- Bewegung
Schwimmen lernen!
3 Minuten
Immer weniger Kinder können schwimmen – ein schwerer Rückschlag für die Diabetes-Prävention. Und Besserung ist nicht in Sicht.
Die Lage ist dramatisch: So schreibt der „Kölner Stadtanzeiger“ in einer umfangreichen Geschichte vom 25. Juni 2022, dass Eltern inzwischen drei! Jahre auf einen Platz für einen Schwimmkurs warten müssen. Wobei eine riesige Nachfrage herrscht, denn die wenigen freien Plätze sind nach Minuten komplett ausgebucht. Die Folge: Nur etwa 40 Prozent der Grundschüler konnten im Alter von zehn Jahren sicher schwimmen. Wobei das eine Untersuchung von 2017 ist. Jetzt nach der Pandemie sieht es „noch düsterer aus“, so die Zeitung.
Im Klartext heißt das, dass über 60 Prozent der Kinder nicht schwimmen können – und erfahrungsgemäß wird das in späteren Lebensaltern auch nicht mehr erlernt, so dass inzwischen eine ganze Generation heranwächst, die für eine der wichtigsten Bewegungsarten größtenteils dauerhaft verloren ist. Und diejenigen, die schwimmen können, finden immer weniger Gelegenheiten dazu. So stehen allein in NRW laut Stadtanzeiger heute im Vergleich zu 2002 rund 43 Prozent weniger geeignete Bäder für den Schwimmunterricht und das regelmäßige Schulschwimmen zur Verfügung – auch eine Folge des Personalmangels, weswegen viele Bäder geschlossen oder die Öffnungszeiten drastisch eingeschränkt wurden.
Was sind die Folgen? Wieder einmal leiden unsere Jüngsten massiv unter den Auswirkungen der Pandemie. So haben viele in den letzten Jahren kaum Lernfortschritte gemacht, vor allem Kinder aus ärmeren und benachteiligten Haushalten. Viele haben durch den gewollten Kontaktmangel auch psychische Störungen, wogegen der gemeinsame Schwimmunterricht eine gute Therapie wäre. Eine der schlimmsten Folgen des Bewegungsmangels ist aber, dass die Kinder immer dicker werden. Wobei das fehlende Schwimmen aber nur eine Ursache für die gravierende Adipositas bei jungen Leuten ist. Weil generell der Sportunterricht immer noch stark eingeschränkt ist, werden die Kinder vielfach gar nicht mehr an Bewegung gewöhnt, sei es durch Turnen, sei es durch Laufen oder Ballspielen.
Übergewicht ist aber eine der wesentlichen Ursachen für die explosionsartige Ausbreitung des Typ-2-Diabetes, von dem allein in Deutschland bald zehn Millionen Menschen betroffen sind. Und mit einer ganzen Generation bewegungsferner junger Menschen dürfte das Problem bald Tsunami-artige Dimensionen annehmen. Hinzu kommt, dass Bewegung auch ganz hervorragend das Immunsystem stärkt – ein Umstand, der spätestens im Herbst wieder sehr wichtig wird, wenn dann plötzlich wieder die Corona-Infektionen in die Höhe schießen.
Drohendes Übergewicht (leider auch bei vielen Erwachsenen), mangelndes Immuntraining. Überall müssten die Alarmglocken schrillen, müssten massive politische Kampagnen aufgesetzt werden. Und was passiert? Nichts. Im vergangenen Oktober schrieb ich meine Kolumne „Diabetes – Die vergessene Pandemie“, wo ich namhafte Experten der „Deutschen Diabetes Gesellschaft“ DDG zitiert habe, die einen „Paradigmenwechsel“, gar einen „Umbruch der politischen Landschaft“ forderten. Passiert ist bekanntlich nichts. Dass das so ist, kann ich nur mit einem resignierenden Kopfschütteln konstatieren.
Privatstrand statt Schwimmbad
Leidenschaftlich gerne bin ich jahrelang ins Schwimmbad gegangen. Noch vor ein paar Jahren bin ich ziemlich regelmäßig auch Strecken von 1000 bis 5000 Metern geschwommen. Inzwischen geht es mir wie vielen anderen alten Menschen auch: Die öffentlichen Bäder sind mir zu hektisch, zu voll. Eine Zeitlang war ich gerne in Baggerseen rund um Köln, wo das Wasser zwar herrlich erfrischend, aber das Ganze oft sehr vermüllt ist.
Weil ich aber immer noch gerne schwimme, immer noch Freude an der Bewegung habe, suche ich mir gerne Hotels mit einem eigenen Strand. Favorit ist dabei die „Seehalde“ bei Unteruhldingen, wo neben einem Strand mit Steg und einer Terrasse direkt am Wasser auch noch eine ausgezeichnete Küche lockt. Jetzt im Hochsommer ist das Hotel natürlich ausgebucht, aber im Herbst ergeben sich wieder Chancen für Schwimmen und Schlemmen.
von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
Internet: www.lauber-methode.de
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 3 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig