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Seit 2015 gibt es an der Bayer 04-Fußballschule eintägige Fußballcamps für Kinder und Jugendliche mit Diabetes. Ins Leben gerufen hat sie der Leverkusener Diabetologe Professor Henning Adamek. Er hat selbst eine Trainer-Lizenz und ist Spieler im FC Diabetologie, der Fußballmannschaft der Deutschen Diabetes-Hilfe.
Ein Fußballcamp nur für Kinder und Jugendliche mit Diabetes – auf diese gute Idee ist Professor Henning Adamek, Direktor der Medizinischen Klinik 2 am Klinikum Leverkusen, durch einen Flyer für ein ähnliches Camp gekommen. Die Idee Wirklichkeit werden zu lassen, hat allerdings etwas gedauert, anderthalb Jahre insgesamt.
Als Adamek 2014 an Bayer Leverkusen herantrat, fand der Verein die Idee gut, hatte aber Bedenken: Wie sollten 30 bis 40 Kinder zusammenkommen? Adameks Reaktion: „Das lasst mal meine Sorge sein!“ Der Termin wurde veröffentlicht und schnell verbreitet. Nach 10 Tagen waren alle Plätze vergeben, und es gab zudem eine Warteliste mit über 50 Namen – der Durchführung des ersten Camps im Sommer 2015 stand also nichts mehr im Wege.
Seitdem findet das Fußballcamp in Kooperation mit der Bayer 04-Fußballschule und Sponsoren jährlich statt, und es gab auch schon einige Camps in anderen Städten. Immer mit vor Ort ist Prof. Adamek selbst und ein weiterer ärztlicher Betreuer, außerdem eine Diabetesberaterin pro 10 bis 15 Kinder – und natürlich die Trainer der Fußballschule.
Was macht für die Kinder und Jugendlichen den Reiz des Camps aus? Klar, sie bekommen ein Trikot und weitere Ausrüstung, trainieren mit gut ausgebildeten Trainern. Aber wichtig ist noch etwas anderes, meint Henning Adamek: „Hier sehen sie: Es gibt noch mehr Kinder, die Diabetes haben. Und eigentlich kommen alle zurecht.“
Teilnehmen können Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 15 Jahren. Wer mitmachen möchte, muss nicht im Verein oder auf einem gewissen Niveau Fußball spielen. „Es geht ja schließlich nicht darum, die neuen Schweinsteigers herauszufiltern, sondern wirklich um die Bewegung“, so Adamek. Und natürlich geht es auch darum, was passiert, wenn man sich einmal über eine Stunde durchgängig bewegt und wie das den Insulinbedarf verändert.
Während des Trainings können die Eltern nachmittags in den „Elternclub“ gehen, einen Vortrag anhören, sich austauschen. Manche Eltern nutzen aber auch die Gelegenheit, etwas zu unternehmen.
„Und das kann auch die Funktion des Camps sein! Die Eltern wissen: Unser Kind ist im Camp für ein paar Stunden perfekt betreut. Wir können solange die Verantwortung abgeben und haben ein paar Stunden für uns“, so Adamek. Einen medizinischen Notfall hat es während der Camps übrigens noch nicht gegeben, wobei es die Arbeit der Betreuer erleichtert, dass immer mehr Teilnehmer ein CGM-System nutzen.
von Nicole Finkenauer
Redaktion Diabetes-Eltern-Journal, Kirchheim-Verlag,
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Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2020; 12 (2) Seite 27
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