Alle sprechen die gleiche Sprache

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Alle sprechen die gleiche Sprache

Beim 23. KiDS-Kurs konnten Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes in altersgerechten Schulungen lernen, wie sie ihre Erkrankung optimal managen. Und ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm sorgte für den Spaß, der Kids in den Ferien zusteht. Ein Nachbericht.

100 Teilnehmer in der Bremsdorfer Mühle

Einer der Sommerhöhepunkte 2014: Vom 26. Juli bis 9. August fand der 23. KiDS-Kurs statt – 100 Typ-1-Diabetiker im Alter von 6 bis 16 Jahren trafen sich in der Bremsdorfer Mühle im brandenburgischen Schlaubetal. Aus ganz Deutschland kamen die Teilnehmer, lernten gemeinsam und nahmen an einem tollen Freizeitprogramm teil – das Ganze unter Leitung des Diabetologen Dr. Karsten Milek und seiner Frau Dr. Susanne Milek (siehe Abb. 1).

Was motiviert das Ehepaar Milek, Jahr für Jahr diese große Aufgabe zu stemmen? „Das Interesse am kranken Kind und seinen Erfolgen im Umgang mit sich selbst und anderen. Wir und unser ganzes Team geben sehr viel. Aber wir bekommen auch sehr viel von den Kindern zurück“, sagt Susanne Milek, die die Kurse koordiniert.

Gleich und gleich gesellt sich gern

„Zum Frühstück hatte ich 9 BE“, erzählt eine 11-Jährige mit flotter Mütze. Die Kinder um sie herum verstehen, was sie meint, denn auch sie müssen jeden Tag mit dieser Einheit umgehen. „Hier haben alle Typ-1-Diabetes, das macht vieles leichter, weil man nichts erklären muss“, erzählt Dana, eine der ersten Teilnehmerinnen der KiDS-Kurse und heute mit 18 Jahren Hilfsbetreuerin.

Mit Typ-1-Diabetes kann man ein ganz normales Leben führen, so Dana, die mit ihrem Freund sehr glücklich ist. „Ich kann essen und tun, was ich will, ich muss nur mein Insulin anpassen“, bestätigt ein 16-Jähriger. „Alle meine Freunde wissen, dass ich Diabetes habe. Für sie ist das ganz o. k.“, ergänzt ein kleiner Blondschopf.

Gemeinsam lernen, was für ein Leben mit Typ-1-Diabetes wichtig ist

Für viele ist es eine neue, interessante Erfahrung: in den Schulungen gemeinsam zu lernen, was für ein Leben mit Typ-1-Diabetes wichtig ist, die gleichen Probleme mit den Kathetern und der Rechnerei zu haben, auch einmal bei anderen auf Anzeichen einer Unterzuckerung zu achten.

Die Idee der Kurse stammt aus den Tagen der DDR, als Ferienfreizeiten für chronisch kranke Kinder problemlos von den Krankenkassen finanziert wurden, erzählt Dr. Karsten Milek. 1992 sei die damalige Gesundheitsministerin Regine Hildebrandt mit der Bitte auf ihn zugekommen, solche Kurse fortzuführen. Seit dieser Zeit hat er sich den KiDS-Kursen verschrieben, die außer der Grundidee nichts mehr mit ihren oft rüden Vorgängern gemeinsam haben.

In den KiDS-Kursen wechseln sich Schulungen rund um Typ-1-Diabetes mit Freizeitaktivitäten sinnvoll ab. Phantasiereisen helfen den Kids, sich zu entspannen. Toben, Schwimmen und feste Ruhezeiten stehen ebenso auf dem Programm wie Waldwanderungen, ein Kochduell oder der Besuch des 3-fachen deutschen Meisters im 200-m-Sprint Daniel Schnelting. Auch er hat Typ-1-Diabetes.

Rund-um-die-Uhr-Betreuung

Während des Kurses werden die Teilnehmer rund um die Uhr medizinisch betreut. Das Herzstück ist der MedPunkt, dessen Ausstattung den Vergleich mit einer Diabetesklinik nicht scheuen muss. Hier werden die Eingangsuntersuchungen gemacht, Therapien festgelegt, Katheter gewechselt und die komplette medizinische Versorgung der Teilnehmer gemanagt und überwacht. Jede Gruppe hat zudem einen eigenen Diabetesmanager, der die Gruppe bei allen Freizeitaktivitäten begleitet.

„Die medizinische Versorgung wird von den Krankenkassen übernommen“, sagt Karsten Milek. Dass sie den Kids ein so buntes und abwechslungsreiches Programm bieten können, sei jedoch den Sponsoren wie Lilly Diabetes zu verdanken, ohne deren Unterstützung die Kurse in der jetzigen Form nicht möglich wären.

KiDS-Kurs 2015 …
Der 24. KiDS-Kurs ist geplant für 18. Juli bis 1. August 2015 in Bremsdorf (Brandenburg). Anmeldeschluss ist der 31. März 2015 (Empfehlung: früh anmelden!). Info:
E-Mail: praxis.dr.milek@snafu.de
, Tel.: 03 44 41/9 90-2 99 (Fax -2 97)

von Redaktion Diabetes-journal

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 9 60 70 0,
Fax: (06131) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

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  • gingergirl postete ein Update vor 6 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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