CGM: Was können und sollten Kinder verstehen?

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© Abbott Diabetes Care
CGM: Was können und sollten Kinder verstehen?

Damit Kinder und Jugendliche von der Technologie der kontinuierlichen Glukosemessung so viel wie möglich profitieren, sollten sie altersgemäße Erklärungen erhalten, die ihnen Sicherheit vermitteln. Hier finden Sie Empfehlungen für Klein- und Vorschulkinder, Grundschulkinder sowie ältere Kinder und Jugendliche.

Klein- und Vorschulkinder

  • In diesem Alter verstehen Kinder weder die abstrakten Zahlen noch die Kurven oder die Pfeile auf dem Display, jedoch hören sie die Alarme und können davor Ängste entwickeln.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, was das Sensorsystem tut, z. B.: „Es ist ein Aufpasser, der Bescheid sagt, wenn die Eltern oder Erzieher etwas tun sollen.“ Überlegen Sie mit Ihrem Kind, welchen Namen das System haben soll, z. B. „Juno“, der gut auf das Kind aufpasst.
  • Ihr Kind sollte genau wissen, was es Zuhause oder im Kindergarten tun muss, wenn „Juno“ piepst.
  • Reagieren Sie auf alle Alarme sehr gelassen, aber konsequent, damit vermeiden Sie, dass Ihr Kind Angst vor Alarmen entwickelt;
  • Wenn es zu einem Niedrig-Alarm kommt, sollten Sie mit 5- bis 6-Jährigen darüber sprechen, ob und welche Anzeichen sie dabei spüren; letztlich ist die eigene Wahrnehmung von Symptomen trotz aller technischen Hilfsmittel ein unverzichtbarer Schutz vor schweren Hypoglykämien.
  • Sie können mit Kindern in diesem Alter auch sehr konsequent üben, was bei einem Niedrig-Alarm immer getan werden muss, d. h. die richtige Menge an Traubenzucker nehmen. Verzichten Sie auf Gummibärchen und andere Süßigkeiten, damit Naschen und die Behandlung von Unterzuckerungen nicht vermischt werden.
  • Besprechen Sie mit Ihrem Kind, was es tun sollte, falls der Sensor einmal „abgeht“. Ihr Kind sollte wissen, dass dies nicht schlimm ist, es sollte nur einem Erwachsenen Bescheid sagen.
  • Grundsätzlich sollte jedoch klar sein, dass Vorschulkinder nicht eigenständig auf Alarme reagieren sollen, sondern immer von Eltern/Erwachsenen unterstützt werden müssen.

Grundschulkinder

  • Grundschulkinder sollten immer individuell entsprechend ihres Entwicklungsstands informiert werden.
  • Viele haben ein ausreichendes Zahlenverständnis, um zu niedrige Werte und den entsprechenden Alarm zu erkennen; viele können auf Unterzuckerungen schnell und richtig reagieren – außer sie sind durch andere Aufgaben oder Aktivitäten abgelenkt.
  • Kinder in diesem Alter können meist verstehen, dass der Sensor ihren Zucker im Körper misst und Bescheid sagt, wenn der zu niedrig oder zu hoch ist.
    Je älter ein Grundschulkind wird, umso sicherer kann es Hypoglykämien erkennen und richtig reagieren, wenn dies genau abgesprochen und vorbereitet wurde (z. B. mit einer Hypo-Box für die Schule).
  • Die Insulindosisanpassung bei zu hohen Glukosewerten überfordert noch die geistige Leistungsfähigkeit von Grundschulkindern; sie können noch nicht die vielen Dinge verknüpfen, die dazu erforderlich sind.
  • Die Anpassung der Insulindosis muss hier von den Eltern oder anderen erwachsenen Betreuern gewährleistet werden. Dies ist bei sehr zuverlässigen Viertklässlern manchmal auch telefonisch möglich, es sollte aber nicht die Regel sein.

Ältere Kinder und Jugendliche

  • Erst jenseits des Grundschulalters können und sollen Kinder und Jugendliche schrittweise die Verantwortung für die Überwachung ihrer kontinuierlichen Glukosedaten und die Berechnung der Insulindosis übernehmen.
  • Dazu sind regelmäßige Besprechungen und Übungen zur Insulindosierung mit den Eltern unverzichtbar. Eine entsprechende Diabetesschulung kann ebenfalls helfen, die Selbständigkeit zu fördern.
  • Schließlich können Eltern so lernen, ihren Kindern zu vertrauen und ihnen die selbstständige Diabetesbehandlung zuzutrauen, ohne dass ein Jugendlicher noch wie ein kleines Kind ständig überwacht werden muss.

von Redaktion Diabetes-Eltern-Journal
Kirchheim-Verlag, Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 14, 55130 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-online.de

Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2019; 11 (3) Seite 31

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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