiker bei den Paralympics teilnehmen?

Zu Olympia gehören natürlich auch die Paralympics. Eine Frage, die sich mir schon öfters gestellt hat, erscheint hier nun passend: Sollten Diabetiker bei den Paralympics teilnehmen? Denn es gibt Typ-1-Diabetiker mit einem Behinderungsgrad von 50. Um Höchstleistungen im Sport erbringen zu können, ist ein guter Blutzucker im Normalbereich notwendig. Eine Überzuckerung vor dem Sport schränkt das Leistungsvermögen ebenso ein wie ein zu niedriger Blutzucker. Konzentrationsschwächen können somit leicht entstehen, die im Profibereich nicht verziehen werden. Meiner Meinung nach ist das ein einschränkender Nachteil gegenüber Nicht-Diabetikern, der auf jeden Fall berücksichtigt werden sollte. Daher finde ich dieses Thema durchaus diskussionswürdig und würde mich über eure Meinungen freuen 🙂

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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